Energieforschungserhebung 2010

Energie - Forschung und Entwicklung: Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich 2010

Inhaltsbeschreibung

Die Mitgliedschaft bei der Internationalen Energieagentur (IEA) verpflichtet Österreich zur jährlichen Erfassung aller in Österreich durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Energiebereich, die mit Mitteln der öffentlichen Hand (mit-) finanziert wurden. Diese jährliche Erhebung stellt aber nicht nur eine internationale Verpflichtung dar, sondern erlaubt es auch, die Bedeutung der Energieforschung für Österreich herauszuarbeiten sowie Schwerpunktsetzungen zu gestalten und zu überprüfen. Auch sollen bestimmte Trends rechtzeitig erkannt werden.

Im Jahr 2010 betrugen die Ausgaben der öffentlichen Hand für Energieforschung in Österreich 120.979.645 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr [2009] stiegen die Ausgaben um 31 % bzw. 28.711.531 Euro. Den überwiegenden Teil der Ausgaben (84,3 %) [2009: 85,1 %] stellten direkte Finanzierungen durch Förderstellen dar (Bund, Länder, Fonds), den verbleibenden Anteil machte die mit Bundes- bzw. Landesmitteln finanzierte Eigenforschung an Forschungseinrichtungen (außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Universitäten und Fachhochschulen) aus.

Die Ausgaben der Bundesministerien, die von den Ressorts direkt vergebene Projekte sowie Programme im jeweiligen Verantwortungsbereich enthalten (ohne Klima- und Energiefonds), betrugen 28.316.279 Euro [2009: 27.016.311 Euro], davon wurden fast drei Viertel vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie getragen. Vor allem die Ausschreibungen des Programms 'Neue Energien 2020" trugen dazu bei, dass der Klima- und Energiefonds 2010 die Erhebungseinheit mit den mit Abstand meisten Ausgaben (51.210.247 Euro) war [2009: 30.836.148 Euro].

Die FFG wickelte 2010 86,7 Mio. Euro ab [2009: 62,7 Mio. Euro]. Der überwiegende Teil dieses Betrages bezieht sich auf Programme, die im Auftrag der Bundesministerien und des Klima- und Energiefonds abgewickelt wurden. Der Bereich FFG-Basisprogramme konnte die Ausgaben für energiebezogene F&E innerhalb eines Jahres um ein Drittel erhöhen, 2010 machten diese 13.062.679 Euro [2009: 9.593.460 Euro] aus. Die Ausgaben des Wissenschaftsfonds (FWF) für energiebezogene Grundlagenforschung belaufen sich auf 2.082.295 Euro, deutlich mehr als in den Jahren zuvor [2009: 1.201.718 Euro].

Die gesamten Ausgaben der Bundesländer machen 7.345.314 Euro [2009: 8.342.794 Euro] aus. Das Bundesland mit dem höchsten Anteil für Energieforschung war die Steiermark mit 35,1 % [2009: 4,1 %], gefolgt von Tirol mit 32,5 % [2009: 13,4 %].

Bei den Universitäten mit Eigenmitteln von 8.422.741 Euro [2009: 7.096.878 Euro] stellten die beiden Technischen Universitäten in Wien und Graz - wie in den letzten Jahren - den Hauptanteil. Bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen konnten die eingesetzten Eigenmittel beinahe verdoppelt werden, und zwar auf 9.354.177 Euro. Fast drei Viertel der Aufwendungen kamen dabei vom AIT - Austrian Institute of Technology. Bei den Fachhochschulen wurden 2010 1.185.912 Euro an Eigenmitteln für F&E eingesetzt [2009: 1.649.172 Euro].

46,0 % [2009: 40,6 %] der Ausgaben entfielen auf den Sektor 'Energieeffizienz", der in diesem Berichtsjahr eindeutig vor dem Bereich 'erneuerbare Energieträger" mit 27,8 % [2009: 35,3 %], liegt. Diese beiden Themenbereiche stellen weiterhin klar die Prioritäten der öffentlich finanzierten Energieforschung in Österreich dar, die Bereiche mit den größten Ausgaben sind Transport und Verkehr (26 Mio. Euro), Gebäude (20 Mio. Euro), Übertragung & Speicherung (insb. F&E-Fragestellungen mit Bezug zu 'Smart grids", ca. 17 Mio. Euro) sowie Sonnen- und in Bioenergie mit jeweils rund 14 Mio. Euro.

Mehr als drei Viertel der Mittel wurden dabei für angewandte Forschung eingesetzt, für experimentelle Entwicklung 16 %. Grundlagenforschung machte 7 % aus.

Im Rahmen dieser Erhebung wurden an die 1.100 Projekte bzw. Aktivitäten mit Bezug zur Energieforschung erfasst und ausgewertet [2009: 900 Projekte].

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Energieforschungserhebung 2010

Energie - Forschung und Entwicklung: Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich 2010
Schriftenreihe 47/2011 A. Indinger, M. Katzenschlager, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 182 Seiten

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Projektbeteiligte

DI Andreas Indinger
Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
Tel.: +43 (1) 586 15 24 - 111
E-Mail: andreas.indinger@energyagency.at
Web: www.energyagency.at