e80^3-Gebäude - "Sanierungskonzepte zum Plus-Energiehaus mit vorgefertigten aktiven Dach- und Fassadenelementen, integrierter Haustechnik und Netzintegration"
Kurzbeschreibung
Dieses Projekt ist ein "Haus der Zukunft Plus"-Leitprojekt
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Das Sanierungskonzept beruht auf Effizienzmaßnahmen (hoch gedämmte, vorgefertigte aktive Energiedach- und Energiefassadenelemente mit integrierter Haustechnik), auf einem hohen Anteil an Erneuerbaren Energien sowie auf einer intelligenten Integration der Energieversorgung in Wärme- und Stromnetze. Dabei trägt das Konzept signifikant zur Erreichung von drei EU-Zielen bei:
- 80 % Energieeffizienz - Reduktion des Energiebedarfs
- 80 % Anteil Erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch
- 80 % Reduktion der CO2-Emissionen
Die hochwertige Sanierung zum Plus-Energiehaus ist nur durch ein integratives Sanierungs- und Energiekonzept möglich. Durch die hochwertige thermische Sanierung der Außenhülle mit Passivhauskomponenten und einer gleichzeitigen Integration von energieerzeugenden Aktivelementen - thermischen Kollektoren, PV - und einer Netzintegration für Strom und Wärme als Speicher- und Verteilfunktion ist ein Plus-Energiegebäude in der Sanierung möglich.
Die Basis dieses innovativen und integrativen Sanierungskonzepts wird von einer erforderlichen kurzen Bestandsanalyse gebildet. Gebäudetypologien, konstruktive Charakteristika aber auch typische bauphysikalische, statische Standards und haustechnische Ausstattungsstrukturen von Mehrfamilienhäusern (MFH), die zwischen 1945 und 1980 errichtet wurden, liefern die Voraussetzungen für die weiteren Entwicklungsschritte und zeigen das Potential zur wirtschaftlichen Umsetzbarkeit auf.
Konzeptentwicklungen für Gebäude und Siedlungen stellen einen weiteren wichtigen Schritt dar. Dabei wird besonders das Gesamtsystem Gebäude betrachtet und in die Überlegungen miteinbezogen. Analysen für eine optimale effiziente Abdeckung von Energieverbrauchsspitzen durch erneuerbare Energieträger und Synergieeffekte von Siedlungen fließen dabei besonders ein.
Dabei zielt die Konzeptentwicklung besonders darauf ab, dass die gesamte Haustechnik - Schächte, Wände etc. - gleichzeitig vom Gebäudeinneren in die neue Gebäudehülle verlegt wird. Somit gibt es keinerlei Belästigung und Beeinträchtigung der BewohnerInnen während der Modernisierungsphase.
Bei der Technologie und Komponentenentwicklung von Prototypen für vorgefertigte Fassadenelemente und Ver- und Entsorgungssysteme werden besonders die hochbautechnischen und bauphysikalischen Aspekte betrachtet und in die Überlegungen miteinbezogen. Aufbauend auf bereits realisierte innovative Haus der Zukunft-Projekte (wie Linz, Makartstraße und Graz, Dieselweg) sollen diese Leit- bzw. Leuchtturmprojekte weiterentwickelt, optimiert, perfektioniert und somit von der Einzelfertigung zur Serienfertigung übergeleitet werden.
Durch die Weiterentwicklung von vorgefertigten Fassaden- und Dachgrundmodulen, sowie außen liegenden, neuartigen Haustechnikmodulen für bis zu 4-geschossige Gebäude wird es zukünftig möglich sein, sämtliche Gebäude dieser Epochen hochwertig und gleichzeitig wirtschaftlich zu sanieren. Die Fassaden- und Dachgrundmodule beinhalten einerseits traditionelle hinterlüftete Konstruktionen und andererseits energieerzeugende Aktivelemente ("Plus" Energieerzeuger) wie Solarkollektoren und PV-Anlagen. Somit kann die Anzahl und Anordnung jeweils auf die gegebene Situation (Null-Energie oder Plus-Energie) abgestimmt und optimiert werden.
Neuartige Haustechnikmodule werden in unterschiedlichen Ausführungsstandards von einem erfahrenen Haustechnikhersteller mitentwickelt und von außen ohne Gerüst montiert. Somit ist eine geordnete Leitungsführung möglich, die jederzeit gewartet und ergänzt werden kann.
Fazit
Die Gebäudehülle als aktives und nicht nur als passives Element, als Energiewandler (Gebäude 2020 als Energieerzeuger) erfüllt mehr Funktionen als nur die Trennung des Außenraumes vom Innenraum mit mehr oder weniger Dämmstärken. Es gibt noch zu wenig Ansätze und wirtschaftlich umgesetzte Beispiele vorgefertigter Fassaden- und Dachelemente. Die Umsetzung systematischer mit integrierter Leitungsführung außerhalb der ursprünglichen Fassade in Kombination mit der neuen Gebäudehüllfläche würde eine Innovation für den Markt bedeuten. Die Integration von bereits bestehenden und geplanten Netzen als Speicher und Verteiler erlaubt es zukünftig Plusenergiehäuser im Gebäudeverband in der Sanierung zu realisieren.
Publikationen
Projektbeteiligte
Projektleiter
Dr. Karl Höfler
AEE Intec - Institut für Nachhaltige Technologien
Kontaktadresse
Dr. Karl Höfler
AEE Intec - Institut für Nachhaltige Technologien
Feldgasse 19, A-8200 Gleisdorf
Tel./Fax: +43 (3112) 5886-25
E-Mail: k.hoefler@aee.at
Web: www.aee-intec.at