Kritische Rohstoffe
Risiko Rohstoffversorgung für Österreich
Das BMVIT setzt sich intensiv mit der Rohstoffproblematik vor allem in Verbindung mit den Energietechnologien auseinander. Im Zuge der vom BMVIT initiierten Veranstaltung „Wie sicher ist die Rohstoffversorgung für die Energietechnologien der Zukunft“ wurden Aspekte der kurz- bis längerfristigen Rohstoffnachfrage und Rohstoffverfügbarkeit und die damit verbundenen Herausforderungen für eine nachhaltige Energieversorgung im Jahr 2010 erstmals näher beleuchtet.
Technologieentwicklung muss mit sozialer Innovation, und strukturellen Veränderungen einhergehen und gerade bei der Energietechnologie ist die Entwicklung immer im Zusammenhang mit den Ressourcen zu betrachten.
Die Materialforschung und die Kontrolle über Rohstoffe und Ressourcen werden im globalen Wettbewerb für die industrielle Führung bei kohlenstoffarmen Technologien speziell im Feld der Energiedienstleistungen immer wichtiger. Ziel ist es die Abhängigkeit der heimischen Industrie von Kritischen Rohstoffen und potentiell Kritischen Rohstoffen zu verringern.
Wie werden kritische Rohstoffe in Österreich definiert?
Ein mineralischer Rohstoff ist aus nationaler Sicht dann kritisch, wenn mangels einer ausreichenden Eigenproduktion eines für die österreichische Wirtschaft bedeutenden Rohstoffes zufolge der Importabhängigkeit die Versorgungskette empfindlich gestört oder völlig unterbrochen wird. Dies trifft insbesondere für mineralische Rohstoffe mit einer hohen wirtschaftlichen Bedeutung und einem hohen Versorgungsrisiko-Index zu.
Im Rahmen der vom BMVIT initiierten FTI-Initiative Intelligente Produktion wurde zur Rohstoffthematik der österreichischen Hightechindustrie im Jahr 2011 die Studie "Kritische Rohstoffe für die Hochtechnologieanwendung in Österreich" beauftragt.
Kritische Rohstoffe aus europäischer und internationaler Sicht
Auch auf europäischer bzw. internationaler Ebene wird dem Thema Kritische Rohstoffe in Fachkreisen, Politik und Öffentlichkeit höchste Priorität eingeräumt.
Im Jahr 2010 veröffentlichte die Europäische Kommission die Studie "Critical Raw Materials for the EU" und definierte dadurch Rohstoffe, welche aus Sicht der Verfügbarkeit als kritisch einzustufen sind.
In der abermals von der Europäischen Kommission im Jahr 2011 erstellten "Materials Roadmap - Enabling Low Carbon Energy Technologies", die sich aus dem "Strategieplan für Energietechnologie (SET-Plan)" ableitet, wird Werkstoffen als industrielle Schlüsseltechnologien (Key Enabling Technologies "KET") für den Übergang zu einer wissensbasierten, kohlenstoffarmen und ressourceneffizienten Wirtschaft höchste Bedeutung zugemessen.