IEA Technology Report: Technology and innovation pathways for zero-carbon-ready buildings by 2030 2030 - A strategic vision from the IEA Technology Collaboration Programmes

In diesem Bericht beleuchten Expert:innen verschiedener IEA Technology Collaboration Programmes (TCPs), wie einige der wichtigsten Meilensteine der IEA Net Zero by 2050 Roadmap für den Gebäudesektor erreicht werden können. Zur Dekarbonisierung von Gebäuden sind drastische und sofortige Maßnahmen zur Förderung von technologischen Entwicklungen und Verhaltensänderungen notwendig.

Herausgeber: IEA, 2022
Englisch

Inhaltsbeschreibung

Der Gebäudebetrieb ist für etwa 30 % der weltweiten Emissionen verantwortlich. Die IEA geht davon aus, dass die Gebäudefläche in den nächsten 30 Jahren weltweit um 75 % zunehmen wird, wobei etwa 80 % des Anstiegs auf Schwellen- und Entwicklungsländer entfallen. Trotz des damit verbundenen erheblichen Anstiegs der Energienachfrage müssen die direkten Gesamtemissionen aus dem Gebäudesektor entsprechend dem Net-Zero-Emission Szenario (NZE) der IEA stark zurückgehen: von etwa 3 Gt im Jahr 2020 auf weniger als 2 Gt im Jahr 2030 und auf nur 120 Mt im Jahr 2050. Außerdem müssen die indirekten Emissionen durch die Dekarbonisierung der Stromerzeugung und der Wärmebereitstellung auf Null sinken.

Der Bericht ist in einzelne Artikel untergliedert, welche die wichtigsten Meilensteine der IEA Net Zero by 2050-Roadmap für Gebäude aufgreifen. Die Renovierung des Gebäudebestands ist einer davon: Bis 2030 sollen 20 % des Gebäudebestands klimaneutral renoviert werden, was einen Anstieg der Renovierungsrate von aktuell 1 % auf mindestens 2 % bis 2030 erfordert. Für den Neubau werden von allen Ländern verbindliche Standards zur Umsetzung klimaneutraler Gebäude gefordert. Verhaltensänderungen spielen ebenfalls eine wesentliche, ergänzende Rolle bei der Erreichung der Netto-Null-Ziele. Darüber hinaus beleuchtet der Bericht den erforderlichen Ausbau von Wärmepumpen, Solarthermie-, PV- und Windkraftanlagen und Fernwärmenetzen und den zunehmenden Bedarf an Ladestellen für Elektromobilität.

Komplexe Herausforderungen erfordern umfassende Maßnahmen

Trotz Fortschritten bei der Energieeffizienz und der Dekarbonisierung der Stromerzeugung reichen bisherige Maßnahmen nicht aus, um den Anstieg der CO2-Emissionen aus dem Gebäudebetrieb zu bremsen, der in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um etwa 1 % pro Jahr zugenommen hat. Mit den heute verfügbaren Technologien ist es theoretisch möglich, die notwendigen CO2-Einsparungen zu erreichen, aber eine Vielzahl komplexer Probleme macht die Umsetzung derzeit schwierig. Dazu zählen die meist hohen Vorlaufkosten sauberer Energietechnologien zum Ersatz von fossilen Heizsystemen. Neue geeignete Finanz- und Geschäftsmodelle können eine wichtige Rolle bei der Senkung der Vorlaufkosten durch Subventionen, niedrigere Tarife, Steuervergünstigungen und andere Anreize für den Einsatz sauberer Energien spielen.

Auch Rechtsvorschriften müssen aktualisiert und neue Gebäude-Effizienzstandards länderübergreifend harmonisiert werden, um die Umsetzung und Einhaltung durch vereinfachte und effektivere Verfahren zu ermöglichen. Eine weitere Schlüsselkomponente, die forciert werden muss, ist die Aus- und Weiterbildung in Bezug auf die Installation von sauberen und effizienten Heizsystemen.

Darüber hinaus darf die notwendige öffentliche Akzeptanz für Maßnahmen und Lösungen zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors nicht außer Acht gelassen werden. Die Schaffung von Wissen, die Sensibilisierung der Stakeholder, die Harmonisierung von Definitionen und Standards, die Ermöglichung von Kommunikation und berufliche Weiterbildung im Bereich saubere Energie sollen durch verschiedene Methoden und Werkzeuge gefördert werden.

Die wichtigsten politischen Empfehlungen dieses Reports umfassen:

  • Bauvorschriften für neue und renovierte Gebäude
  • Bauvorschriften für bestehende Gebäude
  • Umsetzung neuer Bauvorschriften
  • Normen, Labels, Zertifikate und Kommunikationsprotokolle
  • Verbote, Zielvorgaben und flexible Marktmechanismen
  • Lokale Planung
  • Integrierte Energie- und Infrastrukturplanung
  • Gestaltung finanzieller Anreize
  • Unterstützung neuer Geschäftsmodelle
  • Informationskampagnen und Demonstrationsprojekte
  • Aufbau von Kapazitäten für alle Beteiligten

Die derzeitige Energiekrise, die die Energiepreise weltweit in die Höhe getrieben und die internationale Energiesicherheitsfrage verschärft hat, unterstreicht die Dringlichkeit, den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen. Der Wissensaustausch im Rahmen der nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit soll dazu beitragen, die Dekarbonisierung des Gebäudesektors zu bewältigen. Die Technology Collaboration Programmes (TCPs) der IEA sind eine einzigartige Ressource zur Unterstützung der globalen Energiewende.

Technology and innovation pathways for zero-carbon-ready buildings by 2030