IEA Bioenergy Task 37: Case stories

Case Stories aus den teilnehmenden Ländern zeigen technologische Möglichkeiten der anaeroben Gärung sowie innovative Konzepte aus der Biogas-Industrie, die kommerziell in Betrieb sind.

Bibliographische Daten

Arthur Wellinger
Herausgeber: IEA Bioenergy Task 37
Englisch, 2 Seiten

Inhaltsbeschreibung

  • Mono-Digestion of Chicken Litter
    Diese Case Study beschreibt eine Biogasanlage in Kombination mit einer Ammoniak-Stripanlage zur Vergärung von Hühnertrockenkot. Die Biogasanlage Tully, die sich in der Nähe von Ballymena in Nordirland befindet, ist eine der ersten Biogasanlagen der Welt, welche Biogas ausschließlich aus Hühnertrockenkot gewinnt. Dabei wird eine innovative Kombination aus Biogasreaktoren und einer Stickstoff-Stripping-Technologie eingesetzt. Mit einem Bauaufwand von £23 Millionen stellt diese Anlage eine wichtige Investition für Nordirland dar und bringt der Gemeinschaft mehrere Vorteile wie lokale Arbeitsplätze, erneuerbare Energie und Nährstoffrecycling. Die Biogasanlage verarbeitet bis zu 40.000 Tonnen lokal bezogenen Hühnertrockenkot pro Jahr und erzeugt 3 MW erneuerbare Energie in Form von Strom, der für 4.000 Haushalte ausreicht.
  • Organic Biogas improves Nutrient Supply
    Die erste Biobiogasanlage wurde 2009 in Dänemark errichtet. Und im Jahr 2015 werden zwei weitere neue organische Biogasanlagen (Kroghsminde Bioenergy I/S und Hans Martin Westergaard Biogasanlage) in Betrieb genommen. Die Anlagen werden mit einem hohen Trockensubstanzgehalt betrieben, da sie mit Einstreu und Grassilage und einem geringen Anteil an Tiergülle co-vergoren wird. Die bislang größte Anlage wurde im Jahr 2017 in Betrieb genommen. Das Substrat wurde von 40 Lieferanten (Milchbetrieben) angeliefert und verwertet.
    Durch die Biogasanlage werden die CO2-Emissionen Milch aus der Milchproduktion mit -0,82 kg CO2/l als negativ bewertet. Ein Investitionszuschuss des Ministeriums für Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei im Jahr 2012, lieferte günstige wirtschaftliche Bedingungen, um die Investitionen in die Gewinnung organischen Biogases zu ermöglichen.
  • Greening the Gas Grid in Denmark
    Green Gas ist ein gebräuchlicher Begriff für mehrere erneuerbare Gase, die durch spezifische Prozesse aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Eines dieses Green Gas ist zu Biomethan aufbereitetes Biogas. Die Produktion von Green Gas für die Netzeinspeisung begann in Dänemark mit dem Energieabkommen von 2012. Seitdem hat ein Industrialisierungsprozess des Sektors stattgefunden und viele große Biogasanlagen, die mit Biogasaufbereitungsanlagen ausgestattet sind, wurden gebaut. Etwa die Hälfte des produzierten Biogases wurde 2018 aufbereitet. Derzeit sind 32 grüne Gasanlagen an das Gasnetz angeschlossen. Der Anteil des aufbereiteten Biogases sowie eines das ins Erdgasnetz eingespeist wird steigt und hat das Interesse des Transportsektors geweckt.
  • Distributed Generation using Biogas in a Microgrid
    Der Bundesstaat Parana in Brasilien ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Die Viehzucht ist dabei ein wichtiges Standbein der Landwirtschaft. Dabei ist die landwirtschaftliche Struktur in der Region für eine Implementierung von Biogasanlagen gegeben, jedoch die Größe der Betriebe nicht immer für eine ganzheitliche Gasnutzung geeignet. So wurde ein Gasnetz installiert, um das Gas leicht an einzelnen Orten zu sammeln und in einem Microgrid zu verteilen bzw. andernorts zu verwerten.
  • Biowert Grass Biorefinery: Darstellung einer Anlage zur ganzheitlichen Nutzung von Grassilage zu Bioplastik und Biogas
    Das Prinzip der Bioraffinerien ist die ressourceneffiziente Nutzung von biobasierten Rohmaterialien. Basierend auf diesem Konzept wurde die Biowert Industrie GmbH im Jahr 2000 von Michael Gass gegründet. Die erste Biowert-Grasraffinerie nahm ihren Betrieb in 2007 auf und befindet sich in Brensbach, Deutschland, auf einem 18.000 m2 großen Gelände. Die Hauptprodukte auf Basis von Gras aus Dauergrünland und Ackerland für die Pflanzenproduktion sind Grasfaserdämmung, naturfaserverstärkter Kunststoff und Dünger aus Gärresten. Die Anlage hat einen jährlichen Durchsatz von ca. 2.000 t Trockensubstanz (entspricht 8.000 t Gras pro Jahr bei 25% - 30% Trockensubstanzgehalt). Die integrierte Biogasanlage produziert jährlich ca. 1.340.000 m3 Biogas, das in einem BHKW verstromt wird.

Case Stories aus weiteren Ländern, darunter Österreich, sind auf der Website des IEA Bioenergy Task 37 zu finden.

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