Passivhaus Grausgrub (St. Marienkirchen / Hausruck, Oberösterreich)
Status
Baubeginn und Fertigstellung 2002
Kurzbeschreibung
'Hinter der verputzten Außenhaut würde man keine Holzpaneele vermuten, aber solares Bauen heißt auch Abschiednehmen von liebgewordenen Glaubenssätzen', vermerkt Roland Gnaiger zu diesem mit dem Solararchitekturpreis 2003 ausgezeichneten Passivhaus, das sich als klug angelegter Dreiseit-Hof in Ermangelung baulicher Anknüpfungspunkte seine Umgebung gewissermaßen selbst kreiert.
Die leichte Hanglage ist gut genutzt: Zweigeschoßiges Haupthaus, Autoabstellplätze, Sommerveranda und Lagerschuppen umschließen einen blick-, wind- und wettergeschützten (angehobenen) Wohnhof mit Swimmingpool und offener Sicht ins Tal. Das relativ schlichte Grundrisskonzept des komfortablen Landhauses (offene Wohnebene im Erdgeschoß, Rückzugsräume im Obergeschoß) gewinnt in der Verschränkung der den Hof umfassenden Baukörper an räumlicher Vielfalt und Spannung, zumal sich das Haupthaus mit 'aleatorischen' Fensteröffnungen unterschiedlicher Dimension und Ausrichtung in alle vier Himmelsrichtungen orientiert.
Auch energietechnisch weicht das geräumige Passivhaus von herkömmlichen Konzepten ab. Die Beheizung wird unabhängig von der Komfortlüftung über eine Bauteilaktivierung gelöst; die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Wärmepumpe mit der Erde als Wärmequelle und die Wärmeabgabe über die massiven Decken bzw. Böden. Ein Ökohaus der sympathischen Luxuskategorie. (Text: Gabriele Kaiser, 03.04.2003)
- Beheizte Wohnnutzfläche: 222 m²
- Bruttogeschoßfläche: 289,80 m²
- Beheizter Brutto-Rauminhalt: rund 750 m3
Energiekonzept:
Energiekennwerte:
- Heizwärmebedarf (HWB) gemäß PHPP: 14.30 kWh/m2a
- Heizlast nach PHPP: 9.80 W/m2
- Drucktest n50 : 0.25 1/h
Konstruktion:
Mischbau, Holzständerwände mit WDVS und innenliegenden Stahlstützen DN 80mm, und Stahlbetonzwischendecke
Aufbauten der Bauteile:
- Außenwand:
- 1,3 cm GKF
- 8,0 cm Installationsebene mit WD
- 1,8 cm OSB-Platte
- --- cm Dampfbremse
- 16,0 cm Holzständer zw. Dämmung
- 1,6 cm Agepan DWD-Platte
- 20,0 cm VWS-System verputzt
- Decke/Dach:
- 1,0 cm Saar-Gummi
- 3,0 cm Rauh-Schalung
- 35,0 cm Flachdach Holztragkonstruktion zw. Einblasdämmung
- 1,8 cm OSB-Platte
- --- cm Dampfsperre
- 8,0 cm Lattung distanziert mit Isocell
- 1,5 cm GKF-Platte
- Kellerdecke bzw. Decke gegen Erdreich:
- 1,0 cm Parkett
- 5,0 cm Anhydritestrich Bauteilaktivierung
- 3,0 cm TDP
- 5,0 cm Ausgleichschüttung
- ---- Dampfsperre
- 12,0 cm U-Beton
- 12,0 cm XPS
- 40,0 cm Millcell Schaumglasschotter
- Fenster Typ, g-Wert, Abstandhalter, Einbausituation:
- Passivhausfenster ÖKOplus Alu von Lederbauer
- U-Wert Rahmen 0,73 W/m²k
- U-Wert Glas 0,6W/m²k lt. Hersteller (0,7 gem Bundesanzeiger)
- g-Wert der Verglasung 52 % gem. DIN EN 410
- Psi-Wert Randverbund 0,033 W/m²k Abstandhalter Nirotec-Edelstahl
- Uw-Wert Gesamtfenster 0,79 W/m²k
- U-Werte:
- Außenwand: 0.10 W/m2K
- Dach: 0.10 W/m2K
- Kellerdecke/Boden: 0.12 W/m2K
- Verglasung: 0.70 W/m2K
- Gesamtfenster UW: 0.79 W/m2K
Haustechnik:
Lüftung:
- modulares System, Troges TLW 300, WRG-90%
- Erdreichwärmetauscher 2x20 m Ø 125
Energieversorgung:
- Wärmequelle: Erdreich
- Wärmeerzeugung: Wärmepumpe
- Wärmeabgabe: Heizfläche wassergeführt
- Restwärmebereitstellung über Bauteilaktivierung
Projektbeteiligte
Planung: |
Plöderl.Architektur.Urbanismus. PAUAT Architekten |