TRIGOS - CSR rechnet sich!

Kern des Projektes war die Weiterentwicklung von Bewertungsansätzen des nachhaltigen Rechnungswesens durch die Bewertung ausgewählter TRIGOS-Projekte und Betriebe. TRIGOS ist eine Auszeichnung für Unternehmen mit Verantwortung, die wirtschaftlichen Erfolg, aber auch soziale und ökologischen Nachhaltigkeit anstreben.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzzusammenfassung

Motivation

Während betrieblicher Umweltschutz, insbesondere wenn verbunden mit integrierten Vermeidungstechnologien und Materialflussmanagement, nachweislich auch ökonomisch vorteilhaft ist, ist dieser Zusammenhang bei sozial-ethischen Maßnahmen nicht eindeutig. Viele Unternehmen scheuen sich davor, freiwillige Sozialleistungen und Sponsoringmaßnahmen offen auszuweisen oder gar extern zu kommunizieren, aus Angst, diese würden als erstes dem Sparstift zu Opfer fallen. Es gibt aber auch andere Tendenzen. Der von der europäischen Kommission initiierte Dialog zum Thema "Corporate Social Responsibility" (CSR) und die verstärkte Nachfrage nach ökologisch-sozial-ethisch orientierter Veranlagung haben gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zumindest für aktiennotierte Organisationen zum Thema gemacht.

Inhalte und Zielsetzungen

Mit dem vorliegenden Projekt wurde für die Weiterentwicklung von Bewertungsansätzen des nachhaltigen Rechnungswesens bewusst auf eine Zielgruppe zugegangen, die solche Projekte aus Eigeninitiative bereits umgesetzt hat und dementsprechend von ihrer Vorteilhaftigkeit überzeugt ist, wenngleich der Nutzen noch nicht monetär bewertet wurde. Das vorliegende Projekt hat die Nachhaltigkeitseffekte, -kosten und -nutzen von Vorreiterbetrieben und ausgewählten TRIGOS-Projekten exemplarisch bewertet.

Methodische Vorgehensweise

TRIGOS ist eine Auszeichnung für Unternehmen mit Verantwortung, die wirtschaftlichen Erfolg, aber auch soziale und ökologische Nachhaltigkeit anstreben. Die Trägerorganisationen von TRIGOS sind das Österreichische Rote Kreuz, die Caritas, SOS-Kinderdorf, der WWF, die Industriellenvereinigung, die Wirtschaftskammer Österreich und Humans World. TRIGOS selbst postuliert, dass sich die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung über das erhöhte Vertrauen in das Unternehmen auch betriebswirtschaftlich auszahlt.

Das Projekt analysierte die rund 150 Einreichungen und 18 Preisträger von TRIGOS 2005 und 2006 nach Handlungsfeldern und kalkulierte Kosten und Nutzen sowie interne und externe Effekte geeigneter Projekte. Soweit möglich, wurden die Projektergebnisse monetarisiert, immaterielle Werte, Risikoaspekte sowie externe Effekte für die Allgemeinheit wurden zumindest qualitativ beschrieben und in Form einer Kosten-Nutzen-Analyse aufbereitet. Das Projekt dient als methodische Grundlagenarbeit zur Erarbeitung von Bewertungsansätzen für ein nachhaltiges Rechnungswesen.

Ergebnisse

Die TRIGOS-Einreichungen wurden im Detail gesichtet und die Projekte in Nachhaltigkeitskategorien eingeteilt. Für die Vertiefung wurde dabei auf eine möglichst ausgewogene Verteilung zwischen den TRIGOS-Einreichkategorien, den Größenklassen der Betriebe und den Nachhaltigkeitskategorien geachtet.

Im Juni 2006 wurde ein Fragebogen zu Motivation, Effekten, Kosten und Nutzen des eingereichten TRIGOS-Projektes sowie der generellen CSR-Orientierung der Unternehmen an alle Einreicher 2005 und 2006 versendet. Die Ergebnisse der Fragebogenerhebung befinden sich im Anhang des Projektendberichts. Die detaillierte Auswertung der Fragebögen ist in der Diplomarbeit von Fr. Mag. Rafaela Grasl nachzulesen.

Im Juli und August 2006 wurden Telefoninterviews mit der Mehrzahl der Einreicher durchgeführt. Mit 30 ausgewählten Unternehmen wurden vor Ort Detailerhebungen zur Kosten-Nutzen-Bewertung des TRIGOS-Projektes sowie genereller CSR-Effekte, die sich z.B. über Medienanalysen oder den Börsenkurs abbilden lassen, durchgeführt. Die zur Veröffentlichung freigegebenen Beispiele befinden sich im Anhang des Projektendberichts und beinhalten Berichte folgender Unternehmen:

  • Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH, B. Braun Austria GmbH, Der Bäcker Ruetz GmbH,
  • BauMax AG, Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal, Investkredit Bank AG,
  • Lafarge Perlmooser Gmbh, Österreichische Elektrizitätswirtschaft - Verbund,
  • Österreichische Kontrollbank AG, Österreichische Volksbanken AG,
  • OMV AG, Philips Austria, Shell Austria GmbH, Sparkassenverband

Wir danken den Firmen für die Mitwirkung am Projekt und die Freigabe zur Veröffentlichung.

Daraus ergab sich ein Meinungsbild der beteiligten Unternehmen zur Vorteilhaftigkeit von CSR, zur strategischen und organisatorischen Verankerung der Aktivitäten und zu Kosten-Nutzen-Evaluierungen. Gleichzeitig wurden verschiedene Methoden zur Bewertung der Effekte diskutiert und exemplarisch angewendet. Zusätzlich wurde ein Erhebungstool zur Bewertung der Kosten der Fluktuation und von familienfreundlichen Maßnahmen entwickelt, mit einigen Unternehmen in einer Pilotphase verfeinert und mit ausgewählten Betrieben angewendet. Die unterschiedlichen Bewertungsansätze zur Kosten-Nutzen-Evaluierung von CSR-Maßnahmen und der Effekte des Nachhaltigkeitsmanagements sind in diesem Teil 1 Projektendberichts beschrieben.

Die Beispielwirkung dieses Projekts für die österreichische und internationale Wirtschaft ist groß. So wie in den letzten Jahren gezeigt werden konnte, dass nicht Umweltschutz teuer ist, sondern unterlassener Umweltschutz teuer kommt, wurde im vorliegenden Projekt das methodische Rüstzeug aufbereitet, um eine ähnliche Win-Win-Situation auch für den sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit darstellen zu können. 

Publikationen

TRIGOS - CSR rechnet sich

Schriftenreihe 10/2007 C. Jasch
Deutsch, 349 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleitung

Univ.Doz.Mag.Dr. Christine Jasch

Institut

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Kontaktadresse

Rechte Wienzeile 19, A-1040 Wien
Tel.: +43 (0) 1 5872189
E-Mail: info@ioew.at
Internet: www.ioew.at

Kooperationspartner

  • respACT austria - Verein zur Förderung gesellschaftlicher Verantwortung in Unternehmen
  • TRIGOS - Informationsbüro
  • Industriellenvereinigung
  • Caritas