Förderungen in der Kreislaufwirtschaft
Kurzbeschreibung
In der Österreichischen Kreislaufwirtschafts-Strategie (die in Kürze in der finalen Version veröffentlicht werden soll), werden die nötigen Schritte für eine Transformation von der aktuellen linearen Wirtschaft zu einer nachhaltigeren zirkulären Wirtschaft aufgezeigt.
Die Ellen MacArthur Foundation hat im Bericht „Growth Within: A Circular Economy Vision for a
Competitive Europe" (2015)2 einen Gewinn von 1,8 Billionen € pro Jahr (ab 2030) für Europa errechnet, wenn eine Kreislaufwirtschaft etabliert wird. Zugleich wurde eine Reduktion der THGs um 48% (verglichen mit 2012) angenommen. Dafür wird eine schnelle Technologieentwicklung als sehr wichtig angesehen, aber nicht als ausreichende Maßnahme eingeschätzt. Die Kosten für das Etablieren eines effizienten Reuse und Recyclingsystems in Europa wird in dem gleichen Bericht auf 108 Mrd. Euro geschätzt.
Die Ressourcennutzung ist bis heute nicht effizient und nur ein geringer Teil der Materialien wird mehr als einmal genutzt. In einer Kreislaufwirtschaft bzw. zum Etablieren einer Kreislaufwirtschaft sind folgende Konzepte umzusetzen:
- Regenerate (erneuerbare Ressourcen)
- Share (gemeinsame Nutzung, Reuse)
- Optimise (effiziente Produktion und Nutzung, Abfallvermeidung)
- Loop (Remanufacture, Recycling)
- Virtualise (Bücher, Musik, Einkauf,...)
- Exchange (neue Technologien, neue Produkte und Services, neue Materialien)
Alle diese Bereiche bedürfen der Förderung, um den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft zu
ermöglichen, beginnend bei der Forschung und Entwicklung und bis hin zur Förderung der direkten
Umsetzung marktreifer Technologien und Geschäftsmodelle.
Zur Unterstützung der Umsetzung der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie hat das
gegenständliche Vorhaben einen Überblick über Förderangebote zur Finanzierung von Initiativen und Maßnahmen zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft zusammengestellt.
Methodik
Als Voraussetzung für eine „Förderung der Kreislaufwirtschaft" wurde der Bezug zu
- Intensivierung der Produktnutzung,
- optimiertem Ressourceneinsatz und/oder
- Schließen von Stoffkreisläufendefiniert (was den operativen Zielen der FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft entspricht).
Da es neben dezidierten Kreislaufwirtschafts-Förderungen auch Förderungen gibt, die zwar potenziell für diese Themen geeignet sind, diese aber nicht einfordern, wurden drei Kategorien festgelegt: Förderungen für Kreislaufwirtschaft (Kategorie 1); Förderungen nicht ausschließlich für Kreislaufwirtschaft, aber Bezug zu spezifischen Themen bzw. Schwerpunkte in diesem Bereich (Kategorie 2); potenzielle Förderungen für Kreislaufwirtschaft (ohne Schwerpunkte oder Erwähnung dieser Themen in den Ausschreibungsdokumenten) (Kategorie 3). Ausgeschlossen wurden Förderungen aus dem Bereich von erneuerbarer Energie und Basisförderungen.
Als Bezugsregion wurden die Förderungen danach eingeteilt, ob eine Einreichung in den
Bundesländern (regional) erfolgt, bei einer nationalen (österreichischen) Stelle oder bei einer
Einrichtung der EU. Diese Einteilung entspricht auch der Verortung potenzieller Einreicher:innen, nicht aber (zwingend) dem Ursprung der Finanzierung an sich.
Da die erhobenen Förderungen auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt sind (einzelne
Ausschreibungen bis zu ganzen Programmen), ist ein Vergleich der unterschiedlichen Regionen in
Hinsicht auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft nicht direkt möglich. Hierfür würde sich der
Vergleich der gewidmeten Budgets bzw. der in den Vorjahren ausgegebenen Fördersummen eignen,
was aber auf Grund von fehlenden Zahlen für manche Förderungsschienen nur begrenzt möglich war.
Ergebnisse
Die Datenbank ist hier abrufbar.
Update 27.04.2023: Zur neuen Datenbank
Publikationen
Förderungen in der Kreislaufwirtschaft
In diesem Projekt wurden mittels online-Recherchen und Expert:innen-Befragungen Förderungsmöglichkeiten für Projekte und Maßnahmen im Bereich Kreislaufwirtschaft gesammelt und in eine Datenbank überführt, die zur Suche geeigneter Förderungsschienen dient.
Schriftenreihe
31/2022
V. Reinberg, M. Wirth, M. Lorbek, J. Kisser
Herausgeber: BMK
Deutsch, 28 Seiten