Expertenforum "Energiespeicher Beton"
Veranstalter
Österreichische Zementindustrie in Kooperation mit ecoplus und der Landesinnung Bau BurgenlandRückblick & Vortragsunterlagen
Heizen und Kühlen mit Beton
Bauphysiker DI Dr. Klaus Krec zählt - gemeinsam mit Harald Kuster, Experte für Energielösungen, - zu den Pionieren der ersten Stunde bei der Entwicklung der Einsatzmöglichkeiten des Energiespeichers Beton mittels Bauteilaktivierung. Krec jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass neue, gut gedämmte Gebäude, die nur einen niedrigen Heizwärmebedarf haben, bereits ausschließlich über bauteilaktivierte Betondecken beheizt oder gekühlt werden können. Krec untermauert diese Aussagen mit seinen Berechnungen zu Heiz- und Kühllast sowie zu den Registerflächen, die Teil seiner Forschungsarbeit waren, anhand eines Modellraums.
Sonnenenergie in Beton einspeichern
Beim Bau einer Produktionshalle der Firma Habau in Oberösterreich entwickelte Harald Kuster ein Energiekonzept, das auf Bauteilaktivierung und Solarenergie beruht. Die gewonnene Solarenergie wird über einen Pufferspeicher in den Wärmespeicher Beton eingebracht. Zusätzlich können über diese Speichermasse auch rund zehn Prozent der sommerlichen Energieüberschüsse in die Heizperiode transferiert werden.
Kuster betont, dass für die erfolgreiche Umsetzung, eine intensive Zusammenarbeit von Projektbetreiber, Nutzer und Ausführungsplaner unumgänglich sei. Auch die VertreterInnen des bmvit, DI (FH) Isabella Zwerger und DI Theodor Zillner, gingen in ihren Vorträgen auf aktuelle Entwicklungen im Bereich der Speichermedien ein und hoben das enorme Potenzial der thermischen Aktivierung von Bauteilen besonders hervor.
Energiekonzept Beton "State of the art" für neue Bürobauten
Die Tragkonstruktion beim Neubau der Firmenzentrale des Tiroler Bauunternehmens Fröschl in Hall besteht zur Gänze aus Stahlbeton. Ing. Josef Ascher, Prokurist von Fröschl, betonte, dass Beton wegen seiner hervorragenden Speicherfähigkeit auch zur energiesparenden Heizung und Kühlung des Gebäudes mittels thermischer Bauteilaktivierung verwendet wird.
Auch beim Neubau der Konzernzentrale des Fensterproduzenten Internorm in Traun (OÖ) erfolgen sowohl Beheizung als auch Kühlung mittels Bauteilaktivierung. Aus Sicht von Internorm betonte Eigentümervertreterin Mag. Anette Klinger, dass die Einbindung der Mitarbeiter für die Identifikation und Unterstützung besonders wichtig war. Entscheidend sei die Zeit nach dem Bezug des Gebäudes.
Hochpräzisionsarbeit bei der Sanierung eines Einfamilienhauses
Die Vision einer vollsolaren Beheizung mittels Bauteilaktivierung ihres zu sanierenden Einfamilienhauses aus den 1950er Jahren in Salzburg Stadt konnte Ing. Ingeborg Strassl in die Praxis umsetzen. Da nur neue Bauteile aktiviert werden können, wurde ein zusätzlicher Keller errichtet. Die Betonplatte wurde stärker dimensioniert und wird zur Energiespeicherung verwendet. Wichtig sei, dass die Arbeiten hochpräzise durchgeführt werden und danach ein regelmäßiges Monitoring stattfinde, um die Entwicklung zu beobachten.
Forschungsprojekt Energieressource Keller
Früher als Vorrats- und Lagerräume genutzte Keller haben sich zu hochwertig genutzten Heizungs- oder Hauswirtschaftsräumen sowie Fitness- und Wellnessbereichen weiterentwickelt.
Der Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich, die Donau-Universität Krems und Partner aus der Industrie untersuchten in einem zweijährigen Forschungsprojekt, ob ein thermisch aktivierter Keller als Energieträger für Heizen oder Kühlen und damit für höhere Energieeffizienz eingesetzt werden könnte.
DI Markus Winkler, Department für Bauen und Umwelt, Donau-Universität Krems, präsentierte die ersten Ergebnisse:
- In der Heizperiode können die durchschnittlich wärmeren Erdreichtemperaturen im Vergleich zur Außenluft über die Kelleraußenwände und mittels Wärmepumpe zur Temperierung des Gebäudes genutzt werden.
- In Hitzeperioden sind diese Kelleraußenbauteile als effiziente Free-Cooling Elemente einsetzbar.
- Auch können aktivierte Betonkeller zur örtlichen Verschiebung von Spitzenlasten aus den Obergeschoßen herangezogen werden, indem sie als Kurzzeitpuffer fungieren.
DI Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, bemerkte dazu, dass es noch einiges an Forschungsarbeit brauchen werde, bis Keller effizient zur Energiebewirtschaftung genutzt werden können.
Quelle: Pressestelle der Österreichischen Zementindustrie, andrea.baidinger bauen wohnen immobilien Kommunikationsberatung GmbH
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