EU Energy Roadmap 2050

Die Energy Roadmap beschreibt die Analysen und Schlussfolgerungen der EU-Kommission, wie das Energiesystem der EU bis 2050 weitgehend dekarbonisiert werden könnte ist damit Basis für die Entwicklung langfristiger Rahmenbedingungen.

Ziel

Die Energy Roadmap wurde 2011 von der EU-Kommission im Gefolge der Klima Roadmap mit dem Ziel einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 % bis 2050 verabschiedet. Sie beschreibt die Analysen und Schlussfolgerungen der Kommission, wie das Energiesystem der EU bis 2050 weitgehend dekarbonisiert werden könnte ist damit Basis für die Entwicklung langfristiger Rahmenbedingungen.

Methodik

Für die Roadmap wurden Szenarien erstellt mit der Zielsetzung, die energiebedingten CO2-Emissionen bis 2050 um 85 % abzusenken. Als Nebenziele sollten die Versorgungssicherheit gewährleistet und ein wettbewerbsfähiger Energiebinnenmarkt umgesetzt werden. Neben zwei Trendszenarios („Referenzszenario“ und „Aktuelle politische Initiativen“) wurden fünf Dekarbonisierungsszenarien entwickelt, die sich durch die unterschiedliche Gewichtung der für die EU-Kommission vier wesentlichen Dekarbonierungsstrategien unterscheiden: Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Kernenergie und CCS (CO2-Abtrennung und -Speicherung).

Ergebnis

Die Kommission fasst die wesentlichen Aussagen und Schlussfolgerungen aus den Szenarien wie folgt zusammen:

  • In allen Szenarien kann das Ziel der Dekarbonisierung des Energiesystems erreicht werden und ist sowohl technisch als auch wirtschaftlich machbar. Langfristig können die betrachteten Szenarien kostengünstiger sein als die Umsetzung der aktuellen Politiken.
  • Die Umgestaltung des Energiesystems erfordert hohe Investitionen. Langfristig weisen die Szenarien auf einen Übergang vom heutigen System mit hohen Brennstoff- und Betriebskosten auf ein Energiesystem mit höheren Kapital- und niedrigeren Brennstoffkosten hin.
  • Elektrische Energie wird jedenfalls eine größere Rolle spielen als bisher. Aber auch Gas, Erdöl und Kohle sind weiterhin von Bedeutung.
  • Der Preis für elektrische Energie wird bis 2030 steigen, danach fallen. Grund dafür ist der hohe Investitionsbedarf in neue Stromerzeugungskapazitäten (Ersatz alter, abgeschriebener Kapazitäten), Speicher und Netze. Die Energieausgaben für private Haushalte und KMU werden steigen.
  • In jedem Fall ist eine wesentliche Erhöhung der Energieeffizienz und eine erhebliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie zentral, um die Emissionsziele 2050 zu erreichen.
  • CCS und Kernenergie sind zentrale Technologien für die Dekarbonisierung und werden wesentliche Beträge dazu leisten.
  • Wesentlich ist die Integration vermehrt dezentraler erneuerbarer Energieerzeugung mit zentralisierten Großsystemen.
  • Je früher Investitionen in das Energiesystem getätigt werden, desto kostengünstiger sind sie. Entsprechend müssen Investitionsentscheidungen in eine moderne, flexible Energieinfrastruktur für die Produktion, Übertragung und Speicherung von Energie rasch getroffen werden.

Ausführliche Informationen zur Energy Roadmap sowie die Details zu den Szenarien finden sich auf der Website der EU-Kommission.

Quellen

EU-Kommission , 2011: Energiefahrplan 2050 (pdf)