IEA HPT Annex 64: Sicherheitsmaßnahmen für brennbare Kältemittel

Neue Chemikalienverbote und die Überarbeitung der sogenannten F-Gase-Verordnung stellt die Wärmepumpen- und Kältetechnikbranche vor neue Herausforderungen. In diesem Projekt wird neues Wissen hinsichtlich eines sicheren zukünftigen Einsatzes brennbarer Kältemittel in Wärmepumpen- und Kälteanlagen bis 50 kW zur Raumtemperierung und Warmwasserbereitung erarbeitet und den relevanten Zielgruppen zur Verfügung gestellt.

Kurzbeschreibung

Projektziele

Das IEA HPT Annex 64 Projekt zielt übergeordnet darauf ab, zu einer breiten und sicheren Verwendung brennbarer Kältemittel in Wärmepumpen- und Kälteanlagen bis 50 kW zur Raumtemperierung und Warmwasserbereitung in Österreich beizutragen. Konkret sollen bestehende Barrieren in der Nutzung brennbarer Kältemittel abgebaut werden, indem neues Wissen hinsichtlich der damit verbundenen Risiken als auch technische Lösungsmöglichkeiten für einen sicheren Einsatz erarbeitet und in relevanten Zielgruppen entsprechend verbreitet werden.

Inhalte, Subtaskaufgaben

Die geplanten nationalen Projektaktivitäten umfassen:

  1. Identifizierung und übersichtliche Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf Aufstellung, Betrieb und Instandhaltung der verschiedenen mit brennbaren Kältemitteln betriebenen Anlagetypen;
  2. Erhebung und Dokumentation des Standes der Technik in Bezug auf Leckageszenarien und Anforderungen an deren Detektierung sowie Sammlung und Evaluierung von Schadensfällen in Bezug auf Ursachen und Häufigkeiten;
  3. Erhebung und Evaluierung von Methoden zur frühzeitigen Erkennung von Leckagen inkl. Evaluationen der dafür notwendigen Sensorik;
  4. Erhebung und Dokumentation der Stand-der-Technik Maßnahmen zur Reduktion der Kältemittelfüllmenge laut Literatur sowie übersichtliche Darstellung der Ergebnisse und Erkenntnisse aus experimentellen F&E Projekten zur Reduktion der Kältemittelfüllmenge in Wärmepumpen- und Kälteanlagen;
  5. Entwicklung einer Methodik zur Risikobewertung als Entscheidungshilfe für Praktiker:innen; und
  6. diverse Disseminierungs- und Kommunikationsmaßnahmen zur Verbreitung des im nationalen Projekt gewonnenen Know-how sowie der Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem internationalen Annex-Vorhaben speziell unter Kältetechniker:innen sowie Herstellern bzw. Inverkehrbringern von Wärmepumpen- und Kälteanlagen.

Erwartete Ergebnisse

Die geplanten nationalen Ergebnisse umfassen:

  1. Zusammenfassende Berichte über die rechtliche Situation sowie diverse technische Möglichkeiten zur Reduktion der Risiken beim Einsatz brennbarer Kältemittel in verschiedenen Typen von Wärmepumpen- und Kälteanlagen;
  2. eine Studie mit Erkenntnissen über Häufigkeit und Ursachen von Kältemittelaustritten bei nationalen Wärmepumpen- und Kälteanlagen sowie
  3. einen Leitfaden, der Hersteller:innen, Planer:innen und Installateur:innen von Wärmepumpen- und Kälteanlagen bei der Risikobeurteilung der Gefahrenquellen bei Montage, Betrieb und Instandhaltung von mit brennbaren Kältemitteln arbeitenden Anlagen unterstützt und damit die mit dem Einsatz verbundenen Risiken reduziert.

Teilnehmende Staaten

Deutschland, Österreich, Schweden (Leitung), Südkorea

Kontaktadresse

Projektleitung:

Bernd Windholz
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Giefinggasse 2, 1210 Wien
Email: Bernd.Windholz@ait.ac.at
Web: www.ait.ac.at

Projektpartner:

Prof. René Rieberer
TU Graz, Institut für Wärmetechnik
Inffeldgasse 25/B, 8010 Graz
E-Mail: rene.rieberer@tugraz.at
Web: www.tugraz.at

Harald Erös
ÖGKT Österreichische Gesellschaft der Kältetechnik
Althanstraße 1-3/1/30, 1090 Wien
E-Mail: harald.eroes@oegkt.at
Web: www.oegkt.at

Siegfried Thurner
WPA Wärmepumpe Austria
Bockgasse 2a, 4020 Linz
E-Mail: thurner@waermepumpe-austria.at
Web: www.waermepumpe-austria.at