Sustainable Binders / Nachhaltige Bindemittel für Spanplatten (SUSBIND)
Kurzbeschreibung
Herausforderung
Die Holzwerkstoffindustrie setzt traditionell auf die Verwendung von Bindemitteln auf fossiler Basis, in der Regel Harnstoff-Formaldehyd Leime. Künftige Marktanforderungen können innerhalb der EU zu Anpassungen in der Zusammensetzung und Technologie der verwendeten Bindemittel führen. Auch sind seit Längerem Diskussionen im Gange, gesetzlich Formaldehyd und flüchtige organische Verbindungen (VOC) Emissionen aus Möbelprodukten weiter zu beschränken bzw. Formaldehyd langfristig ganz zu verbieten. Bisher waren die Versuche verschiedenster Bindemittelhersteller, alternative Bindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen, die auch im industriellen Maßstab mit etablierten Systemen konkurrieren können, nicht erfolgreich. Innovative Bindemittelsysteme auf Basis nachwachsender, global verfügbarer Rohstoffe könnten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Carbon Footprint, der Reduzierung der Treibhausgasemissionen und der Minimierung der Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen leisten.
Lösung
Das SUSBIND-Konsortium entwickelt, produziert und prüft biobasierte Bindemittel als Alternative zu formaldehydbasierten Bindemitteln in Holzwerkstoffplatten. Ziel des Projekts ist es, fossile Chemierohstoffe durch nachwachsende zu ersetzen. Dabei sollen auch Nebenprodukte aus bestehenden europäischen Bioraffinerien für die Herstellung von Bindemitteln bzw. deren Vorstufen verwendet werden. SUSBIND hat sich zum Ziel gesetzt, biobasierte Bindemittel mit etablierten Herstellern von Holzwerkstoffen für zwei Produktarten herzustellen und zu validieren: P2-Spanplatten und mitteldichte Faserplatten (MDF).
Impact
Das im Projekt SUSBIND zu entwickelnde Bindemittelsystem zielt darauf ab, die heutigen fossilen Bindemittel mit deutlich geringerem CO2-Ausstoß zu übertreffen und gleichzeitig die Produktemissionen zu reduzieren. Ein nachhaltiges und wirtschaftlich tragbares Bindemittel wird die Marktfähigkeit von ausschließlich biobasierten Möbelprodukten erhöhen. Die Ergebnisse von SUSBIND sollen nicht nur einen positiven Beitrag zum Klimawandel leisten, sondern auch die europäische Möbelindustrie mit einer kosteneffizienten, biobasierten Alternative zu formaldehydbasierten Bindemitteln stärken, um so einen „grünen" Wettbewerbsvorteil gegenüber billigeren, importierten Produkten vorweisen zu können.
Eckdaten
- Förderprogramm: Bio-Based Industries Joint Undertaking (BBI-JU) im Rahmen des Europäischen Research & Innovation Programms Horizon 2020
- Projektlaufzeit: 01.05.2018 – 30.04.2022
Projektbeteiligte
Projektleitung
- Projektkoordination: RTDS Group (Stephen Webb)
- Wissenschaftliche Koordination: Cargill (Massimo Bregola)
ForschungspartnerInnen
- CE Delft, NL
- Centro de Investigaciones Biológicas (CIB) CSIC, ES
- Instituto de Recursos Naturales y Agrobiología de Sevilla (IRNAS-CSIC), ES
- Fraunhofer IGB, DE
- JenaBios, DE
- Kompetenzzentrum (WoodK+), AT
- TU Dresden, DE
Industriepartner
- Cargill, DE
- EGGER, AT
- IKEA, SE
- Valbopan, PT
Kontaktadresse
Dr. Stefan Weiss (SUSBIND Dissemination & Communication)
RTDS Group
E-Mail: weiss@rtds-group.com, office@rtds-group.com
Tel.: +43 (0)1-3231000
Webseite: www.rtds-group.com
Projektwebseite: https://susbind.eu/