Sunny Energy Building: ENERGYbase - Bürohaus der Zukunft

Mit der Errichtung dieses zukunftsweisenden Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energie setzt der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) neue Maßstäbe bei der Entwicklung Energie optimierter Büroimmobilien. Auf 7.500 m² stehen Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen aus dem Zukunftsbereich der Erneuerbaren Energien modernste Büroflächen zur Verfügung.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Motivation

Die Senkung des pro-Kopf-Verbrauchs an fossiler Energie und damit verbunden die Reduktion treibhausrelevanter Emissionen zählt zu den wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft zur Stärkung der Nachhaltigen Entwicklung. Damit die Attraktivität hoch-energieeffizienter Bauprojekte gesteigert wird, ist es wichtig, dass Demonstrationsobjekte vorhanden sind und hergezeigt werden können.

Inhalte und Zielsetzungen

Das vorliegende Projektvorhaben baut auf dem Forschungsprojekt "Sunny Research" auf, in dem das Konzept eines sehr energieeffizienten Bürogebäudes entwickelt wurde. Darauf aufbauend wurde im Zuge dieses Projektes ein Bürogebäude, das sogenannte "ENERGYbase", in einem integralen Planungsprozess gemeinsam mit ArchitektInnen, WissenschafterInnen und FachplanerInnen geplant und umgesetzt.

Das Gebäudekonzept basiert auf drei Säulen:

  • Energieeffizienz
  • Nutzung erneuerbarer Energieträger
  • höchster NutzerInnenkomfort.

Bei der Entwicklung des vorliegenden Projektes wurde der vor allem im Wohnbau bereits bewährte Passivhausstandard am Typus eines Bürogebäudes angewandt. Erneuerbare Energie wird in Form von Erdwärme, und Solarenergie gewonnen.

Ein sehr wichtiger Aspekt des Projektes war das Energiemanagement. Untersucht wurde die Möglichkeit von Energiecontracting, wobei sich für dieses Projekt in Passivhausstandard herausstellte, dass statt Contracting vielmehr das Energiemanagement, das im Rahmen des Gebäudebetriebes durchgeführt wird, viel bedeutender für das Gebäude und seinen Energieverbrauch sind. Aus diesem Grund wurde an einem Konzept zur bestmöglichen Integration der speziellen Anforderungen des Energiemanagements in die Ausschreibung und in die Abwicklung des Gebäudebetriebs (Facility Managements) gearbeitet.

Ein Konzept zur Durchführung des Monitorings wurde von arsenal research erarbeitet, damit über eine lange Phase des Gebäudebetriebs die Funktionsweise überprüft und die Verbräuche an den richtigen Stellen gemessen werden. Daraus kann analysiert werden ob und wo es Potenziale zur Einsparung bzw. Verbesserung in den Haustechnikanlagen und auch im Facility Management gibt. Außerdem können Fehler oder auch Mängel im Betrieb erkannt und behoben werden

Methodische Vorgehensweise

Die planlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des Projektes ENERGYbase wurden im Zuge eines integralen Planungsprozesses von einem Team von mehr als 10 verschiedenen Planern und Konsulenten gemeinsam erarbeitet. In enger Zusammenarbeit von Architekt, Haustechnikplaner, Simulation und speziellen Konsulenten für die Themen Licht, Innenbegrünung, Grundwassernutzung, etc. wurde die Basis für dieses Innovative Projekt geschaffen. In normalen Planungsprozessen wird zuerst ein unabhängiger Gebäudeentwurf entwickelt, der dann von den Konsulenten für Passivhaustechnik und Bauphysik optimiert wird. Dabei wird jedoch die Grundkonzeption üblicherweise nicht in Frage gestellt, sondern lediglich Fenstergrößen verändert, Dämmstärken optimiert und mögliche Fassadenflächen für aktive Solarnutzung festgelegt. Bei energy base gab es von Anfang an u.a. die gemeinsamen Ziele, die Energie der Sonne maximal auszunutzen und mit Pflanzen die Luft zu befeuchten. Hier haben die Architekten die Angaben der Ingenieure hinsichtlich optimaler Neigung, Orientierung und Fläche der solaren Komponenten und optimaler Standorte für die Pflanzen in einen konsequenten Entwurf umgesetzt, der diese Parameter mit städtebaulichen und funktionalen Kriterien zu einer nachhaltigen Einheit zusammensetzt. Diese Methode der integralen Planung ist für eine maximale Optimierung der Energieeffizienz unerläßlich.

Ergebnisse

Das Projekt ENERGYbase wurde im Juni 2008 fertig gestellt und ist seit Juli 2008 in Betrieb. Im Zuge der Arbeiten wurden wichtige Erkenntnisse über die einzelnen Technologien sowie deren Kombinationsfähigkeit gewonnen. Unter anderem wurden neue Erkenntnisse zu dem Thema Integration von Pflanzen in ein haustechnisches System in Form von Grünpuffern generiert.

Grundsätzlich konnte durch die Kombination unterschiedlichster Maßnahmen eine Energieeinsparung von ca. 80 % und eine Reduktion von ca. 200t/a CO2 Emissionen gegenüber einem konventionellen Gebäude erreicht werden.

Projekt-Bilder

Nutzungshinweis: Die unter Projekt-Bilder aufgelisteten Bilder stammen aus den Projekten, die im Rahmen der Programme Stadt der Zukunft, Haus der Zukunft und IEA Forschungskooperation entstanden sind. Sie dürfen unter der Creative Commons Lizenz zur nicht-kommerziellen Nutzung unter Namensnennung (CC BY-NC) verwendet werden.

Publikationen

Sunny Energy Building

ENERGYbase - Bürohaus der Zukunft
Schriftenreihe 13/2009 G. Rauhs, U. Schneider, A. Preisler, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 176 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

DI Gregor Rauhs
Wiener Wirtschaftsförderungsfonds - WWFF
Business and Service Center GMBH

Projekt- und Kooperationspartner

  • DI Ursula Schneider
    pos- architekten
  • Ing. Anita Preisler
    arsenal research

Kontaktadresse

DI Gregor Rauhs
Wiener Wirtschaftsförderungsfonds - WWFF
Business and Service Center GMBH
Ebendorferstraße 2, 1010 Wien
Tel.: +43/1/4000 86591
E-Mail: rauhs@wwff.gv.at