Digitalization & Energy
Bibliographische Daten
© OECD/IEA, 2017Herausgeber: Digitalization and Energy Working Group, International Energy Agency
Englisch, 188 Seiten
Inhaltsbeschreibung
In den nächsten Jahrzehnten werden digitale Technologien die weltweiten Energiesysteme intelligenter, effizienter, zuverlässiger und nachhaltiger machen. Gleichzeitig entstehen durch die Digitalisierung auch neue Sicherheits- und Datenschutz-Risiken und auch die Märkte, Unternehmen und Arbeitsplätze unterliegen großen Veränderungen.
Digitalisierung wird laut der IEA-Studie "Digitalization & Energy" zu weitreichenden Energie-Effizienzsteigerungen und Energieeinsparmöglichkeiten u.a. im Energiesektor, im Gebäudesektor sowie beim Verkehr führen. In einigen Bereichen werden diese positiven Auswirkungen durch Rebound-Effekte relativiert bzw. können diese sogar zu höheren Energieverbräuchen führen.
Gerade im Verkehrssektor ist die Unsicherheit sehr groß, inwieweit die positiven Effekte durch Automatisierung und Digitalisierung, Elektrifizierung oder Sharing-Modelle durch verstärkte Nutzung aufgehoben werden. In der Studie wird eine Bandbreite von -50 % bis +100 % verglichen mit derzeitigen Verbräuchen angeben.
Im Gebäudebereich wird das Einsparpotenzial durch Smarte Regelungen, Thermostate und Beleuchtung auf etwa 10% geschätzt. Auch der Industrie werden trotz bereits erfolgter weitreichender Digitalisierung in diesem Bereich v.a. durch Kopplung von Smarten Sensoren und Datenanalysen noch weitere Effizienzsteigerungspotenziale gesehen.
Angebotsseitig werden Kosteneinsparungen bei den Produktionsprozessen in der Öl- und Gasindustrie in einer Höhe von 10 % bis 20 % geschätzt. Im Stromsektor selbst könnten die Kosten um fünf Prozent der jährlichen Stromgestehungskosten - das sind Einsparungen in der Höhe von USD 80 Milliarden pro Jahr - sinken. Dies ist vor allem auf geringere Betriebs- und Instandhaltungskosten, verbesserte Effizienz in Kraftwerken und Netzen zurückzuführen.
Policy - Richtlinien
Auch wenn es keinen einfachen Implementierungsfahrplan für einen zunehmend digitalisierten Energiesektor gibt, werden in der Studie abschließend zehn Vorschläge für mögliche Maßnahmen vorgestellt:
- Expertise und Kompetenzen ausbauen
- Entsprechenden Zugang zu Daten ermöglichen
- Raum für Flexibilität bei Regelungen und Politik schaffen um rasch auf neue Entwicklungen reagieren zu können
- Experimente und Pilot-Projekte wagen
- Teilhabe an institutionsübergreifenden Diskussionen
- Fokus auf Systemvorteile
- Auswirkungen der Digitalisierung auf den Energiesektor und v.a. auf die gesamte Energienachfrage beobachten
- Entwicklung sicherer Software durch Security by Design
- Einheitliche Wettbewerbsbedingungen schaffen
- Lernen sowohl von positiven Fallstudien als auch von negativen Erfahrungen
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