Passivhaus Kierling - Der Zukunft nachhaltig entgegen
Kurzbeschreibung
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Ausgangssituation/Motivation
Die Wohnhausanlage in Klosterneuburg-Kierling wurde zwischen 1977 und 1979 errichtet und hat wesentliche Mängel gezeigt. Der Heizenergieaufwand war hoch, da das Gebäude unzureichend gedämmt war und die Wohnungen mit Strom (Fußbodenheizung) beheizt wurden.
Die Elektroheizung stellt im Betrieb die teuerste Möglichkeit der Heizung und hat die Grenze der Lebensdauer erreicht. Die durchschnittliche Architekturqualität des Gebäudes hat gemeinsam mit dem Alter des Gebäudes zunehmend Vermarktungsprobleme mit sich gebracht. Die Wohnungen waren für Behinderte und ältere Bewohner wegen der Lage am steilen Hang nicht erreichbar.
Am Beispiel der Demonstrationssanierung Kierling sollten bewusst die Möglichkeiten einer Passivhaussanierung in technischer, organisatorischer und auch finanzieller Hinsicht als herausragendes Beispiel für eine umfassende Sanierung erprobt werden.
Inhalte und Zielsetzungen
Gebäudehülle
- Umsetzung des Vollwärmeschutzes an allen Fassadenteilen, im Dach- und Kellerbereich;
- Fenstertausch durch Passivhausfenster;
- Sanierung von Wärmebrücken;
- luftdichte Ausführung in Passivhausqualität.
- Kontrollierte Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung (als Ersatz der vorhandenen Elektrobodenheizung).
- Warmwasserbereitstellung
Solarkollektoren und Nachheizung/Zusatzheizung mit zentralem Pelletsofen mit automatischer Beschickung- Energiebereitstellung für Wärme zu 100% aus erneuerbaren Ressourcen. - Ausstattung & Komfort
Wintergärten anstelle bestehender Balkone und Einbau von Aufzügen. Sämtliche Maßnahmen sind auch Bestandteil der energetisch- technischen Sanierung (Reduktion Wärmebrücken, Fassadensanierung). - Ausbau des Dachgeschosses
Der Ausbau des Dachgeschosses ist zentraler Bestandteil der Nachverdichtung des Standorts; gleichzeitig wird damit eine hochwärmegedämmte Dachhülle in Passivhausqualität und unter umfassender Nutzung von Holz als nachwachsendem Rohstoff bewerkstelligt.
Methodische Vorgehensweise
Das Sanierungsprojekt schließt an das eingereichte Sanierungskonzept an. Baubeginn am 01.04.2012, Fertigstellung am 31.08.2013.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Umsetzung der im Sanierungskonzept entwickelten Maßnahmen: Passivhaussanierung, hoher Anteil an nachwachsenden Rohstoffen/ erneuerbaren Energieträgern bei der Bereitstellung der benötigten Restwärme/Benutzerfreundlichkeit.
Aus dem Projekt ergibt sich, dass eine Passivhaussanierung mit aktiver Solarnutzung und Biomasseheizung (Aktivhaus) auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist. Im speziellen Fall von Elektro-Fußbodenheizungen bietet die Ausführung einer Wärmedämmung in Passivhausstandard den Vorteil, dass eine Beheizung über das Lüftungssystem möglich wird und keine Installationen in den Wohnräumen nötig sind.
Grundlage für eine hochwertige Sanierung wie in diesem Fall ist eine über das übliche Maß hinausgehende Planung.
Um die Baukosten für die Bewohner günstig zu halten sind bestehende "Reserven" die am Grundstück vorhanden sind zu nutzen.
Ausblick
Die Altbausanierung bietet wesentlich höhere Energie-Einsparpotentiale als der Neubau. Durch Verbund mit anderen Objekten (wie in diesem Fall mit dem Neubau) können wesentliche Synergieeffekte erzielt werden.
Publikationen
Passivhaussanierung Kierling (Umsetzung)
Schriftenreihe 46/2014
A. Donner, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 72 Seiten
Downloads zur Publikation
Projektbeteiligte
Projektleiter
Ing. Andreas Donner
BUWOG
Projekt- und Kooperationspartner
- PORR AG
- Architekturbüro Reinberg ZT GmbH
- DI Thomas Zelger
IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und –ökologie - DI Bernhard Schweighofer
IBBS ZT GmbH - Dr. Thomas Bednar
TU Wien, Institut für Hochbau und Technologie - DI Helmut Schöberl
Schöberl & Pöll GmbH - Vasko Partner
- Österreichisches Ökologie Institut
- Energiecomfort - Energie- und Gebäudemanagement GmbH
Kontaktadresse
BUWOG
Frau Eva Fleberger
Hietzinger Kai 131
Tel.: +43 (1) 878 28 1213
E-Mail: Eva.Fleberger@buwog.at
Web: www.buwog.at