IEA-Arbeitsgruppe zur Dekarbonisierung der Industrie (WPID)
Die Arbeitsgruppe Dekarbonisierung der Industrie WPID wurde 2023 als Gremium im Rahmen des Committee on Energy Research and Technology (CERT) ins Leben gerufen. Die WPID besteht aus Vertretungen der IEA Mitgliedsländer, der Europäischen Kommission EC und IEA Beitrittsländern. Im Bedarfsfall können assoziierte Länder dazu eingeladen werden.
Zentrale Aufgaben der WPID
Die WPID hat laut Strategischem Plan folgenden 2 Themenfeldern hohe Priorität im ersten Arbeitsprogramm (Okt 2023 – Sept 2025) eingeräumt:
- (Technischer) Austausch zur Erfassung von Emissionsdaten inkludierend Erhebungsmethoden und Entwicklung gemeinsamer Definitionen – insbesondere im Hinblick auf Definition klimaverträglicher Produktion (zB. Low/Near Zero/Zero Emission Standard)
- Vorantreiben industrieller Dekarbonisierungspolitiken unter Verwendung der o.a. Methoden und Definitionen, Anwendung für Reporting und Foresight, inkludierend Demonstrations- und Innovationsvorhaben
Diese beiden Arbeitsbereiche wurden wegen ihrer Relevanz für die Dekarbonisierung von Wirtschaftssektoren, aber auch wegen der Vielzahl an bestehenden Standards und Definitionen betreffend Produktionsprozesse und Produkte seitens diverser multilateraler Interessensverbünde ausgewählt, da die IEA diesbezüglich ihre bewährten internationalen Stärken ausspielen kann.
Die zu erwartenden Ergebnisse im Arbeitsprogramm sind als indikativ zu betrachten, weitere Ergebnisse sind im Laufe der konkreten Arbeiten zu erwarten.
Der anfängliche Fokus wird auf Stahl und Zement liegen, in weiterer Folge sollen die Arbeiten auf Aluminium und Chemieprodukte ausgedehnt werden.
Von Beginn an vorgesehen ist ein enger Austausch mit relevanten Organisationen in den Branchen Stahl und Zement wie der International Organization for Standardization ISO, der Clean Energy Ministerial Industrial Deep Decarbonisation Initiative CEM IDDI, der World Trade Organisation WTO, der WorldSteel Association, der Global Cement and Concrete Association GCCA und der ResponsibleSteel Vereinigung.
Die WPID erstellte Ende 2023 einen Strategischen Plan sowie periodische 2-Jahres-Arbeitsprogramme, das aktuelle läuft von Oktober 2023 bis September 2025.
Erhebungsmethoden und Standards sind zentral für die global exportierende österreichische Industrie. Die frühzeitige internationale Einbindung in künftige Entwicklungen im Bereich Standardisierung klimaverträglicher Produkte erhöht letztlich die Exportchancen heimischer Angebote und trägt dazu bei, glaubwürdige belastbare THG-Bilanzen und Szenarien auszuweisen.
Austausch von WPID mit Technology Collaboration Programmes (TCPs) und anderen Working Parties
- Industrial Energy-Related Technologies and Systems (IETS) Technology Collaboration Programme
- Working Party on Energy End-Use Technologies
Österreich in der EUWP: Working Party on End-Use Energy Technologies (EUWP) - Working Party on Energy Efficiency (EEWP)
- Working Party on Critical Minerals (CMWP)
Teilnehmende Staaten
IEA Mitglieder, IEA Beitrittskanditaten, EC; auf Einladung zu spezifischen Aspekten: IEA assoziierte Länder: EC; Chile, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, Lettland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, Ungarn, USA (Stand Juli 2023).
Kontakt
Österreichischer Vertreter
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie,
Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
Abteilung Energie- und Umwelttechnologien
Mag. Sabine Mitter
Radetzkystraße 2
A-1030 Wien
E-Mail: sabine.mitter@bmk.gv.at
Tel.: +43 1 71162 652915
Österreichischer Stellvertreter
Dipl.-Ing. Theresia Vogel
Ödenburger Straße 87/Top 3
A-1210 Wien
Tel.: +43 (0) 664 1423545
E-Mail: theresia.vogel2@gmail.com