Technologiesouveränität innovative Energietechnologien - Photovoltaik, Windkraft, Energiespeicher, Wärmepumpen und Elektrolyseure

In den letzten Jahren hat sich die Diskussion um erneuerbare Energien in Österreich intensiviert. Diese Studie untersucht, welche Technologien österreichische Unternehmen künftig selbst herstellen können, analysiert die Produktionslandschaft und entwickelt Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Fragen sind, welche Technologien Erfolg versprechen und wie Produktionseffizienz gesteigert werden kann.

Bibliographische Daten

Schriftenreihe 83/2025
Christina Krenn, Johannes Fresner
Herausgeber: BMIMI
Deutsch, 148 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Diese Studie betrachtet das Thema Technologiesouveränität Österreichs im Bereich Erneuerbare Energien. Durch eine Stärkung der heimischen Produktion sollen Abhängigkeiten von ausländischen Lieferketten reduziert und technologische Führungspositionen ausgebaut werden. Grundlage dafür ist eine umfassende Analyse der österreichischen Produktionslandschaft, ihrer Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenziale.

Zentrale Forschungsfragen betreffen die Identifikation vielversprechender Technologien sowie die Steigerung der Produktionseffizienz. Die Ergebnisse zeigen, dass Österreich seine Wettbewerbsfähigkeit steigern kann, wenn Spezialisierung, Innovation, strategische Partnerschaften und die Förderung qualifizierter Fachkräfte systematisch vorangetrieben werden. Nachhaltige und robuste Wertschöpfungsketten sowie die Einbindung in europäische und internationale Netzwerke sind dafür essenziell, da sie technologischen Austausch erleichtern, Innovationen beschleunigen und Versorgungssicherheit erhöhen.

Die Analyse zeigt, dass Österreich bei Photovoltaik-Standardmodulen wahrscheinlich nicht konkurrenzfähig ist, jedoch große Chancen in spezialisierten Nischen wie Hochleistungsmodulen, Fassadenintegration, Carports, bifazialen Lösungen und smarten PV-Systemen bestehen. Unternehmen wie Kioto und Fronius setzen auf hochwertige Komponenten, modulare Speichersysteme sowie digitale und KI-gestützte Optimierung, um Effizienz und Kostenstruktur zu verbessern. Die Abhängigkeit Europas von asiatischen Vorprodukten wie Silizium-Wafern bleibt ein kritischer Faktor, der nur durch internationale Kooperationen reduziert werden kann.

Im Batteriesektor besetzen österreichische Unternehmen spezialisierte Anwendungen. Zukunftsträchtig sind Feststoff-, NaCl-, Redox-Flow- und Sauerstoff-Ionen-Batterien, besonders für stationäre Energiespeicherung. Voraussetzung für Marktentwicklung sind geeignete rechtliche Rahmenbedingungen und die Förderung dezentraler Speicherlösungen wie bidirektionalem Laden. Auch im Bereich Wasserstoff, Wärmepumpen und Windkraft bestehen Chancen durch innovative Komponenten, neue Materialien, KI-gestützte Steuerungssysteme und verbesserte Netzintegration.
Große strategische Bedeutung kommt der Kreislaufwirtschaft zu, da der wachsende Rohstoffbedarf der Energiewende langfristig nur durch effektive Recyclingstrukturen gedeckt werden kann. Investitionen in moderne Recyclingtechnologien und spezialisierte dezentrale sowie zentrale Anlagen ermöglichen die Rückgewinnung wertvoller Materialien wie Lithium, Nickel, Kobalt, Silber und Silizium. Angesichts der erwarteten Recyclingmengen ab 2040 ist frühzeitige Planung notwendig.

Querschnittsthemen wie Investitionen in Infrastruktur (Ladeparks, Wasserstoff), langfristige Innovationsprogramme, internationale Partnerschaften, gezielte Förderung von Start-ups sowie die Entwicklung von Standards zur Kreislaufwirtschaft sind entscheidend für den Aufbau eines wettbewerbsfähigen Ökosystems. Kooperationen von in- und ausländischen Universitäten können wissenschaftliche Grundlagen schaffen und den Fachkräftemangel adressieren.

Insgesamt zeigt die Studie, dass Österreich über gute Voraussetzungen verfügt, um eine Führungsrolle in der Produktion erneuerbarer Energietechnologien einzunehmen. Voraussetzung sind strategische Spezialisierung, kontinuierliche Innovationsförderung und der systematische Aufbau widerstandsfähiger Wertschöpfungsketten.

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