Projektstart Plus-Energie-Sanierung in Kapfenberg

Mit der Sanierung der Wohnhausanlage "Johann-Böhm-Straße 34/36" in Kapfenberg wird erstmals in Österreich ein Mehrfamilienhaus mit einem eigens entwickelten, vorgefertigten Fassadensystem zum Plus-Energie-Gebäude saniert.

Am 28. März 2012 erfolgte der Projektstart für dieses "Haus der Zukunft Plus"-Demonstrationsgebäude, die Probemontage eines Prototyp-Fassaden- und Haustechnikmoduls am etwa 40 Jahre alten Wohngebäude wurde erfolgreich durchgeführt.

Bei der offiziellen Präsentation des Sanierungskonzepts und des neuen Fassadensystems konnte Direktor Wolfram Sacherer von der Siedlungsgenossenschaft Ennstal neben zahlreichen Ehrengästen - darunter Landeshauptmannstellvertreter Siegfried Schrittwieser, Siegfried Kristan (A15 - Wohnbauförderung), Bürgermeisterin Brigitte Schwarz und Isabella Zwerger (BMVIT) - auch die ProjektpartnerInnen begrüßen, allen voran Projektleiter Karl Höfler von der AEE INTEC und Architekt Werner Nussmüller.

In den kommenden Wochen wird der Sanierungsstart erfolgen, die Aufrüstung des Gebäudes auf Plus-Energie-Standard wird durch energieerzeugende Aktivelemente wie thermischen Kollektoren, PV und eine Netzintegration für Strom und Wärme als Speicher- und Verteilfunktion ermöglicht. Die Konzeptentwicklung zielt darauf ab, dass die gesamte Haustechnik vom Gebäudeinneren in die neue Gebäudehülle verlegt wird.

Das Demonstrationsvorhaben in Kapfenberg ist Teil des "Haus der Zukunft"-Leitprojekts 'e80 hoch 3"-Gebäudemit dem Ziel der hocheffizienten Sanierung bestehender Gebäuden und Siedlungen im urbanen Raum, der Fokus liegt dabei auf Mehrfamilienhäusern, die zwischen 1950 und 1980 errichtet wurden. Das Sanierungskonzept beruht

  • auf Effizienzmaßnahmen (hoch gedämmte, vorgefertigte aktive Energiedach- und Energiefassadenelemente mit integrierter Haustechnik),
  • auf einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien sowie
  • auf einer intelligenten Integration der Energieversorgung in Wärme- und Stromnetze.

Die Weiterentwicklung von vorgefertigten Fassaden- und Dachgrundmodulen sowie von außen liegenden, neuartigen Haustechnikmodulen für bis zu viergeschossige Gebäude ist wesentlicher Projektinhalt. Grundlage für die hochwertige und wirtschaftliche Sanierung von Gebäuden der Epoche von 1950 bis 1980 sind deren konstruktive Charakteristika, typische bauphysikalische und statische Standards und haustechnische Ausstattungsstrukturen. Die Vorteile vorgefertigter Fassadenelementen liegen u.a. in der raschen Montage (vor allem im Stadtbereich notwendig), in günstigeren Baukosten durch Vorfertigung oder darin, dass ein Auszug der BewohnerInnen nicht unbedingt notwendig ist.

Das Leitprojekt "e80 hoch 3"-Gebäude will zur Erreichung dreier EU-Zielen beitragen:

  • 80 % Energieeffizienz - Reduktion des Energiebedarfs
  • 80 % Anteil Erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch
  • 80 % Reduktion der CO2-Emissionen

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Kontakt

Dr. Karl Höfler
AEE Intec - Institut für nachhaltige Technologien
E-Mail: k.hoefler@aee.at
Web: www.aee-intec.at