EU-Politikrahmen für biobasierte, biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststoffe
Herausgeber: Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss, 2023
Deutsch
Inhaltsbeschreibung
Die EU-Politik zu biobasierten, biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen ist Teil einer umfassenden Strategie, die auf die Förderung nachhaltiger Materialien ausgerichtet ist, um den ökologischen Fußabdruck der Kunststoffindustrie zu verringern. Diese Politik unterstützt die Ziele der EU in Bezug auf Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit, indem sie Innovation und den Einsatz umweltfreundlicherer Alternativen zu konventionellen, fossilbasierten Kunststoffen fördert. Die EU hat zwischen 2007 und 2020 über 1 Milliarde EUR in mehr als 130 Forschungsprojekte investiert, um die Entwicklung von Biokunststoffen zu unterstützen, und positioniert sich damit als weltweit führender Akteur in diesem Sektor.
Die Verordnung legt besonderen Wert auf die Entwicklung und Nutzung von biobasierten, biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen, die nicht nur den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren, sondern auch zur Verringerung der Kunststoffverschmutzung beitragen können. Durch angemessene Regulierung und Förderung der getrennten Abfallsammlung können Biokunststoffe eine Schlüsselrolle in der "grünen" Entwicklung spielen. Die EU strebt danach, ihre Führungsposition im globalen Markt durch Fokussierung auf Produkte mit dem größten Mehrwert, wie biobasierte und kompostierbare Produkte, zu stärken.
Die Empfehlungen des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses umfassen die Forderung nach einer vergleichenden Analyse der Vorteile von Biokunststoffen gegenüber herkömmlichen Kunststoffen, eine systematische Überprüfung der Auswirkungen auf das legislative und normative Umfeld sowie die Priorisierung von Maßnahmen, die auf kreislaufwirtschaftliche und nachhaltigkeitsbezogene Aspekte abzielen. Zudem wird die Bedeutung der Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Analysis, LCA) hervorgehoben, um die Nachhaltigkeitsaspekte von Produkten zu bewerten und als Orientierungshilfe für Forschung, Innovation und Investitionen zu dienen.
In der Verordnung wird auch die Notwendigkeit betont, die Öffentlichkeit über die Vorteile und korrekte Nutzung von biobasierten, biologisch abbaubaren und kompostierbaren Kunststoffen aufzuklären, um eine breite Akzeptanz und effektive Integration dieser Materialien in die Kreislaufwirtschaft zu gewährleisten. Die EU setzt sich für die Entwicklung klarer Kennzeichnungsstandards und Zertifizierungen ein, um Transparenz und Vertrauen bei den Verbrauchern zu fördern und die Umstellung auf eine nachhaltigere Kunststoffnutzung zu erleichtern.
Ziele / Maßnahmen
- Förderung der Entwicklung und Nutzung von Biokunststoffen: Die EU zielt darauf ab, ihre Führungsposition im globalen Markt für Biokunststoffe zu stärken, indem sie sich auf Produkte mit dem größten Mehrwert konzentriert. Zwischen 2007 und 2020 wurden mehr als 130 Forschungsprojekte mit Mitteln in Höhe von 1 Mrd. EUR finanziert, um die Entwicklung von Biokunststoffen zu unterstützen
- Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Analysis, LCA): Die Bedeutung der Lebenszyklusanalyse wird hervorgehoben, um Nachhaltigkeitsaspekte von Produkten zu bewerten. Dies dient als Orientierungshilfe für geplante oder laufende Forschungs-, Innovations- und Investitionstätigkeiten. Es wird empfohlen, die Mängel der derzeit angewandten Methoden zu beheben und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der unzureichenden Berücksichtigung des Mehrwerts des biogenen Kohlenstoffs zu verringern
- Systematische Überprüfung der Maßnahmen: Es wird eine systematische Überprüfung aller Maßnahmen empfohlen, die sich direkt und indirekt auf das legislative und normative Umfeld auswirken, um Verwirrung zu mindern und die Nutzer zu schützen. Dies sollte im Einklang mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen
EU-Politikrahmen für biobasierte, biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststoffe