Energieforschungsausgaben - Unternehmenssektor in Österreich 2019

654,7 Mio. Euro an Forschungsausgaben wurden im Jahr 2019 von den heimischen Unternehmen dem Thema Energie zugeordnet. Dieser Wert lag um 3,9 % unter dem Vergleichswert aus der Erhebung 2017. Der Bericht enthält detaillierte Zahlen und Auswertungen zu unterschiedlichen Technologien hinsichtlich betrieblicher und öffentlicher F&E-Investitionen.

Bibliographische Daten

Energieforschungserhebung 38/2021
A. Indinger
Herausgeber: BMK
Deutsch, 64 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Ein besonders starker Ausgabenrückgang von Unternehmen mit Hauptsitz in Kärnten konnte durch substantielle Steigerungen in Wien, der Steiermark und Niederösterreich nicht wettgemacht werden. Die allgemeinen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) stiegen dabei in diesem Zeitraum um 10,9 % auf 8,7 Milliarden Euro. Der Anteil der Zielsetzung Energie an den gesamten Ausgaben der Unternehmen ging damit innerhalb von zwei Jahren von 8,6 % auf 7,5 % zurück.

Eine detaillierte Auswertung von rund 200 Unternehmen in neun Sektoren von Energietechnologien zeigt für 2019 ein differenziertes Bild:

  • Bei der Fotovoltaik konnten die Ausgaben für F&E bei den betrachteten Unternehmen weiter zulegen. Der Markt für PV entwickelte sich in Österreich und auch weltweit dynamisch.
  • Die Solarthermie setzte den Rückgang der letzten Jahre weiter fort: Sowohl Produktion und Installation, als auch damit einhergehend die F&E-Ausgaben der Betriebe sowie der öffentlichen Hand gingen zurück.
  • Bei der Windkraft zeigen sich ähnliche Ergebnisse wie auch die Jahre davor. Die Zulieferindustrie profitiert von wachsenden internationalen Märkten, der Heimmarkt schwächelte aber zuletzt.
  • Die betrachteten Unternehmen im Bereich der Technologien zur Nutzung der Wasserkraft hielten ihre F&E-Ausgaben auf hohem Niveau. Dieser Unternehmenssektor ist für Österreich von hoher Bedeutung und profitiert von langjährigen Technologieführerschaften und globaler Orientierung.
  • Bei den Unternehmen, die Anlagen bzw. Technologien zur Erzeugung fester und flüssiger Biobrennstoffe sowie Biogas planen, herstellen bzw. errichten, konnten die starken Rückgänge der internen Ausgaben für F&E teilweise wieder wettgemacht werden.
  • Unternehmen, die Kessel, Öfen und KWK-Anlagen zur energetischen Nutzung fester Biomasse herstellen, konnten das Niveau der F&E-Ausgaben halten.
  • Unternehmen der Entwicklung und Produktion von Leuchtmitteln und Beleuchtungssystemen haben sich auf eine völlig neue Technologie für ihre Produkte umgestellt (Stichwort „LED"). Die Forschungsausgaben dieser Unternehmen stiegen von 2017 auf 2019 weiter an und befinden sich mittlerweile auf sehr hohem Niveau.
  • Die F&E-Ausgaben der Unternehmen im Bereich der Stromspeicher – insbesondere Batteriesysteme – legten in den letzten Jahren deutlich zu. Diese Entwicklung ging Hand in Hand mit steigenden Ausgaben der öffentlichen Hand in diesem Bereich.
  • Bei den Ausgaben der Unternehmen wie auch denen der öffentlichen Hand zeigen sich im Bereich Heizung, Kühlung und Klimatisierung nur geringfügige Änderungen in den letzten Jahren. Bemerkenswert ist – zumindest bei der öffentlichen Finanzierung der F&E – die große Bedeutung der Wärmepumpentechnologie in diesem Bereich.

Die Ausgaben der Unternehmen für diese neun Technologiebereiche betrugen 2019 241,9 Mio. Euro. In dem betrachteten Jahr waren in den Unternehmen insgesamt rund 3.900 Personen (Vollzeitäquivalent) in F&E tätig, knapp mehr als die Hälfte davon für die betrachteten Technologiebereiche.

Die Forschungsprämie spielt eine wichtige Rolle bei der Forschungsfinanzierung und der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich; im Schnitt der letzten Jahre konnten jährlich 26,4 Mio. Euro dem Bereich Energietechnik zugeordnet werden.

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