Produktion von added value-Enzymen aus industriellen Reststoffen (Induzymes)

Im Projekt werden Zelluloseanteile in Deinking-Schlamm als Kohlenstoffquelle und Abfallströmen der Fleisch-verarbeitenden Industrie nicht nur als Stickstoffquelle, sondern auch als Lieferant von essentiellen mikrobiellen Wachstumsstoffen herangezogen. Die so produzierten Enzyme wie Zellulasen und Lipasen können für Prozesse wie Deinking von Altpapier oder zur Umesterung zur Produktion von Biodiesel verwendet werden. Das InduZyme Konzept ist neu und wirtschaftlich attraktiv da bereits ein Markt und Bedarf für die erzeugten höherwertigen Produkte besteht und nicht erst erschlossen werden muss.

Kurzbeschreibung

In modernen Konzepten der Kreislaufwirtschaft werden höherwertige Produkte durch moderne, hochspezifische und effiziente Technologien generiert. Enzyme als leistungsfähige Biokatalysatoren finden schon jetzt in vielen Prozessen der Bioraffinerie Anwendung. Enzym-basierte umweltfreundliche Methoden wurden schon vor mehr als 20 Jahren für unterschiedliche Prozesse der Papier- und Zellstoffindustrie wie Deinking, Bleiche oder Refining entwickelt, - deren breite Implementierung scheitert aber nach wie vor an hohen Kosten für Enzyme. Auf der anderen Seite werden wertvolle Inhaltstoffe in Abfallströmen wie aus dem Deinking von Altpapier nur minderwertig genutzt. 

In gleicher Weise, werden Stickstoff-reiche Abfallströme aus der Fleisch-verarbeitenden Industrie aus unterschiedlichsten Gründen oft nur zur Energiegewinnung genutzt. Basierend auf diesen Tatsachen, fokussiert das Projekt InduZyme auf die Produktion von wertvollen Enzymen direkt in jenen Unternehmen die diese Enzyme auch zu niedrigeren Kosten benötigen. Genau das soll durch Verwendung von Komponenten aus Abfallströmen als Substrate zur Enzymproduktion realisiert werden. Dabei werden Zucker, eine hochwertige Kohlenstoffquelle für Fermentationen durch enzymatische Hydrolyse aus den Deinking-Abfällen und die Stickstoffquelle sowie für das mikrobielle Wachstum essentiellen Nährstoffe aus Restströmen der fleischverarbeitenden Industrie gewonnen. Somit können nach Optimierung und Up-scaling des InduZyme Konzeptes nicht nur höherwertige Produkte aus Abfällströmen erzeugt werden, sondern auch durch deren Einsatz in etablierten Prozess direkt im Haus Kosten gespart werden.

Eckdaten

  • Förderprogramm: Produktion der Zukunft
  • Projektlaufzeit: 01.05.2017 – 30.04.2020

Projektbeteiligte

Projektleitung

  • Universität für Bodenkultur Wien
    Priv. Doz. Dr. Gibson Stephen Nyanhongo

Projektpartner:innen

  • Universität für Bodenkultur Wien, IFA Tulln
    Konrad-Lorenz-Straße 20, 3430 Tulln
    Renate Weiß
  • BEST- Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH
    Inffeldgasse 21b, 8010 Graz
    Bernhard Drosg
  • Laakirchen Papier AG
    Schillerstraße 5, 4663 Laakirchen
    Katharina Prall
  • SARIA GmbH
    Zur Bildereiche 3, 3430 Tulln
    Erich Neunteufel

Kontaktadresse

Dipl. Ing. Dr. Renate Weiß
Universität für Bodenkultur Wien
IFA Tulln; Institut für Umweltbiotechnologie
Konrad-Lorenz-Straße 20
3430 Tulln an der Donau
E-Mail: renate.weiss@boku.ac.at