Energieforschungserhebung 2016 - Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich

Im Jahr 2016 betrugen die Ausgaben der öffentlichen Hand für Energieforschung in Österreich 140,9 Mio. Euro und waren damit um 12,5 Mio. Euro höher als im Jahr davor. Die Forschungsschwerpunkte Energieeffizienz, Smart Grids/Speicher und Erneuerbare stellen die Prioritäten der öffentlich finanzierten Energieforschung in Österreich dar.

Bibliographische Daten

Energieforschungserhebung 18/2017
A. Indinger, M. Katzenschlager
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 127 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Die Mitgliedschaft bei der Internationalen Energieagentur (IEA) verpflichtet Österreich zur jährlichen Erfassung aller Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Energiebereich, die mit Mitteln der öffentlichen Hand finanziert wurden.

Seit dem Berichtsjahr 2011 wird von allen Mitgliedstaaten der IEA eine neue, einheitliche und detaillierte Erhebungsmethodik angewendet, die auch von Österreich als Mitglied voll umgesetzt wird. Rund 970 Projekte und Aktivitäten wurden für 2016 erfasst.

Energieeffizienz weiter wichtigstes Thema der Energieforschung

Die Ausgaben im Bereich Energieeffizienz stiegen gegenüber 2015 um 9,4 Mio. Euro und machten im Jahr 2016 66,3 Mio. Euro aus. Dieser Bereich liegt damit weiter an erster Stelle der sieben übergeordneten Themenbereiche der IEA-Erhebungsstruktur.

Deutlicher Rückgang bei Speichertechnologien, aber weiterhin Fokus auf Smart Grids

Wie auch schon in den Jahren zuvor dominieren die Projekte der elektrischen Übertragung und Verteilung (inkl. Fragestellungen zu Smart Grids). Bei den deutlich gesunkenen Ausgaben bei den Speichertechnologien adressieren die F&E-Aktivitäten je zur Hälfte sowohl die Stromspeicherung als auch die Speicherung von Wärme. Weitere Aktivitäten vervollständigten diesen Sektor mit Ausgaben von insgesamt 31 Mio. Euro.

Erneuerbare knapp auf Platz 3

Den erneuerbaren Energieträgern standen 2016 dank eines Zuwachses von 8,4 Mio. Euro immerhin 30,5 Mio. Euro zur Verfügung: die Technologien im Bereich Bio- und Sonnenenergie waren zusammen für 77 % der Ausgaben verantwortlich.

Rund drei Viertel der in diesem Bericht dargestellten Ausgaben stellten im Jahr 2016 direkte Finanzierungen durch Förderstellen dar (Bund, Länder, Fonds), den verbleibenden Anteil machte die mit Bundes- bzw. Landes-mitteln grundfinanzierte Eigenforschung (durch sog. „Eigenmittel") an Forschungseinrichtungen aus.

Zentrale Rolle des Klima- und Energiefonds

Der Klima- und Energiefonds ist seit 2008 auch 2016 wieder die Institution mit den höchsten Finanzierungen der öffentlichen Hand für F&E (51,5 Mio. Euro). Die Bundesministerien stellten weitere 30,5 Mio. Euro zur Verfügung (davon zwei Drittel das BMVIT) – um 6,3 Mio. Euro mehr als 2015. Bei den Ausgaben der FFG-Basisprogramme – primär für Unternehmen für Aktivitäten bei der experimentellen Entwicklung – wurde für das Jahr 2016 nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr wieder eine leichte Steigerung auf 14,1 Mio. Euro verzeichnet. Die von den Bundesländern für 2016 genannten Ausgaben stellten mit 6,1 Mio. Euro einen Rückgang zum Vorjahr dar.

(Basis)finanzierung der nationalen Forschungsinfrastruktur schwach – bis auf AIT

Die Basisfinanzierung einer nationalen Forschungsinfrastruktur – gemessen an den von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellten Eigenmitteln – konnte in den letzten Jahren mit den gestiegenen Herausforderungen beim Umbau des Energiesystems und den damit verbundenen ebenfalls wachsenden Aktivitäten der Energie-forschung nicht Schritt halten. Einzige Ausnahme ist hier das AIT, das seinen Eigenmitteleinsatz im Energiebereich weiter auf 26,8 Mio. Euro steigern konnte.

Fokus auf angewandte Forschung

71,3 % der Mittel wurden für angewandte Forschung eingesetzt, für experimentelle Entwicklung waren es 14,6 %. Auf die Kategorie „erstmalige Demonstration" entfielen 9,9 %. Die energiebezogene Grundlagenforschung stellte mit 4,2 % in dieser Betrachtung den kleinsten Anteil dar.

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