Abschließender Besuch der „Haus der Zukunft“-Leitprojekte
Sanierung des Gebäudes der Fakultät für Technische Wissenschaften der Universität Innsbruck (Leitprojekt BIGMODERN)
Von Salzburg ging es mit dem Zug weiter nach Innsbruck, wo der Besuch des sanierten Gebäudes der Fakultät für Technische Wissenschaften anstand. Bei diesem Projekt handelt es sich – wie auch bei der Sanierung des Amtshauses Bruck – um ein Demonstrationsprojekt des Leitprojekts BIGMODERN. Ganz wesentlich für das Projekt waren Steuerung und Kontrolle. Vor Beginn des Rundgangs übergab Isabella Zwerger vom BMVIT an Vizerektorin Anke Bockreis von der Uni Innsbruck als Vertreterin der Bauherrin und an die Vertreter der BIG sowie des Architekturbüros die Urkunden als Auszeichnung als richtungsweisendes Demonstrationsprojekt. Beim anschließenden Rundgang führten Paul Ohnmacht (Vertreter des Architekturbüros ATP) sowie VertreterInnen der BIG – Bertram Knoflach, der lokale Projektleiter, Assetmanager Hanns-Peter, Mühlegger, Dirk Jäger, Leitprojektmanager des Projekts BIGMODERN und Sonja Zumpfe als Nachhaltigkeitsmanagerin – durch das Gebäude.
Das Gebäude war ursprünglich 1969 errichtet worden, ein weiteres baugleiches Gebäude befindet auf dem Campus der Uni Innsbruck (siehe auch Fotos). Die Bauarbeiten waren mit einigen Schwierigkeiten verbunden, so war es durch die Nähe zum Flughafen nicht möglich, einen Kran aufzustellen. Die Fassade wurde durch die Sanierung 0,5 Meter weiter nach außen gerückt. Wichtig beim Projekt war auch die extrem gut Dämmung des Dachs. Es handelt sich um ein massives Betonhaus in Stahlbetonskelettbauweise. Die Böden im Gebäude werden als Speichermasse genutzt, es kommen keine elektrischen Kältemaschinen zum Einsatz. Die Temperierung bzw. Kühlung läuft über einen Brunnen.
Die Senk-Klappfenster werden durch Motoren gesteuert. Nachdem es sich um ein innovatives und eigens entwickeltes Konzept handelt, ist nicht klar, wie lang die Lebensdauer der Motoren aufgrund der vielen Schaltzyklen sein wird und es wurden Standardmotoren verwendet, die leicht getauscht werden können. Es kommen drei Motoren pro Fenster zum Einsatz: einer für das Öffnen und Schließen, einer zum Verriegeln um die Dichtung anzupressen und ein weiterer für die Jalousie. Die Motoren funktionieren automatisch, aber die NutzerInnen können die Gebäudeleittechnik für zwei Stunden übersteuern. Über Nacht werden auf jeden Fall wieder die Standardeinstellungen hergestellt und in der Früh startet das Programm neu. Ab einer Temperatur von 26°C fahren die Jalousien zur Beschattung hinunter. Eine, im Fenster integrierte Prallscheibe vor der Jalousie lässt die Fassade elegant aussehen und schützt die Jalousie, insbesondere bei Fön – der in Innsbruck etwa 50 Tage im Jahr herrscht Das Konzept basiert auf natürlicher Lüftung und wird unterstützt durch mechanische Lüftung. Für die Temperierung und Lüftung sind auch die Überstromöffnungen bei den Türen wichtig, die ebenfalls eigens für dieses Projekt entwickelt wurden. Auch das Stiegenhaus hat wichtige Funktion für die Durchlüftung des Gebäudes. Auch die innen liegenden Räume verfügen über eine Temperierung. Ein weiteres innovatives Element sind Präsenzmelder, die das Licht steuern.
Für die BenutzerInnen wurde ein fünfseitiges Benutzerhandbuch erstellt, das nach den Erfahrungen der Gebäudemanager allerdings nicht gelesen wird.