Forschungsaktivitäten der Internationalen Energieagentur - Österreichische Beteiligung

Die Österreichische Energieagentur wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie mit der Unterstützung dieser Aktivitäten und der Durchführung der hier vorliegenden Analyse der österreichischen IEA-Beteiligungen beauftragt. Diese Analyse soll eine fundierte und akzeptierte Basis für die Bearbeitung zukünftiger Aufgaben schaffen.

Inhaltsbeschreibung

Kurzfassung

Seit ihrer Gründung im Jahr 1974 ist Österreich in der Internationalen Energieagentur (IEA) aktiv. Was als gemeinsames Vorgehen der von der Ölkrise 1973 betroffenen Industrienationen begann, entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einer internationalen Plattform für verschiedenartige Kooperationen - unter anderem im Bereich der Erforschung, Entwicklung, Markteinführung und Anwendung von Energietechnologien.

Innerhalb des rechtlichen Rahmens des "Energy Technology and R&D Collaboration Programme" der IEA findet die Zusammenarbeit in Form von thematisch fokussierten Programmen (sog. Implementing Agreements) statt. Das Tätigkeitsfeld eines solchen Programms kann dabei von der Forschung bis zur Markteinführung reichen. Derzeit gibt es 40 Programme, an 13 davon ist Österreich beteiligt:

  • Solares Heizen und Kühlen
  • Fotovoltaiksysteme
  • Bioenergie
  • Windenergie
  • Wärmepumpen
  • Demand Side Management
  • Brennstoffzellen
  • Fahrzeuge mit Hybrid- und Elektroantrieb
  • Wirbelschichttechnologie
  • Fortschrittliche Ölförderung
  • Energy Technology Systems Analysis Programme
  • Climate Technology Initiative

Vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) wurden im Frühjahr 2004 umfassende strategische Arbeiten zur Positionierung und Ausrichtung der österreichischen IEA-Beteiligungen gestartet. Die Österreichische Energieagentur wurde vom BMVIT mit der Unterstützung dieser Aktivitäten und der Durchführung der hier vorliegenden Analyse der österreichischen IEA-Beteiligungen beauftragt.

Von der Österreichische Energieagentur wurden 25 österreichische ExpertInnen, die jeweils stellvertretend für ein österreichisches Team an einer Aktivität (in der IEA wird das als das Task bzw. Annex bezeichnet) beteiligt sind, mittels Fragebogen befragt. Die Ergebnisse sind in Form einer qualitative Analyse in diesem Bericht dargestellt:

In den letzten 5 Jahren sind 200 als "wesentlich" klassifizierte Produkte und Ergebnisse im Rahmen der IEA-Aktivitäten mit österreichischer Beteiligung entstanden. Die Palette reicht von 129 Publikationen mit technischem, wissenschaftlichem bzw. strategischem Charakter über Veranstaltungen, Webseiten und Datenbanken bis hin zur Entwicklung von Software, Richtlinien, Normen und Standards sowie neuen Technologien und Verfahren. Die genannten Produkte und Ergebnisse

  • haben bei allen österreichischen Beteiligungen zum Kompetenzaufbau in der eigenen Organisation beigetragen
  • hatten in 3/4 aller Fälle einen expliziten Nutzen für den Technologiebereich in Österreich und wurden ebenso oft an eine breitere Zielgruppe kommuniziert
  • waren bei 21 Beteiligungen für den Aufbau von weiteren Kooperationen wichtig
  • wurden immerhin bei 19 Beteiligungen in weiterer Folge zu - im Schnitt zu drei - konkreten Entwicklungen umgesetzt (Produkte, Patente,...).

Weiters wurde eine klare Aussage gemacht, dass es bei allen Beteiligungen Bereiche oder Themen gegeben hätte, die ohne die Kooperationen von österreichischen Akteuren alleine nicht bearbeitet werden hätten können. Viele (explizit genannte) neue Themen konnten überhaupt erst durch IEA-Kooperationen definiert werden, und bei fast 3/4 aller Beteiligungen konnten Doppelarbeiten oder Fehler vermieden und dadurch beträchtliche Ressourcen eingespart werden.

Österreichische ExpertInnen und Organisationen sehen sich oft als kompetente PartnerInnen in den internationalen Netzwerken, die Spitzenleistungen in der Wissenschaft einbringen bzw. Technologieführerschaften absichern. In etlichen Fällen wird aber klar und überwiegend vom Wissen der internationalen Partner profitiert.

Der Europäische Forschungsraum bzw. das Technologieprogramm der IEA sind mit ihren Möglichkeiten aus der Sicht der befragten ExpertInnen großteils komplementär. Beiden "Systemen" wird unabhängig voneinander ihre hohe strategische und praktische Bedeutung zugesprochen - das eine kann bzw. soll das andere nicht ersetzen. Bemerkenswert dabei ist, dass mehr als jede zweite Beteiligung von österreichischen ExpertInnen an IEA-Kooperation auch zu EU Projekten geführt hat (über 3/4 der Aktivitäten führten zumindest zu Anträgen, was ebenfalls eine wichtige Vernetzungsfunktion darstellt). Auf diese Art sind 45 Projekte mit überwiegend europäischer Dimension entstanden, immerhin 33 Projekte in den Rahmenprogrammen der EU für Forschung und technologische Entwicklung.

Der Know-how-Transfer mit den Zielgruppen/Nutzern in Österreich fand auf vielfältige Weise statt, einige Aktivitäten stellen hier sicherlich best-practice dar. Hier können andere Beteiligungen sicherlich sehr von diesen positiven Erfahrungen profitieren. Ein unterstützender Erfahrungsaustausch über sämtliche Technologiebereiche hinweg wurde vom BMVIT im Frühjahr 2004 gestartet.

Eine weitere Aussage kann dahingehend getätigt werden, dass die Beteiligung an IEAAktivitäten für den Aufbau von internationalen bzw. nationalen Kooperationen zumindest hilfreich, in etwa der Hälfte der Fälle aber entscheidend waren.

Obwohl die österreichischen VertreterInnen in den IEA-Aktivitäten hauptsächlich aus Universitäten und Forschungsinstituten kommen, sind in die "nationalen Netzwerke" auch noch 70 verschiedene Industriebetriebe, Unternehmen bzw. Verbände mit Standort Österreich eingebunden.

Eine umfassende Darstellung des IEA-Technologieprogramms sowie der österreichischen Aktivitäten findet sich unter energytech.at/iea.

Downloads

Forschungsaktivitäten der Internationalen Energieagentur - Österreichische Beteiligung

Schriftenreihe 37/2005 A. Indinger
Deutsch, 41 Seiten, vergriffen

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Bibliographische Daten

Author:

DI Andreas Indinger, Österreichische Energieagentur - The Austrian Energy Agency

Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie

Wien, Februar 2005, 41 Seiten

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