CO2-Emissionen weltweit 2023

Die energiebezogenen CO2-Emissionen stiegen im vergangenen Jahr um 1,1% auf ein neues Rekordhoch. Die Analysen der IEA zeigen, dass es Unterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern gibt. Während in Industriestaaten die Emissionen aufgrund erneuerbarer Energiequellen um rund 4,5% zurückgingen, so stiegen sie beispielsweise in China und Indien deutlich. Witterungseinflüsse und die Wiedereröffnung nach der Covid-19 Pandemie spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Emissionen 2023.

Herausgeber: International Energy Agency, März 2024
Englisch, 24 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Die globalen energiebedingten CO2-Emissionen stiegen im Jahr 2023 um 1,1 % und erreichten mit einem Zuwachs von 410 Millionen Tonnen (Mt) im Vergleich zu 2022 einen neuen Rekordwert von 37,4 Milliarden Tonnen (Gt). Dem steht ein Anstieg von 490 Mt im Jahr 2022 (1,3 %) gegenüber. Mehr als 65 % des Anstiegs im Jahr 2023 entfielen auf Emissionen aus Kohle.

Gesamtanstieg der energiebedingten CO2-Emissionen, 1900-2023

Defizite bei Strom aus Wasserkraft

Das weltweite Defizit bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund von Dürreperioden führte zu einem Anstieg der Emissionen um rund 170 Mt. Ohne diesen Effekt wären die Emissionen des globalen Stromsektors im Jahr 2023 zurückgegangen.

Erneuerbare Energiequellen hemmen den Anstieg der Emissionen deutlich

Zwischen 2019 und 2023 stiegen die energiebedingten Gesamtemissionen um rund 900 Mt. Ohne den zunehmenden Einsatz von fünf wichtigen „sauberen" Energietechnologien seit 2019 - Photovoltaik, Windkraft, Kernkraft, Wärmepumpen und Elektroautos - wäre der Emissionsanstieg dreimal so hoch gewesen.

Dank des zunehmenden Einsatzes sauberer Energien ist eine strukturelle Verlangsamung der Emissionen zu beobachten. In den zehn Jahren bis 2023 wuchsen die globalen Emissionen um etwas mehr als 0,5 % pro Jahr, die langsamste Rate seit der Großen Depression.

Veränderung der CO2-Emissionen aus der Energieverbrennung und vermiedene Emissionen durch den Einsatz der wichtigsten sauberen Technologien, 2019-2023

Emissionsrückgang in Industriestaaten

Das BIP der Industriestaaten wuchs um 1,7 %, aber die Emissionen gingen um 4,5 % zurück - ein Rekordrückgang außerhalb einer Rezessionsphase. Mit einem Rückgang um 520 Mio. Tonnen im Jahr 2023 sind die Emissionen nun wieder auf dem Niveau von vor fünfzig Jahren. Die Kohlenachfrage in den Industrieländern ist aufgrund der Entwicklungen in den G7-Staaten wieder auf das Niveau von etwa 1900 zurückgegangen. Der Rückgang der Emissionen im Jahr 2023 ist auf eine Kombination struktureller und konjunktureller Faktoren zurückzuführen, darunter der starke Einsatz erneuerbarer Energien, die Umstellung von Kohle auf Gas in den Vereinigten Staaten, aber auch die schwächere Industrieproduktion in einigen Ländern und das mildere Wetter.

Zuwachs der Emissionen in China und Indien

In China stiegen die Emissionen bis 2023 um rund 565 Mio. t. Dies ist der größte Anstieg weltweit und eine Fortsetzung des emissionsintensiven Wirtschaftswachstums Chinas in der Zeit nach der Pandemie. Dennoch dominiert China weiterhin den weltweiten Zuwachs an sauberer Energie. Zyklische Effekte, insbesondere ein historisch schlechtes Wasserwirtschaftsjahr, trugen zu etwa einem Drittel des Emissionswachstums im Jahr 2023 bei. Die Pro-Kopf-Emissionen in China sind nun 15 % höher als in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften.

In Indien trieb das starke BIP-Wachstum die Emissionen um rund 190 Mio. Tonnen in die Höhe. Ein schwacher Monsun erhöhte jedoch die Stromnachfrage und verringerte die Wasserkraftproduktion, was etwa ein Viertel des Anstiegs der Gesamtemissionen im Jahr 2023 ausmachte. Die Pro-Kopf-Emissionen in Indien liegen weiterhin weit unter dem Weltdurchschnitt.

Download des Berichts

Der Bericht kann auf der IEA-Webseite heruntergeladen werden:

CO2 Emissions in 2023 - A new record high, but is there light at the end of the tunnel?