Energieforschungsausgaben - Unternehmenssektor in Österreich 2017
Bibliographische Daten
Energieforschungserhebung 54/2019A. Indinger
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 68 Seiten
Inhaltsbeschreibung
Während die Energieforschungsausgaben der öffentlichen Hand in Österreich seit 40 Jahren regelmäßig erhoben werden und in den letzten Jahren um 140 Mio. Euro lagen, liegen zu den Aufwendungen der in den unterschiedlichen Energiesektoren tätigen Unternehmen erst zum zweiten Mal nach 2015 Daten vor. Im Jahr 2017 ordneten 561 Unternehmen insgesamt 681 Mio. ihrer Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) der sozioökonomischen Zielsetzung Energie zu. Dieser Wert lag dabei um fast 200 Mio. Euro über dem Vergleichswert aus der Erhebung 2015.
Die hier vorliegende Auswertung zeigt, dass ein Großteil dieser Zuwächse mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen ist, dass ein Unternehmen die eigenen Aktivitäten thematisch anders bewertete. Die ebenfalls in diesem Bericht enthaltenen Analysen zur Forschungsprämie basieren auf einer anderen Datengrundlage und Methodik und sind mit den Ergebnissen der für Unternehmen verpflichtenden Erhebung durch die Statistik Austria daher nur schwer in Bezug zu bringen.
Das Bundesland Oberösterreich weist mit 125 Unternehmen die meisten energieforschenden Firmen auf. In vielen Wirtschaftszweigen spielt die Energieforschung eine Rolle, die meisten Ausgaben kamen 2017 von den Zweigen der elektronischen Bauelemente (Leistungselektronik etc.) sowie der elektrischen Ausrüstung. Die Energieversorgungsunternehmen selber tragen nur einen eher bescheidenen Anteil von 18 Mio. Euro zu den energieforschungsrelevanten Ausgaben der Unternehmen bei.
Bei der Fotovoltaik konnten die Ausgaben für F&E bei den betrachteten Unternehmen leicht zulegen und erreichten knapp 20 Mio. Euro. Im Bereich Solarthermie setzte sich der Rückgang der letzten Jahre weiter fort: sowohl die Produktion und Installation als auch die F&E-Ausgaben der Betriebe sowie der öffentlichen Hand gingen zurück. Die F&E-Aktivitäten dieses Sektors befinden sich mittlerweile auf sehr geringem Niveau.
Produzierende Unternehmen der Windkraft sind vorwiegend Zulieferbetriebe, die das Niveau der F&E-Ausgaben wie auch 2015 auf knapp über 10 Mio. Euro halten konnten. Die betrachteten Unternehmen im Bereich der Technologien zur Nutzung der Wasserkraft steigerten ihre Ausgaben im Jahr 2017 auf 66 Mio. Euro. Bei den Unternehmen, die Anlagen bzw. Technologien zur Erzeugung fester und flüssiger Biobrennstoffe sowie Biogasanlagen planen, herstellen bzw. errichten, kam es 2017 zu deutlichen Rückgängen der internen Ausgaben für F&E auf knapp unter 5 Mio. Euro. Die Ausgaben der öffentlichen Hand zeigten in diesem Bereich dagegen einen Trend nach oben.
Bei den Unternehmen, die Kessel, Öfen und KWK-Anlagen zur energetischen Nutzung fester Biomasse herstellen, gab es einen geringfügigen Rückgang der internen F&E-Ausgaben auf 26 Mio. Euro. Diese Entwicklung ging mit einem Rückgang der Produktion und Installation von Öfen und Kesseln einher. Die Ausgaben der Unternehmen im Bereich Heizung, Kühlung und Klimatisierung zeigen nur geringfügige Änderungen.
Bemerkenswert ist die immer stärkere Orientierung hin zu Wärmepumpensystemen. Die F&E-Ausgaben der Unternehmen wie auch der öffentlichen Hand im Bereich der Stromspeicher – insbesondere Batteriesysteme – legten von 2015 auf 2017 deutlich zu.
Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Leuchtmittel und Beleuchtungssystemen befinden sich in einer umfassenden Technologieumstellung (LED). Die Forschungsausgaben der in diesem Bereich tätigen Unternehmen stiegen von 2015 auf 2017 auf über 100 Mio. Euro an – umfassen dabei aber auch andere Zielsetzungen als Energie.
In diesen neun, im Bericht detailliert analysierten, Themenbereichen waren im Jahr 2017 knapp über 1.700 Personen in der F&E beschäftigt (Vollzeitäquivalente).
Downloads
- Energieforschungsausgaben - Unternehmenssektor in Österreich 2017 (pdf, 1.11 MB)
- F&E-Ausgaben der Unternehmen in Österreich (2019) (pdf, 318.53 kB)
- Private expenditures for Energy R&D in Austria (2019) (pdf, 321.05 kB)