10 Jahre Mission Innovation: Jubiläumstreffen bei CEM16/MI10 in Busan

Eine Dekade Wirkung – wie Mission Innovation die globale Landschaft sauberer Energietechnologien gestaltet hat

Ein Jahrzehnt internationaler Zusammenarbeit für saubere Energielösungen

Die internationale Initiative Mission Innovation (MI) feierte in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass trafen sich Minister:innen und hochrangige Vertreter:innen aus 23 Ländern, der Europäischen Union sowie von internationalen Partnerorganisationen wie der Internationalen Energieagentur (IEA), der International Renewable Energy Agency (IRENA) und UNIDO in Busan, Republik Korea. Gemeinsam blickte man auf eine Dekade intensiver Zusammenarbeit zurück – und legte die Grundlage für das nächste Kapitel im globalen Kampf gegen den Klimawandel.

Ergebnisse und Erkenntnisse aus zehn Jahren Mission Innovation

Seit ihrer Gründung im Rahmen der Pariser Klimakonferenz COP21 im Jahr 2015 verfolgt Mission Innovation das Ziel, die Entwicklung und Markteinführung klimaneutraler Energietechnologien weltweit zu beschleunigen. Sie verwandelt gemeinsame Ambitionen in gemeinsame Lösungen. Heute repräsentieren ihre 23 Mitglieder zusammen mit der Europäischen Union über 90 % der weltweiten öffentlichen Investitionen in Forschung und Innovation im Bereich saubere Energie. In den vergangenen zehn Jahren hat sich MI als Erfolgsmodell etabliert: geringer Ressourceneinsatz, große Wirkung. Beispiele reichen von bahnbrechenden Wasserstoffspeichertechnologien über Dekarbonisierungsstrategien für Städte bis hin zu neuen Innovationsfeldern wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.

Die Kernbotschaften aus zehn Jahren MI

  • Seit 2015 stiegen die jährlichen öffentlichen und Privaten Investitionen in saubere Technologien um 65%.
  • Innovation wirkt nur im Zusammenspiel mit anderen Politikbereichen – von energiepolitischen Regulierungen bis zur Industriepolitik – und braucht klare Ziele, Planungssicherheit. Deshalb ist die starke Kooperation mit dem Clean Energy Ministerial ein Erfolgsfaktor.
  • Zusammenarbeit macht den Unterschied: lokal und global, inklusiv, transparent und missionsorientiert.
  • Nachfrageseitige Impulse beschleunigen den Marktanlauf: öffentliche Beschaffung, Skalierungspfade und frühe Leitmärkte bringen Lösungen schneller in die Anwendung.
  • Privatkapital mobilisieren: verlässliche Rahmenbedingungen und Modelle der Risiko- und Nutzenteilung sind entscheidend für Investitionen.
  • Künstliche Intelligenz, intelligente Speicher und Netze und Wasserstoff sind Schlüsseltechnologien – ihre Wirkung entfalten sie, wenn sie nachhaltig und resilient gestaltet sind.

Österreichs Beitrag und führende Rolle

Österreich ist seit 2018 Mitglied von Mission Innovation und hat seither seine F&E-Investitionen im Energiebereich um das 2,6-Fache gesteigert. Als Co-Leader der Net-Zero Industries Mission (NIM) gemeinsam mit Australien spielt Österreich weiterhin eine zentrale Rolle und trägt maßgeblich dazu bei, die Dekarbonisierung der Industrie international voranzubringen.

Wichtige Meilensteine sind:

  • die Einrichtung der FTI-Initiative für die Transformation der Industrie, mit weiteren Ausschreibungen in Vorbereitung,
  • eine gemeinsame Ausschreibung für Forschungsprojekte mit Australien,
  • die Einführung des Net-Zero Industries Awards, der 2025 bereits zum dritten Mal vergeben wird.

Österreichs Engagement in weiteren Missionen

Neben der NIM gestaltet Österreich auch andere MI-Missionen aktiv mit:

  • Clean Hydrogen Mission: Aufbau zweier österreichischer Wasserstoff-Valleys zur Unterstützung einer klimafreundlichen Wasserstoffwirtschaft.
  • Green Powered Future Mission: Reallabore für 100 % Erneuerbare – sechs Umsetzungsräume, in denen neue Energiesysteme unter realen Bedingungen erprobt werden.
  • Urban Transitions Mission: Unterstützung von neun Pionierstädten auf dem Weg zur Klimaneutralität sowie Start einer FTI-Initiative für die Wärmewende mit Leuchtturmprojekten zu Sanierung und klimafreundlichen Wärme- und Kältesystemen.

Globale Forschungskooperationen

Durch den von Österreich und Schweden initiierten „Funders Dialogue" und der „MI Calls Series" wurden die europäischen Clean Energy Transititons und Driving Urban Transitions Partnerships um MI Länder wie Marokko, Indien, Brasilien oder Kanada erweitert. Dabei kooperieren nationale und regionale Forschungsförderagenturen und unterstützen multilaterale Förderaufrufe. Seit 2019 wurden mehr als 430 Millionen Euro in länderübergreifende Forschungsprojekte investiert.

Diversität im Fokus

Besonderes Augenmerk gilt der Equality in Energy Transitions Initiative, die Österreich als Co-Vorsitz maßgeblich mitgestaltet. Ein Höhepunkt bei CEM16/MI10 war die Session „Generating Change: Women's Voices in the Energy Transition" in Kooperation mit UN ESCAP. Die Veranstaltung stellte die Rolle von Frauen in einer gerechten Energiewende in den Mittelpunkt und präsentierte Strategien, Erfolgsgeschichten sowie Werkzeuge zur Förderung von Chancengerechtigkeit und Diversität. Südafrika wurde als neues Mitglied der Equal by 30 Kampagene begrüßt.

Internationale Anerkennung für österreichische Exzellenz

Auch innovative Projekte aus Österreich fanden internationale Beachtung: Bei den 11. ISGAN Awards of Excellence erhielt das Projekt PARMENIDES des AIT Austrian Institute of Technology eine Honourable Mention. Das Projekt entwickelt intelligente Lösungen für das Energiemanagement hybrider Speicher und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung von Energiesystemen.

Ausblick: Die nächsten zehn Jahre Mission Innovation

Mit dem Doppelgipfel CEM16/MI10 in Busan endet das erste Kapitel von Mission Innovation – und das nächste beginnt. Die kommenden Jahre werden geprägt sein von stärkeren Partnerschaften, skalierbaren Lösungen und der Mobilisierung von Investitionen, um das Potenzial sauberer Energie voll auszuschöpfen. Österreich wird diesen Weg aktiv mitgestalten – als Innovator, Kooperationspartner und Fürsprecher einer gerechten, globalen Energiewende.

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