Etablierung einer dezentralen rohstofflexiblen Reststoffbioraffinerie (BioREg)

Anhand der Rohstoffe Baum- und Strauchschnitt und Perkolat, einer Trockenfermentationsanlage, wird im Projekt das Konzept einer Reststoffbioraffinerie demonstriert. Zielprodukte des Systems sind Methan, Qualitätsdünger, Biokunststoffe (Polyhydroxyalkanoate) sowie Lignin basierte UV-Stabilisatoren für Kunststoffe und regenerative Bindemittel für die Holzwerkstoffindustrie.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation

Biogene Reststoffe bilden ein erhebliches Rohstoffpotential, welches derzeit nicht im ausreichenden Maß genutzt wird. Im Speziellen betrifft das die Reststoffe

  • getrennt gesammelte biogene Abfälle (Biotonne)
  • Strauch und Grünabfälle (Straßenbegleitgrün, Parkabfälle, Friedhofsabfälle, Grünabfälle aus dem privaten Bereich)
  • Küchen- und Kantinenabfälle
  • Marktabfälle
  • Lebensmittelabfälle aus der Industrie

welche heute über Kompost- oder Biogasanlagen verwertet werden und zur Energie und/oder Düngerproduktion genutzt werden.

Ziele/Herausforderung

Im Projekt BioREg wird ein Technologiekonzept erarbeitet, welches möglichst unabhängig von der Größe der Anlage wirtschaftlich betreibbar sein soll. Dabei zielt das Projekt vor allem auf biologisch schwer abbaubare Rohstoffströme ab, welche erst nach einer entsprechenden Modifikation einer stofflichen Nutzung zugeführt werden können. Schlüsseltechnologie ist dabei das in Deutschland entwickelte LX-Verfahren der Firma LXP-Group GmbH zur Vorbehandlung verholzter Biomasse. Dieses spezielle Verfahren wurde für eine nachfolgende biotechnologische Verwertung der Holzzucker (Zellulose und Hemizellulose) und die Integration in dezentrale Strukturen entwickelt.

Im Verfahren können neben einer zuckerhaltigen Fraktion, die sich für den Einsatz in Biogasanlagen eignet, auch eine Lignin- (Holzstoff-) und eine Düngerfraktion gewonnen werden. Im Projekt BioREg wird die Verwertung aller Fraktionen untersucht. Zielprodukte sind dabei Qualitätsdünger, Biokunststoffe (Polyhydroxyalkanoate), Lignin basierte UV-Stabilisatoren für Kunststoffe sowie regenerative Bindemittel für die Holzwerkstoffindustrie.

Besonderer Fokus im Projekt liegt auf der Verwertung von kommerziellem Baum- und Strauchschnitt und die optimale Integration der Bioraffinerie in bestehende Entsorgungssysteme und daher Koppelung mit der bereits etablierten Biogastechnologie. Ein grobes Konzept dieser Reststoffbioraffinerie ist in der folgenden Abbildung dargestellt, wobei die im Projekt untersuchten Prozessschritte in Orange vorgehoben wurden.

Eckdaten

  • Förderprogramm: FFG – Bridge1
  • Projektlaufzeit: August 2017 – Juli 2020

Projektbeteiligte

Projektleitung

  • Kompetenzzentrum Holz GmbH

ProjektpartnerInnen

  • LXP-Group GmbH
  • Brantner Environment Group GmbH
  • Klaus Pöttinger GmbH & Co KG
  • Metadynea Austria GmbH

Kontaktadresse

Viktoria Leitner
Kompetenzzentrum Holz GmbH
E-Mail: v.leitner@wood-kplus.at