Modellentwicklung für einen umsetzungsorientierten Wissenstransfer in Gebäudeplanungsprozessen

Entwicklung eines Beratungsmodells zur Forcierung von ökologisch und energetisch nachhaltigen Lösungen bei Gebäudeplanungsprozessen. Analyse der diesbezüglichen Wirksamkeit von moderierten (integralen) Beratungssitzungen, entwickelt anhand durchgeführter Beratungsbeispiele.

Inhaltsbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Ausgangslage

Die nachhaltige Zielsetzung bei der Gebäudesanierung und im Neubau ist seit langem bekannt. Hohe Nutzungsqualität, Ressourcen schonende Vorgangsweise, ökologisch, energetisch, bauphysikalisch und baubiologisch hochwertig, gesundheitlich unbedenklich, finanzierbar, in Errichtung, Betrieb und Entsorgung. Verschiedene Fachdisziplinen haben mittlerweile zu den angeführten Anforderungen große Kompetenzen aufgebaut. Obwohl zahlreiche Experten für die einzelnen Disziplinen vorhanden sind wird das vorhandene Wissen selten in gebündelter und somit effektiver Form eingesetzt. Oftmals kommen als Folge nachhaltige Lösungen nicht zum Einsatz, weil der diesbezügliche Informationsstand der Entscheidungsträger im Planungsprozess unzureichend ist.

Projektidee

Ein je nach Bauvorhaben individuell zusammengestelltes Beratungsteam (mit Konsulenten aus den Fachbereichen: Bauphysik, Energietechnik und Bauökologie) bearbeitet in einer (moderierten) Beratungssitzung ein Bauvorhaben und beeinflussen die anstehenden Planungsentscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Die primäre Stoßrichtung des Projektes ist es, durch die Beratungen den Informationsstand bezüglich nachhaltiger Lösungen in realen Bauprojekten zu stärken und Fachwissen gezielt dort hin zu bringen wo die größte Wirkung erzielt werden kann: nämlich zu den Entscheidungsträgern in Planungsprozessen. Die sekundäre Wirkung des Projektes liegt in der Entwicklung eines Informations-Werkzeuges (Leitfaden - Integrale Beratungsgespräche) zur Forcierung nachhaltiger Lösungen in Planungsprozessen von Gebäuden. Die Entwicklung des Leitfadens beruht auf den im Rahmen des Projektes durchgeführten Beratungsgesprächen.

Umsetzung

Die Zielgruppe, die das Angebot der Beratung in Anspruch genommen hat, erstreckt sich von Krankenhausbetreibern über Bahngesellschaften, Wohnbaugenossenschaften, Architekten, Technischen Büros bis hin zu Privatkunden. Die Bandbreite der in Summe 84 Bauprojekte reichte von Betriebsgebäuden, Hotels, Laborgebäuden, Bürogebäuden, diversen Sonderbauten bis hin zu Geschoßwohnbauten und Einfamilienhäusern. Von den 105 beauftragten Beratungsgesprächen (20 % Vorortberatungen) betrafen 58 Beratungen Neubauprojekte und 32 Beratungen Sanierungsvorhaben. In 15 Beratungen beinhaltete die Aufgabenstellung an das Beratungsteam sowohl Gebäudeteile die saniert werden sollten als auch neu zu bauende Gebäudeteile. Das Beratungsteam wurde jeweils nach Anforderung des Bauvorhabens zusammengestellt, wobei in den meisten Beratungen zwei bis vier Fachkonsulenten zum Einsatz kamen. Zudem wurde in 61 % der Beratungen die Position eines Moderators besetzt.

Fazit

So selbstverständlich integrale Planungsarbeit auch scheinen mag, die Beratungsgespräche stellten den Mangel an bauphysikalischen, ökologischen und energietechnischen Fachwissen bei Planern oftmals klar unter Beweis. Die Grundlage nachhaltige Lösungen in Planungsprozessen zu etablieren, war daher in den meisten Beratungsgesprächen erst zu entwickeln. Es hat sich gezeigt, dass die integralen Beratungsgespräche durch die konzentrierte Anwendung multidisziplinären Fachwissens in der Lage waren dem entgegenzuwirken und das Vertrauen von Planern und Investoren in nachhaltige Alternativen zu Standardlösungen deutlich zu erhöhen. Eine straffe Beratungsorganisation und ambitionierte, teamfähige und kompetente Berater sind dabei als grundlegende Voraussetzungen unverzichtbar.

Downloads

Modellentwicklung für einen umsetzungsorientierten Wissenstransfer in Gebäudeplanungsprozessen

Schriftenreihe 15/2009 T. Mach, S. Kostron, W. Streicher, P. Kautsch, H. Hegedys, R. Heimrath, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 136 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

DI Dr. Thomas Mach, Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Streicher, Inst. f. Wärmetechnik (IWT), Technische Universität Graz

Mitarbeiter

DI Dr. Richard Heimrath, DI Dr. Hermann Schranzhofer, DI Thomas Eiper

Projektpartner

  • Mag. Sirit Kostron, DI Susanne Bruner-Lienhart
    Interuniversitäres Forschungszentrum f. Technik, Arbeit u. Kultur (IFZ)
  • Univ.-Prof. Mag. DI Dr. Dr. Peter Kautsch, DI Herwig Hengsberger
    Institut für Hochbau und Bauphysik, Technische Universität Graz
  • BMST Ing. Heribert Hegedys, DI Michael Pock, Dr. Romana Ull,
    Ing. Günther Dörr, DI Martin Meißnitzer, DI Gertrud Holzleitner
    Haus der Baubiologie, Graz
  • Ing. Christian Fink, DI Ernst Blümel, Ing. Josef Schröttner
    Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie (AEE INTEC)

Kooperation mit

  • ÖKOINFORM - Informationsknoten für ökologisches Bauen
    LEARNCONSULT - DI Meitz & Ing. Pock OEG

Kontakt

DI Thomas Mach
Institut für Wärmetechnik, Technische Universität Graz
Inffeldgasse 25
A 8010 Graz
Tel.: +43 316 873-7814
Fax: +43 316 873-7305
E-Mail: mach@iwt.tu-graz.ac.at