LifeCycle Tower - Energieeffizientes Holzhochhaus in Systembauweise
Kurzbeschreibung
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Ausgangssituation/Motivation
Das rasche Urbanisierungswachstum der nächsten Jahre bedingt einen deutlich erhöhten Platzbedarf in den Städten. Überwiegend werden Bauten in konventioneller Stahlbeton-Bauweise errichtet. Die zunehmende Ressourcenknappheit sowie steigende Rohstoffpreise lassen den Baustoff Holz immer interessanter werden. Auch bieten (Hoch-)Häuser ungenutzte Potentiale zur Energieerzeugung und -speicherung. Bauwerke werden in der Regel als individuelle Prototypen erstellt, was hohe Baukosten sowie lange Planungs- und Errichtungszeiten bedingt. Systembauweisen hingegen geben Kostensicherheit und führen zu signifikanten Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsoptimierungen. All diese Überlegungen waren der Motivator, ein Produkt am Bausektor zu schaffen, mit dem die Abhängigkeit von konventionellen Baustoffen und Energieträgern reduziert werden kann.Das Projekt baut dabei auf Ergebnissen von Vorprojekten auf, in denen die technische Machbarkeit eines Holzhochhauses erforscht und Ansätze für nachhaltige Gebäudeentwicklungen erarbeitet wurden (achtplus, Immo Rate, inkl.wohnen).
Inhalte und Zielsetzungen
Zieldes Projekts LifeCycle Tower war es, ein baureifes, flexibles Holzfertigteil-Baukastensystem zur Errichtung energieeffizienter Bürohochhäuser, mit bis zu 20 Geschossen zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt war eine auf die Konstruktion abgestimmte Gebäude- und Fassadentechnik, die dazu beiträgt, vom energie-verbrauchenden zum energieerzeugenden Gebäude zu gelangen und dadurch einen Beitrag zu einem CO2-neutralen Gebäudesektor zu leisten.
Im gegenständlichen Forschungsprojekt wurde dabei folgendes Hauptziel definiert:
Entwicklung eines baureifen, flexiblen Holzfertigteil-Baukastensystems:
- für Hochhäuser mit bis zu 20 Geschossen
- zur Nutzung als Büro, Wohnung und/oder Hotel
- mit höchst effizientem Energiekonzept
- mit positiver Energiebilanz
Es sollte erstmalig ein Holz-Baukastensystem als eigenständiges Produkt entwickelt werden, das die Anforderungen an Brandschutz, Akustik und Tragfähigkeit erfüllt.
Methodische Vorgehensweise
Über den gesamten Projektverlauf kam ein integraler Planungsprozess zur Anwendung, was bedeutet, dass Vertreter sämtlicher Disziplinen (Architektur, Statik, Facility Management, Gebäudetechnik etc.) die wesentlichen Aufgaben gemeinsam und ganzheitlich bearbeitet haben. Ein weiteres zentrales Element der Methodik war die Durchführung von theoretischen Simulationen, die mit realen Versuchen (z.B. Brandversuch) überprüft und bestätigt wurden.
Ergebnisse und Ausblick
Folgende Ergebnisse liegen zum Ende des Projekts vor:
- ein umfassendes Gebäudekonzept für Konstruktion, Gebäudetechnik und Fassade
- ein Holz-Baukastensystem als neues, eigenständiges Produkt, das die Anforderungen an Brandschutz, Akustik und Tragfähigkeit erfüllt
- ein produkt- und herstellerneutrales Gebäudetechnik-Layout inkl. Fassadenkonzept
- ein Energiedesign für ein Plusenergiehaus
- eine einreichfähige Planung für einen fiktiven Standort
- eine lebenszyklusorientierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen
- eine CO2-Bilanz und Zertifizierung.
Das gesamte Gebäudesystem wurde auf seine technische und ökonomische Umsetzbarkeit sowie auf ökologische Kriterien ausgerichtet. Dadurch wurde ein Produkt kreiert, das Signifikanz hat und Kostensicherheit während des gesamten Lebenszyklus bietet. Erreicht wurde dies mittels einer modularen, industriell herstellbaren Holzverbundbauweise, die die Tragstruktur für ein energetisch optimiertes Fassadensystems bildet. Haustechnik, Fassade und Konstruktion bilden dabei ein voneinander abhängiges Gesamtsystem.
Die im gegenständlichen Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse sollen im nächsten Schritt anhand eines Demonstrationsprojekts veranschaulicht und weiter optimiert werden.
Publikationen
LifeCycle Tower
Energieeffizientes Holzhochhaus mit bis zu 20 Geschossen in Systembauweise
Schriftenreihe 86/2010
M. Zangerl, H. Kaufmann, C.Hein et al., Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 52 Seiten
Downloads zur Publikation
Projektbeteiligte
Projektleiter
Mag. Michael Zangerl
Rhomberg Bau GmbH
Projekt- und Kooperationspartner
- Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH
- Wiehag GmbH
- Arup GmbH
- TU Graz
Kontaktadresse
Rhomberg Bau GmbH
Mag. Michael Zangerl
Geschäftsfeldentwicklung, Chancen-/Risikomanagement
Mariahilfstrasse 29, A-6900 Bregenz
Tel.: +43 5574 403-215
Fax: +43 5574 403-99215
E-Mail: michael.zangerl@rhombergbau.at
Homepage: www.rhombergbau.at