IEA Breakthrough Agenda Report 2024
Herausgeber: IEA
Englisch, 174 Seiten
Inhaltsbeschreibung
Die Breakthrough Agenda wird derzeit von 59 Ländern unterstützt, die über 80 % des weltweiten BIP repräsentieren, sowie von über 100 globalen Initiativen mit dem Ziel, saubere Technologien und nachhaltige Praktiken bis 2030 erschwinglicher, zugänglicher und attraktiver zu machen als ihre Alternativen in den Sektoren Energie, Straßenverkehr, Wasserstoff, Stahl, Zement, Gebäude und Landwirtschaft.
Der "Breakthrough Agenda Report 2024" wurde von der Internationalen Energieagentur (IEA) erstellt und ist nun in der dritten Aktualisierung erschienen. Österreich unterstützt die Bereiche Stahl und Zement.
Allgemeine, sektorübergreifende Erkenntnisse
Der Einsatz sauberer Energietechnologien nimmt in rasantem Tempo zu. Gleichzeitig steigen die weltweiten Emissionen
Der jährliche Einsatz mehrerer Schlüsseltechnologien hat neue Höchststände erreicht, was auf die politische Unterstützung und den anhaltenden Kostenrückgang zurückzuführen ist. Im Jahr 2023 war jedes fünfte verkaufte Auto ein Elektroauto und der jährliche Kapazitätszuwachs bei Photovoltaik und Windkraft stieg um 85 % bzw. 60 %. Allerdings sind die Fortschritte global nicht gleichmäßig verteilt. Zudem ist die Zuordnung zu den einzelnen Sektoren ungleichmäßig.
Gezielte internationale Zusammenarbeit kann den Übergang zu sauberer Energie im globalen Maßstab beschleunigen
Maßnahmen der einzelnen Regierungen und Unternehmen sind notwendig, aber nicht ausreichend, um bis Mitte des Jahrhunderts weltweit Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Abgestimmte und koordinierte internationale Maßnahmen können die Wirkung individueller Maßnahmen verstärken und dazu beitragen, Innovationen zu beschleunigen, eine stärkere Nachfrage zu schaffen, Investitionssignale zu geben, um neue Märkte zu schaffen und Skaleneffekte zu erzielen.
Fortschritte bei sektorübergreifenden Standards und Zertifizierungen
Um die rechtlichen Grundlagen für grüne Produkte zu schaffen wurden die internationalen bemühungen in Bezug auf Definitionen und Messmethoden intensiviert.
Die Schaffung und Steuerung der Nachfrage bleibt in fast allen Sektoren eine Herausforderung
Es wurden zwar erste Schritte zur Schaffung von Nachfrage nach sauberen Technologien in den Sektoren Wasserstoff-, Stahl- und Zementsektor gesetzt. Zudem haben auch die beteiligten Länder Ihre Zusagen zur Beschaffung von emissionsarmen Stahl und Zement bekräftigt. Dennoch müssen diese Zusagen in feste Verpflichtungen und strengere politische Maßnahmen umgewandelt werden.
Die Unterstützung von und das Engagement für Schwellen- und Entwicklungsländer ist ein entscheidendes Element der internationalen Zusammenarbeit, das dringend mehr Aufmerksamkeit erfordert. Die wichtigsten Hebel umfassen eine größere und effektivere finanzielle und technische Hilfe zur Schaffung politische Rahmenbedingungen.
Erkenntnisse aus der Breakthrough Stahl
Der globale Stahlsektor ist derzeit nicht auf dem richtigen Weg, um bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen: Die Gesamtemissionen sind in den letzten zehn Jahren weiter gestiegen. Gleichzitig ist bereits eine großen Anzahl neuer Hochöfen geplant, was eine weitere Erhöhung der Emissionen bis Ende 2026 um etwa 65 Mio. Tonnen bedeutet.
Ankündigungen für neue, nahezu emissionsfreie Primärstahlprojekte nehmen zwar zu, aber diese erfordern festere Zeitpläne für den Übergang zu vollständig emissionsarmen Anlagen sowie eine stärkere politische Unterstützung.
Erkenntnisse aus der Breakthrough Zement
Der globale Zementsektor ist derzeit nicht auf dem richtigen Weg, um bis 2050 emissionsneutral zu werden. In den vergangenen zehn Jahren hat es keinen nennenswerten Rückgang der Emissionen gegeben. Es wurden zwar einige Projekte zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) und andere Dekarbonisierungstechnologien angekündigt worden. Die globalen, politischen Bemühungen sind aber noch nicht ausreichend, um die Anzahl der erforderlichen Projekte in allen relevanten Regeionen der Welt voranzutreiben.
Im Bericht wird auf die Verflechtungen der unterschiedlichen Energieträger und Anwendungsbereiche hingewiesen (siehe folgende Grafik). Durch sektorenübergreifende Zusammenarbeit können Fortschritte in mehreren Sektroren gleichzeitig erzielt werden.