Energieforschungserhebung 2018: Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich. Erhebung für die IEA

Im Jahr 2018 betrugen die Ausgaben der öffentlichen Hand für Energieforschung in Österreich 144,1 Mio. Euro, dies entspricht einer Steigerung von 4,7 Mio Euro. Die Forschungsschwerpunkte Energieeffizienz, Übertragungs-/Speichertechnologien (Smart Grids) und Erneuerbare stellen die Prioritäten der öffentlich finanzierten Energieforschung in Österreich dar.

Bibliographische Daten

Energieforschungserhebung 19/2019
A.Indinger, M.Katzenschlager
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 136 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Die Ausgaben der öffentlichen Hand für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Energiebereich betrugen im Jahr 2018 144,1 Mio. Euro. Dies stellt eine Steigerung von 4,7 Mio. Euro bzw. 3,4 % verglichen mit dem Vorjahr dar.

Rund 1.000 Projekte und Aktivitäten wurden für 2018 erfasst. 72,7 % der Mittel wurden für angewandte Forschung eingesetzt, für experimentelle Entwicklung waren es 14,7 %. Erstmalige Demonstration mit 6,4 % und energiebezogene Grundlagenforschung mit 6,2 % stellen in dieser Betrachtung die Kategorien mit den kleinsten Anteilen dar.

An erster Stelle liegt – wie bereits in den Jahren zuvor – der Bereich „Energieeffizienz" mit Aufwendungen von 66,9 Mio. Euro, mit großem Abstand gefolgt von den Bereichen „Übertragung, Speicher und andere" sowie „Erneuerbare Energie" mit jeweils 22,4 Mio. Euro. Knapp dahinter an vierter Stelle liegen die sog. „Querschnittsthemen" mit 21,9 Mio. Euro, in denen auch zahlreiche große Sektoren übergreifende Projekte der Programmlinie „Vorzeigeregion Energie" des Klima- und Energiefonds erfasst wurden.

Verglichen mit dem Vorjahr verzeichneten die Bereiche Erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz eine leichte Steigerung von jeweils ca. 1 Mio. Euro. Sowohl die Subbereiche Smart Grids (Übertragung etc.) als auch die Speichertechnologien sind jedoch 2018 deutlich zurückgefallen. Mit einer Verdreifachung der Mittel zugelegt haben hingegen die Sektoren übergreifenden Projekte (die Fragestellungen des Transports und der Speicherung von Energie enthalten können), aber auch Wasserstofftechnologien mit einem Plus von 7,4 Mio. Euro. Die Themenbereiche Fossile Energieträger und Kernenergie liegen in der Mittelausstattung vergleichsweise weit zurück und stellen auch keine Priorität der öffentlich finanzierten Energieforschung in Österreich dar.

Rund drei Viertel der in diesem Bericht dargestellten Ausgaben im Jahr 2018 sind direkte Finanzierungen durch Förderstellen (Bund, Länder, Fonds). Den verbleibenden Anteil macht die mit Bundes- bzw. Landesmitteln grundfinanzierte Eigenforschung (durch sog. „Eigenmittel") an Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie das Austrian Institute of Technology (AIT) aus.

Der Klima- und Energiefonds ist seit 2008 und auch 2018 wieder die Institution mit den höchsten Finanzierungen der öffentlichen Hand für F&E. Nach dem Rückgang im Vorjahr erfolgte diesmal eine deutliche Steigerung auf 63,3 Mio. Euro – ein Betrag, der bisher noch nie erreicht werden konnte.
Die Bundesministerien stellten im Jahr 2018 – in der Höhe der Aktivitäten des Vorjahres – 24,9 Mio. Euro zur Verfügung. Davon können 15,7 Mio. Euro dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zugeordnet werden. Deutlich zurück (minus 9,9 Mio. Euro) gingen hingegen die energieforschungsbezogenen Ausgaben der FFG-Basisprogramme (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft).

Die von den Bundesländern für 2018 genannten Ausgaben stellten mit lediglich 2,6 Mio. Euro einen deutlichen Rückgang zum Jahr davor dar. Da das AIT deutlich weniger Eigenmitteleinsatz in der Energieforschung als noch in den Vorjahren meldete, gingen die Ausgaben der außeruniversitären Forschungseinrichtungen ebenfalls zurück – im Gegensatz zu den stark gestiegenen Eigenmittelaufwendungen der Universitäten, insb. der Technischen Universität Wien.

Für diesen Bericht wurden erstmals genderspezifische Projektdaten zu 210 Projekten mit einem Förderbarwert von 93,2 Mio. Euro. Ausgewertet. 30 Projekte, das sind 14 %, werden von Frauen geleitet. Konsortialführerinnen leiten Projekte mit einem finanziellen Anteil von 16,5 % am Gesamtvolumen. Der Einfluss des Themas ist stark ausgeprägt, das Programmdesign spielt dagegen eine kleinere Rolle. So sind Frauen besser in den Themenbereichen Smart Cities, Gebäudetechnologien und Erneuerbare vertreten.

Downloads