ÖGUT-Umweltpreis 2021 für herausragende soziale und technische Innovationen vergeben!
Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete zum 35. Mal die besten Projekte und Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit aus. ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer, ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer sowie Vertreter:innen der Sponsor:innen überreichten am 31. März 2022 die Auszeichnungen im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs im Kuppelsaal der TU Wien. Die Preisträger:innen können sich über ein Preisgeld von insgesamt 27.000 Euro freuen.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler begrüßte per Videobotschaft beim ÖGUT-Jahresempfang die mehr als 170 geladenen Gäste. Sie erinnerte an die Kraftanstrengung für den Klimaschutz, die es braucht und hob einen Gründungsauftrag der ÖGUT hervor: „Konflikte zwischen Umwelt und Wirtschaft durch Aufeinanderzugehen und konstruktive Diskussionen zu lösen". Weiters bedankte sie sich bei allen Nominierten zum ÖGUT-Umweltpreis für ihr Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz und gratulierte den Preisträger:innen. „Eine klima- und umweltfreundliche Zukunft für uns und unsere Kinder- das sehe ich als die wichtigste Aufgabe unserer Generation an. Diese können wir nur gemeinsam bewältigen. Der ÖGUT-Umweltpreis rückt somit viele großartige Initiativen in den Mittelpunkt. Es freut mich, dass auch so viele vorbildliche Initiativen für den diesjährigen ÖGUT-Umweltpreis in der Kategorie ‚Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement' eingereicht wurden. Denn zivilgesellschaftliches Engagement trägt wesentlich zum politischen Geschehen bei und hilft uns bei der Transformation in eine klimaneutrale Zukunft."
Ebenfalls hob Gewessler hervor, dass der ÖGUT-Umweltpreis erstmals auch in der Kategorie „Kreislaufwirtschaft" vergeben wurde, einer Kategorie zu der seitens des BMK auch eine neue Strategie entwickelt wurde.
Der ÖGUT-Umweltpreis 2021 – die Preisträger:innen
Kategorie „Innovation und Stadt"
Das Projekt „PEQ21" des Projektkonsortiums „Zukunftsquartier 2.0" wurde mit dem ÖGUT-Umweltpreis dieser Kategorie ausgezeichnet. In der Pilzgasse 33 in Wien wird ab Sommer 2022 ein Plus-Energie-Quartier als Demonstrationsprojekt mit positiver Energiebilanz (Wärme & Strom) realisiert. Der ganzheitliche Quartiersansatz (Lastenabdeckung durch Kopplung von Dienstleistung und Wohnen) und die hohe Reproduzierbarkeit konnten die Jury überzeugen. Eine weitere Stärke des Projekts liegt in der umfassenden Integration aller relevanten Stakeholder aus Praxis und Wissenschaft im kooperativen Planungsprozess.
Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.
Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft"
Erstmals wurde ein ÖGUT-Umweltpreis in dieser neuen Kategorie vergeben. Er geht an die Rembrandtin Coatings GmbH für die „Verlängerung der Lebensdauer von schadhaften Photovoltaik Modulen durch Reparatur von rissigen Rückseitenfolien". Polymere Photovoltaik (PV)-Rückseitenfolien sind darauf ausgelegt, die photo-elektrisch aktiven Komponenten des Moduls vor Umweltbelastungen zu schützen. Im Rahmen des Projekts wurden Reparaturlösungen für Risse in den Rückseitenfolien entwickelt und getestet. Dadurch kann die Nutzungsdauer verlängert und eine Abfallvermeidung erreicht werden. Vor allem die Wiederverwendung der gesamten Komponente und die Sanierung vor Ort konnten die Jury für sich gewinnen. Gleichzeitig ist die Jury davon überzeugt, dass es zukünftig einen großen Markt dafür geben wird.
Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gestellt.
Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik"
Mit dem Preis in dieser Kategorie wurden dieses Jahr erstmals alle drei Nominierten ausgezeichnet. Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben, die in einem schwierigen Umfeld ihre Kompetenz zeigen und Karriere machen. Dieses Jahr gingen die Preise an:
- Dr.in Tijen Seyidoglu, Senior Scientist bei der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH
- Dr.in techn. Dipl.-Ing.in Bernadette Fina, Scientist, AIT Austrian Institute of Technology und Vortragende am FH Technikum Wien
- Dipl. Ing.in Cornelia Diesenreiter, MDes LLB.oec., Gründerin und Geschäftsführerin von Unverschwendet
Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement"
Zwei Projekte freuen sich über Preise in dieser Kategorie.
Die Stadt Graz gewann mit dem Grazer Bürger:innenbudget 2021 in der Kategorie „Partizipation (top-down)". Beim „Grazer Bürger:innenbudget 2021" waren gute Ideen der Grazer:innen gefragt, die die Stadt noch lebenswerter machen. Das Bürger:innenbudget ist die Fortführung des „Leitlinienprozesses Bürgerbeteiligung" und zeigt, dass Bürger:innenbeteiligung auf Stadtebene strukturiert verankert werden kann. Der innovative Ansatz (erstes Bürger:innenbudget in einer großen Stadt in Österreich) und das hohe Verbreitungspotenzial (auch auf kleinere Kommunen übertragbar) konnte die Jury überzeugen.
Der Preis für „zivilgesellschaftliches Engagement (bottom-up)" geht an den Verein MEI MEIDLING – das partizipative Klima-Grätzl. MEI MEIDLING ist eine umfassende bottom-up Initiative engagierter Anrainer:innen und Marktstandler:innen, die ihren unmittelbaren Lebensraum pro-aktiv mitgestalten und gemeinsam zu einem klimafitten Grätzl entwickeln wollen. Durch unterschiedliche partizipative Formate und die Kommunikation in verschiedenen Kanälen werden die vielfältigen Nutzer:innengruppen im Grätzl angesprochen und damit Bewusstsein für dringend nötige Klimawandelanpassungen geschaffen.
Die Preisgelder in der Höhe von je 2.500 Euro wurden vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.
Weitere Kategorien
- Nachhaltige Kommune (Sponsor: Österreichischer Städtebund)
- World without waste (Sponsor: Coca Cola)