Strategieplan für Energietechnologie (SET-Plan)
Damit ist der SET-Plan ein wesentliches strategisches Instrument in der europäischen Energietechnologiepolitik.
- Bis 2020 stellt der SET-Plan den Rahmen für die Entwicklung und Umsetzung kosteneffizienter emissionsarmer Energietechnologien zur Erreichung der 20-20-20-Ziele der EU dar .
- Für 2050 zielt er darauf ab, diese Energietechnologie so weit zu entwickeln und umzusetzen, um damit die Treibhausgasemissionen der EU um 80-95% abzusenken und damit das Ziel, die globale Erwärmung auf 2°C zu beschränken erreichen zu helfen.
Insgesamt sollen im Rahmen des SET-Plans in den nächsten zehn Jahren rund 70 Mrd. Euro in die Entwicklung kohlenstoffarmer Energietechnologien fließen. Die Finanzierung erfolgt nach dem Konzept " Public-Public-Private" durch die EU, die Mitgliedsstaaten und die Privatwirtschaft. Für Unternehmen eröffnen sich durch eine aktive Beteiligung große Chancen, Nichtteilnahme kann zu systematischen, langfristigen Nachteilen führen.
Im Wesentlichen wird der SET-Plan durch zwei Instrumente umgesetzt: Die Europäischen Industrie-Initiativen und das Europäische Energieforschungsbündnis.
Europäische Industrie-Initiativen
In den Europäischen Industrie-Initiativen (EIIs) werden die im SET-Plan konkret vorgeschlagenen Maßnahmen bis 2020 umgesetzt. Die EIIs sind groß angelegte Technologieentwicklungsprojekte zwischen Wissenschaft, Forschung und Industrie. Damit sollen kritische Massen von Aktivitäten und Akteuren entstehen, um die industrielle Energieforschung und -innovation zu stärken.
Vorgeschlagenen EIIs:
- Windkraft
- Solarenergie (PV/CSP)
- Stromnetze
- Bioenergie
- CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS)
- Nuklear
- Brennstoffzellen und Wasserstoff
- Smart Cities
Windkraft
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 6 Mrd. €
Ziele:
- Kostensenkung, Offshore, Netzintegration;
- 5-10 Prüfanlagen, 10 Demoprojekte, 5 Prototypen offshore Fundamente
Quantifizierung 2020: 20 des EU Stromverbrauchs (2030: 33 %)
Solarenergie (PV/CSP)
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 16 Mrd. €
Ziele:
- PV: langfristiges Forschungsprogramm für fortgeschrittene Konzepte und Systeme, 5 Pilotanlagen zur automatisierten Massenfertigung, Demoprojekte für zentral und dezentrale Anlagen
- CSP: 10 Prototyp-Kraftwerke
Quantifizierung 2020: 15% des EU Stromverbrauchs
Stromnetze
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 2 Mrd. €
Ziele:
- Echter Binnenmarkt, Integration volatiler Erzeugung, Management Wechselbeziehung zw. Lieferanten und Kunden;
- 20 Demoprojekte in realem Maßstab
Quantifizierung 2020: 50% der Netze "Smart"
Bioenergie
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 9 Mrd. €
Ziele:
- Fortgeschrittene Biokraftstoffe, Biomasse KWK;
- 30 Demoanlagen
Quantifizierung 2020: 14% des EU Energiemix
CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS)
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 13 Mrd. €
Ziel: Demonstration der vollständigen CCS-Kette in industriellem Maßstab
Quantifizierung 2020: Kosten 30-50 EUR/Tonne CO2
Nuklear
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 7 Mrd. €
Ziele:
- Generation IV Reaktoren, erste KWK-Reaktoren
Quantifizierung 2020: Erste Prototypen
Brennstoffzellen und Wasserstoff
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 5,5 Mrd. €
Ziele:
- Großmaßstäbliche Demonstrationsprojekte, Markteinführung
Quantifizierung 2020:
Smart Cities
Mittelbedarf für F&E, Demo, frühe Markteinführung: 11 Mrd. €
Ziele:
- Ausgangspunkt für Einführung intelligenter Netze, Smart Energy Efficient Buildings und emissionsarmer Verkehrsmittel
Quantifizierung 2020: 25-30 Demo-Städte
Europäisches Energieforschungsbündnis
Das Europäische Energieforschungsbündnis (European Research Alliance - EERA) ist ein Zusammenschluss von 15 führenden Energieforschungsinstitution in der EU. Sein Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Forschungsprogramme (Joint Programmes) und um Ressourcen, EU- und nationale Finanzierungsmittel und Synergien bestmöglich nutzen zu können.
Bis dato (Stand: 03/2012) wurden 13 Joint Programmes gestartet:
- AMPEA (Advanced Materials and Processes for Energy Applications)
- Bioenergy
- Carbon Capture and Storage
- Concentrated Solar Power
- Energy Storage
- Fuel Cells and Hydrogen
- Geothermal
- Ocean Energy
- Nuclear Materials
- Photovoltaik (Österreichische Beteiligung: AIT)
- Smart Cities (Österreichische Beteiligung: AIT (Programmkoordination))
- Smart Grids (Österreichische Beteiligung: AIT)
- Wind