Hemmnisse und fördernde Faktoren bei der Markteinführung innovativer Wohnbauten - eine Informations-offensive für Planer, Wohnbauträger und Technologieproduzenten

Zur Forcierung innovativer Wohnbauten wurden aktuell verfügbare Forschungsergebnisse zusammengefasst und in einer offensiv angelegten Verbreitungscampagne in die Zielgruppen Gebäudeplaner, Wohnbauträger und ausgewählte Technologieproduzenten transportiert.

Kurzbeschreibung

Status

Abgeschlossen

Kurzfassung

Von der Forcierung innovativer Wohnbauten wird ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung erwartet. Die Markteinführung entsprechender Bauten wird jedoch von unterschiedlichen hemmenden und fördernden Faktoren beeinflusst, deren Erforschung das Thema von umfangreichen Grundlagenstudien der ersten Stufe des Forschungsprogramms "Haus der Zukunft" war.

Ziel des gegenständlichen Forschungsprojektes ist es, Informations- und Motivationsdefizite bei den Zielgruppen Gebäudeplaner, Wohnbauträger und Technologieproduzenten durch offensive Informationsarbeit zu reduzieren und damit einen entscheidenden Impuls für eine stärkere Diffusion von innovativen Wohnbauten zu geben. Methodisch werden zunächst die Ergebnisse bereits verfügbarer Studien inhaltlich zusammengefasst, zielgruppenorientiert aufbereitet und anschließend offensiv an die Zielgruppen weitergegeben.

Erfasste Zielgruppen sind hierbei im Detail

  • Wohnbauträger,
  • Architekten,
  • Baumeister,
  • Haustechnikplaner und
  • ausgesuchte Technologieproduzenten (Anbieter von extremer Wärmedämmung, kontrollierter Lüftung, Kachelofen-Ganzhausheizung und Pellets-Heizsystemen) in Österreich.

In der erstellten Zielgruppen-Adressdatenbank konnten ca. 9400 österreichische Betriebe erfasst werden. Bei der Informationsverbreitung wird explizit auf die Zielfunktionen der unterschiedlichen Zielgruppen eingegangen, um die zugehörigen Akteure zu motivieren, und die Informationsaufnahme sowie die anschließende Umsetzung zu fördern.

Zur Informationsweitergabe an die Zielgruppen wurden zielgruppenspezifische Internet-Informationsplattformen errichtet, wobei die österreichische Grundgesamtheit der Zielgruppen offensiv über die Existenz der Plattformen über E-Mails und postversandte Erstinformationen informiert und zur Nutzung selbiger motiviert wurde. Die Erstinformation erreichte ca. 8900 Betriebe der Zielgruppen.

Durch die Analyse von Logfiles der Internet-Informationsplattformen konnte eine Evaluierung der erfolgten Nutzung der Plattformen durch die Zielgruppen durchgeführt werden. Dabei stellte sich heraus, dass die verschiedenen Zielgruppen das Informationsangebot mit stark unterschiedlichen Intensitäten nutzen. Haben während eines dreimonatigen Beobachtungszeitraumes 91% aller Lüftungsanlagenanbieter die Informationsangebote genutzt, so waren es bei der Zielgruppe der österreichischen Baumeister nur 5% aller Betriebe.

Generell lässt sich sagen, dass die wesentlichen Entscheidungsträger im Baugeschehen, nämlich Wohnbauträger, Architekten und Baumeister sehr geringe Zugriffsraten aufweisen, alle anderen Zielgruppen moderate bis erstaunlich hohe.

Das Informationsangebot wurde im Beobachtungszeitraum von ca. 800 österreichischen Betrieben genutzt, wobei das Interesse der Nutzer auf Informationen bezüglich energierelevanter Wohnbauförderungen und Broschüren zu Planungsthemen fokussiert.

Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass die durchgeführte ambitionierte Informationsoffensive Produzenten innovativer Technologien und auch Haustechnikplaner gut erreichen konnte. Um jedoch Wohnbauträger, Architekten und Baumeister von der Bedeutung nachhaltigen Bauens zu überzeugen, werden in der Zukunft noch weitere, große Anstrengungen, unterstützt durch den massiven Einsatz energiepolitischer Instrumente von Nöten sein.

Publikationen

Hemmnisse und fördernde Faktoren bei der Markteinführung innovativer Wohnbauten - eine Informationsoffensive für Planer, Wohnbauträger und Technologieproduzenten

Schriftenreihe 27/2002
P. Biermayr, E. Schriefl, B. Baumann, A. Sturm Deutsch, 197 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

DI. Dr. Peter Biermayr

Mitarbeiter

DI Ernst Schriefl - Arbeitsgruppe Energiewirtschaft, Technische Universität Wien

KooperationspartnerInnen

  • DI Dr. Karin Stieldorf - Institut für Hochbau, Technische Universität Wien
  • Dr.Alexander G. Keul - Angewandte Psychologie, Universität Salzburg

Kontaktadresse

Arbeitsgruppe Energiewirtschaft
Technische Universität Wien
DI. Dr. Peter Biermayr
Gusshausstraße 27-29/373-2
A-1040 Wien
Tel.: +43 (1) 58801-37358
Fax: +43 (1) 58801-37397
E-Mail: biermayr@risc.iew.tuwien.ac.at