Feierliche Übergabe der Plus-Energie-Sanierung in Kapfenberg
Die Siedlungsgenossenschaft Ennstal realisierte dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der AEE INTEC, dem Architekturbüro Nussmüller, den Stadtwerken Kapfenberg, dem Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie der TU Graz, der Kulmer Holz-Leimbau GesmbH, der Geberit Huter GmbH sowie weiteren Projektpartnern als Demonstrationsprojekt des Forschungs- und Technologieprogramms "Haus der Zukunft" und mit Unterstützung des Landes Steiermark.
Im Zuge der Eröffnung konnte VDir. Ing. Wolfram Sacherer von der Siedlungsgenossenschaft Ennstal aus den Händen von Bundesministerin Doris Bures die "Haus der Zukunft"-Auszeichnungsurkunde entgegennehmen, die speziell den Pioniergeist der Projektbeteiligten im Bereich des innovativen sozialen Wohnbaus hervorhob.
Isabella Zwerger vom BMVIT überreichte in Vertretung des "Haus der Zukunft"-Programmteams Auszeichnungen an alle Projektpartner des Forschungs- und Demonstrationsprojekts. Im Anschluss an die Festreden konnte im Rahmen einer Führung das Gebäude bzw. eine Wohnung besichtigt werden. Die Eindrücke wurden bei einem abschließenden Umtrunk besprochen.
Projektinformation
Mit der Sanierung der Wohnhausanlage "Johann-Böhm-Straße 34/36" in Kapfenberg wurde erstmals in Österreich ein Mehrfamilienhaus mit einem eigens entwickelten, vorgefertigten Fassadensystem zum Plus-Energie-Gebäude saniert.
Das Sanierungskonzept beruht auf Effizienzmaßnahmen mittels der hoch gedämmten Bauteilaufbauten und Fensterkonstruktionen, insbesondere durch die vorgefertigten Fassadenelemente und einem Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Die Erzielung des Plusenergie-Standards wird durch energieerzeugende Aktivelemente wie thermische Kollektoren, Photovoltaik, sowie Abwärmenutzung und eine Netzintegration für Strom ermöglicht. Die umfassende Konzeptentwicklung zielt darauf ab, dass ein Großteil der Haustechnikverteilung vom Gebäudeinneren in die neue Gebäudehülle verlegt wird.
Das Demonstrationsvorhaben in Kapfenberg ist Teil des "Haus der Zukunft"-Leitprojekts "e80 hoch 3" mit dem Ziel der hocheffizienten Sanierung bestehender Gebäuden und Siedlungen im urbanen Raum; der Fokus liegt dabei auf Mehrfamilienhäusern, die zwischen 1950 und 1980 errichtet wurden.
Die Weiterentwicklung von vorgefertigten Fassaden- und Dachgrundmodulen sowie von außen liegenden, neuartigen Haustechnikmodulen für bis zu viergeschossige Gebäude war wesentlicher Projektinhalt. Grundlage für die hochwertige und wirtschaftliche Sanierung von Gebäuden der Epoche von 1950 bis 1980 sind deren konstruktive Charakteristika, typische bauphysikalische und statische Standards und haustechnische Ausstattungsstrukturen.
Die Vorteile vorgefertigter Fassadenelementen liegen u.a. in der raschen Montage (vor allem im Stadtbereich notwendig), in günstigeren Baukosten durch Vorfertigung oder darin, dass ein Auszug der BewohnerInnen nicht unbedingt bzw. nur für einen kurzen Zeitraum notwendig ist.
Kontakt
AEE Intec - Institut für nachhaltige Technologien
DI Dr. Karl Höfler
E-Mail: k.hoefler@aee.at
Web: www.aee-intec.at