Praxisleitfaden für nachhaltiges Sanieren und Modernisieren bei Hochbauvorhaben

Erarbeitet wird eine nach Priorität, Bauablauf und Akteuren geordnete Checkliste für eine zukunftsfähige Material-, Energieträger-, Entwurfs- und Konstruktionsauswahl bei der Gebäudesanierung unter starkem Einbezug der beteiligten Akteure der Bauwirtschaft

Inhaltsbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Ziel und Motivation

Ziel ist die Förderung der Akzeptanz, die fachliche und organisatorische Unterstützung und die Schaffung einer umsetzungsorientierten Basis für nachhaltige Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben im Hochbau; in allgemein verständlicher, übersichtlicher und anwendungsorientierter Form.

Derzeit stehen wir vor einem Sanierungsboom. Rund ein Drittel der Österreicher lebt in Haushalten, die demnächst zur Sanierung oder Renovierung anstehen [Linzer Market Institut]. In Österreich werden dafür geschätzte 30 Milliarden Euro aufgewendet werden [Bauen und Umwelt, Krems]. Diesen zukünftigen Wirtschaftsimpuls gilt es nun auch als Impuls für den verstärkten Einsatz von nachhaltigen Materialien und Technologien in der Gebäudesanierung zu nutzen. Gefordert ist hier ein praxisorientiertes Instrument, das Akzeptanz und eine breite Umsetzung von Maßnahmen in der Sanierung, Instandsetzung und Modernisierung auf Basis nachhaltiger Kriterien ermöglicht.

Jenen Akteuren die sich mit dem Thema beschäftigen ist die Vielzahl an Indikatoren und Bewertungsmethoden gut bekannt. Die Herausforderung, einen wesentlichen Teil der 30 Milliarden Euro nachhaltig zu investieren, wird also nicht am Mangel an Methoden oder Kriterien scheitern. Für die Umsetzung nachhaltiger Sanierungsstrategien im Bauwesen ist es erforderlich, alle betroffenen Akteure in den Planungs- und Bauprozess einzubeziehen und für dieses Thema zu sensibilisieren. Dazu stellt die Vielzahl an bestehenden Instrumenten eine hervorragende Ausgangsbasis dar. Das vorhandene Wissen muss nun so aufbereitet werden, dass eine möglichst weite Verbreitung der Thematik erzielt wird und der ökonomische, soziale und ökologische Profit einer nachhaltigen Sanierung allen beteiligten Akteuren näher gebracht wird. Es gilt die Vermarktung des Themas Nachhaltigkeit auch auf den Ebenen Gesundheit, Wohlbefinden Arbeitsmarkt und Wertschöpfung zu transportieren.

Zielerreichung

Dieses Ziel soll mit einem Leitfaden für nachhaltiges Sanieren und Modernisieren bei Hochbauvorhaben erreicht werden. Der Leitfaden führt über Qualitätskontrollpunkte, die nach Wichtigkeit und Akteuren geordneten sind, durch einen typischen Sanierungsablauf. Die Einbindung der Akteure im Projektablauf ist ein wesentlicher Bestandteil für die zukünftige Akzeptanz und damit breite Anwendung des Leitfadens.

Stand des Wissens

Die zu berücksichtigenden Kriterien und die am Markt befindlichen Indikatoren, Methoden, Baumaterialien, Baukonstruktionen und Bauobjekte haben erfreulicher Weise eine sehr hohe Zahl erreicht. Im Forschungsbereich "Nachhaltiges Bauen" bzw. "Nachhaltiges Sanieren" liegt der Focus der Forschungsinitiativen auf den drei Ebenen Ökologie, Ökonomie und Soziologie. Ein Großteil der Projekte im ökologischen Bereich beschäftigt sich mit dem Thema "Energiesparen". Im Bereich der Grundlagenforschung sind die Ergebnisse vorangeschritten. In der Umsetzung der Ergebnisse und der Verknüpfung aller beteiligten Akteure besteht derzeit eine große Herausforderung. Um die Umsetzung der Kriterien zu erleichtern, wurden vor allem für den Neubau, aber auch schon ansatzweise für Sanierungsvorhaben Leitfäden entwickelt.

Aufbauend auf den bestehenden Erkenntnissen gilt es nun einen Weg zu finden, die ambitionierten Ziele aus der Theorie lokal umsetzbar zu machen und Brücken zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Baupraxis aufzubauen. Mit dem in diesem Projekt entwickelten Leitfaden soll dieser Prozess umfassend unterstützt werden. Zusätzlich zur bestehenden Literatur sollen im Leitfaden neue Wege bei der Berücksichtigung der Erkenntnisse aus Stoffbilanzen gegangen werden. Des Weiteren soll im Leitfaden die Entwurfs- Gestaltungs- sowie die Konstruktionsphase der Architekten und Ingenieure zur Erreichung nachhaltiger Ziele besonders angesprochen werden.

Zielerreichung

Die einzelnen Schritte sind:

  • Strukturerhebung in sozialer, wirtschaftlicher und bautechnischer Sicht
  • Erheben der Akteure
  • Erheben und Entwickeln von Indikatoren und Tools
  • Erarbeiten von Elementen der Konstruktion und Gestaltung
  • Ausarbeiten von Anschauungs- und Praxisbeispielen
  • Entwurf des Leitfadens
  • Expertenworkshop
  • Überarbeitung des Leitfadens
  • Stakeholder Workshop
  • Fertigstellung des Leitfadens
  • Öffentlichkeitsarbeit (Veranstaltungen, etc.)

Ergebnis

Der erstellte Leitfaden enthält folgende Informationen:

  • Baustadium
  • Qualitätskontrollpunkte
  • Zielsetzung und Nutzen
  • Beteiligte und verantwortliche Akteure - Aufgabenverteilung
  • Hinweise zu Indikatoren und Werkzeuge
  • Erläuterungen und Praxisbeispiele
  • Feed Back Möglichkeit aus der Anwendung
  • Literaturverweise und Adresslisten zur weiteren Informationsbeschaffung

Downloads

Praxis-Leitfaden für nachhaltiges Sanieren und Modernisieren bei Hochbauvorhaben

Erarbeitet wird eine nach Priorität, Bauablauf und Akteuren geordnete Checkliste für eine zukunftsfähige Material-, Energieträger-, Entwurfs- und Konstruktionsauswahl bei der Gebäudesanierung unter starkem Einbezug der beteiligten Akteure der Bauwirtschaft
Schriftenreihe 26/2005 R. Obernosterer et al.
Deutsch, 570 Seiten, vergriffen

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Projektbeteiligte

Projektleiter:

Dipl. Ing. Richard Obernosterer
Ressourcen Management Agentur

Partner:

ZT Büro Pock
Technikum Kärnten ForschungsgesellschaftmbH

Kontakt

Ressourcen Management Agentur
Dipl. Ing. Richard Obernosterer
tpv - Technologiepark Villach, Europastrasse 8
Tel.+Fax: +43 (0)4242 90033210
E-Mail: richard.obernosterer@rma.at