Abschließender Besuch der „Haus der Zukunft“-Leitprojekte

Seestadt Aspern und Demonstrationsprojekt aspern IQ (Leitprojekt aspern plus)

Peter Hinterkörner von der wien 3420 aspern development AG und Oliver Juli von Aspern Smart City Research hießen das Team der JurorInnen und des Programm-Managements am Nachmittag des 4. Oktober 2016 in aspern willkommen.

Nachdem bereits rund 6000 Menschen in der Seestadt wohnen und weitere 2000 Arbeitsplätze geschaffen wurden, ist aktuell das nächste Entwicklungsgebiet, das sogenannte „Seeparkquartier" in Bau. Einem zentralen Prinzip der Seestadt, der funktionalen Durchmischung, wird hier besonderes Augenmerk geschenkt. Mit dem „Hoho Wien" wird das höchste Holzhochhaus in der Stadt Wien mit einer Höhe von 84 Metern entstehen.

Die Aspern Smart City Research ist eine Kooperation von Siemens, Wiener Netzen, Wien Energie, Wirtschaftsagentur Wien und wien 3420 AG. In einem Zeitraum von 5 Jahren werden Forschungsfragen gemeinsam mit der Wirtschaft untersucht. Themen sind Energieeffizienz im urbanen Raum und Niederspannungsnetze. Es wird mit realen Nutzer-Daten gearbeitet, im Rahmen eines Projekts werden in den Wohnungen bzw. in der Schule und in einem Studentenheim Stromverbrauch, Kalt-/Warmwasser sowie Luftqualität und Raumtemperatur gemessen. Dafür waren Verträge mit den BewohnerInnen bzw. den Bauherrn abgeschlossen worden. Im Fokus steht der Smart User und sein Verhalten im Smart Grid. Untersucht wird, ob z.B. Gebäude mit Flexibilitätspotenzial am Energiemarkt teilnehmen können oder wie man ein virtuelles Kraftwerk managen kann. Erhoben werden reale Daten, dabei geht es um Fragen wie: Welche und wie viele Daten braucht man tatsächlich, wie oft muss gemessen werden?

In einer weiteren Gesprächsrunde mit Alexander Schäfer von der Wirtschaftsagentur und dem Facility Manager Werner Wiedermann ging es um das Demonstrationsgebäude aspern IQ. Die Lüftungsanlage ist selbstregulierend und arbeitet mit CO2-Fühlern. Die Raumtemperatur ist auf 22° C eingestellt. Das Gebäude braucht derzeit mehr Energie als berechnet, weil interne Lasten durch anwesende Personen und betriebene Geräte teils noch fehlen. 2017 soll ATOS ins Gebäude einziehen, ein Inkubator für Industrie-4.0-Start-ups; womit auch wichtige inhaltliche Kompetenz am Standort Aspern integriert werden soll.
Peter Hinterkörner berichtete, dass die wien 3420 AG wichtige Inputs und Anreize aus den verschiedenen Subprojekten des Leitprojekts aspern plus mitgenommen und auch in z.T. in die Qualitätskriterien der Standortentwicklung aufgenommen hat. Eine konkrete Weiterentwicklung gab es für das planungsbegleitende Webtool „TQB monitor", welches in den Qualitätssicherungsprozess eingebunden ist. Im Bereich von Forschungsarbeiten in weiteren Themenfeldern fehlten der Projektentwicklungs-Gesellschaft jedoch die Ressourcen abseits ihres Kerngeschäftes. Sie war in den letzten Jahren allerdings z.T. Projektpartner und konnte dort auch Projektergebnisse aus dem Leitprojekt weitergeben (z.B. im Projekt Transform+). Grundsätzlich steht die wien 3420 AG immer wieder vor der Herausforderung, ob und wie aktuelle Forschungsergebnisse in Qualitätskriterien übergeführt werden können und mit dem Vertriebsprozess der Stadtteilentwicklung in Einklang gebracht werden können.

Abschließend überreichte Isabella Zwerger vom BMVIT Alexander Schäfer von der Wirtschaftsagentur und dem Facility Manager Werner Wiedermann die Plakette zur Auszeichnung des aspern IQ, da bei der Feier im Jahr 2012 nur die Urkunden übergeben worden waren.