PH Office: Standard für energieeffiziente Bürobauten

Passivhäuser und energetisch hocheffiziente Bauweisen finden verstärkt auch im Bereich von Büro- und Dienstleistungsgebäuden ihre Anwendung. Gegenüber Wohnbauten ist die Standardisierung in form der Definition von konkreten Energiestandards für diese Gebäudekategorie aber noch nicht abgeschlossen. PH Office bringt Definitionen ein und erstellt einen Vorschlag für eine standardisierte Berechnungsmethode.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Ausgangssituation/Motivation

Der in Österreich und Deutschland immer weiter verbreitete Passivhausstandard (für Wohnbauten) wird zusehends auch auf andere Objektkategorien angewendet: Schulen, Büro- und Dienstleistungsgebäude, aber auch Sonderbauten aus dem Freizeit- und Tourismussektor werden als „Passivhäuser“ errichtet, wenngleich nicht immer eindeutig ist, inwieweit eine derartige Bezeichnung gerechtfertigt ist: allzu oft wird dabei nur auf einzelne Kriterien eines Passivhauses wie z.B. den Heizwärmebedarf eingegangen. Ein entscheidender Faktor ist durch die Arbeitsplatzdichte gegeben: Je höher diese ausfällt, desto schwieriger wird es, einen dem Passivhausstandard entsprechenden Primärenergiebedarf von 120 kWh/m² zu erreichen.

Inhalte und Zielsetzungen

Im Rahmen des vorliegenden Projekts wurde anhand der Auswertung ausgewählter Beispielbauten Ergänzungen und Konkretisierungen zum gegenwärtigen Passivhausstandard für Nichtwohngebäude vorgenommen. Zentral erscheint aus der Sicht der AutorInnen die Definition standardisierter Nutzungsprofile, auf die ein Passivhausstandard für Bürogebäude bezogen werden soll.

Methodische Vorgehensweise

Als Basis für die Kriterienentwicklung diente die Auswertung unterschiedlich großer, realisierter Bürogebäude in Passivhausqualität oder mit anspruchsvoller Zielsetzung in ihrer Energieeffizienz. Alle diese Gebäude mussten eine umfassende Gebäudedokumentation vorweisen und gleichzeitig mit einem Energiemonitoring ausgestattet sein. Wie zu erwarten war, gibt es nicht sehr viele solcher Projekte in Österreich (oder es gibt nicht sehr viele Bauherrn, die freiwillig ihre Daten zur Verfügung stellen). Deshalb wurden Vergleichsanalysen mit energieeffzienten Bürogebäuden aus Deutschland durchgeführt (F&E-Programm ENÖB). Die entwickelten Qualitätskriterien wurden einer umfassenden Parameteranalyse unterzogen, um projektintern einigermaßen eine Validierung der Ergebnisse erreichen zu können.

Ergebnisse

Aus diesem Grund wurden auf Basis umfassender Analysen und Auswertungen Kriterien entwickelt, deren Einhaltung dazu beitragen soll, energieeffiziente Nichtwohngebäude zu planen und zu errichten. Insgesamt ist festzuhalten, dass im Rahmen dieses Projekts der Nachweis gelungen ist, dass die gegenwärtige und vom Passivhausinstitut Darmstadt entwickelte Passivhausdefinition richtungsweisend ist. Mit dem Passivhausstandard wird auch im Bereich der Nichtwohngebäude der gegenwärtig höchste Anspruch an die Energieeffizienz definiert.

Die im Rahmen dieses Berichts vorgenommenen Empfehlungen verstehen sich deshalb als Ergänzungen und Konkretisierungen zu den unter anderem im Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP 2007) enthaltenen Definitionen und Festlegungen. Zentrale Ergebnisse dieses Projekts sind somit Parameter und Qualitätsziele für zertifizierbare Bürogebäude in Passivhausqualität.

Publikationen

PH Office

Standard für energieeffiziente Bürobauten
Schriftenreihe 86/2010 R. Lechner, U. Weber, et al., Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 76 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

Robert Lechner
Österreichisches Ökologie-Institut

Projekt- und Kooperationspartner

Unter Einbeziehung von:

Kontaktadresse

Österreichisches Ökologie-Institut
Robert Lechner
1070 Wien, Seidengasse 13-3
Tel. +43 (1) 523 61 05
E-Mail: lechner@ecology.at
Web: www.ecology.at