Energieforschungserhebung 2009

Energie - Forschung und Entwicklung: Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich 2009

Inhaltsbeschreibung

Die Mitgliedschaft bei der Internationalen Energieagentur (IEA) verpflichtet Österreich zur jährlichen Erfassung aller in Österreich durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Energiebereich, die mit Mitteln der öffentlichen Hand (mit-) finanziert wurden. Diese jährliche Erhebung stellt aber nicht nur eine internationale Verpflichtung dar, sondern erlaubt es auch, die Bedeutung der Energieforschung für Österreich herauszuarbeiten sowie Schwerpunktsetzungen zu gestalten und zu überprüfen. Auch sollen bestimmte Trends rechtzeitig erkannt werden.

Im Jahr 2009 betrugen die Ausgaben der öffentlichen Hand für Energieforschung in Österreich 92.268.114 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr [2008] stiegen dabei die Ausgaben um 30 % bzw. 21.101.158 Euro. Den überwiegenden Teil der Ausgaben (85,1 %) [2008: 84,8 %] stellten direkte Finanzierungen durch Förder­stellen dar (Bund, Länder, Fonds), den verbleibenden Anteil von 14,9 % [2008: 15,2 %] machte die mit Bundes- bzw. Landes­mitteln finanzierte Eigenforschung an Forschungseinrichtungen (außeruniversitäre Forschungs­einrichtun­gen, Universitäten und Fachhochschulen) aus.

Die Ausgaben der Bundesministerien, die von den Ressorts direkt vergebene Projekte sowie Programme im jeweiligen Verantwortungsbereich enthalten (ohne Klima- und Energiefonds) betrugen 27.016.311 Euro [2008: 21.030.391 Euro], davon wurden 80,3 % [2008: 68,6 %] vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie getragen.

Die Ausschreibungen des Programms „Neue Energien 2020“ trugen dazu bei, dass der Klima- und Energiefonds auch 2009 die Erhebungseinheit mit den meisten Ausgaben (30.836.148 Euro) war [2008: 30.191.351 Euro].

Die FFG wickelte 2009 62,7 Mio. Euro ab [2008: rund 49,3 Mio. Euro], der überwiegende Teil dieses Betrages bezieht sich auf Programme, die im Auftrag der Bundesministerien und des Klima- und Energiefonds abgewickelt wurden. Der Bereich FFG-Basisprogramme konnte die Ausgaben für energiebezogene F&E innerhalb eines Jahres verdreifachen und machte 2009 9.593.460 Euro [2008: 3.258.200 Euro] aus. Die Ausgaben des Wissenschaftsfonds (FWF) für energiebezogene Grundlagenforschung belaufen sich auf 1.201.718 Euro, deutlich weniger als in den Jahren zuvor [2008: 2.365.233 Euro]. Die aws Austria Wirtschaftsservice nannte 2009 erstmals energiebezogene F&E-Ausgaben von 1.565.027 Euro, weitere Projekte Im Umfang von 1,7 Mio. Euro wurden im Rahmen von Programmen für die Bundesministerien vergeben und letzteren zugeordnet.

Die gesamten Ausgaben der Bundesländer machen 8.342.794 Euro [2008: 3.529.698 Euro] aus. Das Bundes­land mit den höchsten Ausgaben für Energieforschung war Wien mit 47,9 % [2008: 44,6 %], gefolgt von Oberösterreich mit 19,5 % [2008: 31,3 %].

Bei den Universitäten mit Ausgaben von 7.096.878 Euro [2008: 6.551.806 Euro] stellten die beiden Techni­schen Universitäten in Wien und Graz - wie in den letzten Jahren auch - den Hauptanteil. Bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen betrugen die Ausgaben 4.996.606 Euro [2008: 3.383.676 Euro], mehr als die Hälfte der Aufwendungen kamen dabei vom AIT - Austrian Institute of Technology. Bei den Fachhochschulen wurden 2009 1.649.172 Euro an Eigenmitteln für F&E eingesetzt [2008: 856.601 Euro].

40,6 % der Ausgaben fielen auf den Sektor „Energieeffizienz“ [2008: 33,1 %], der damit in diesem Berichtsjahr den Bereich „erneuerbare Energieträger“ mit 35,3 % [2008: 34,4 %] überholte. Diese beiden Themenbereiche stellen weiterhin klar die Prioritäten der öffentlich finanzierten Energieforschung in Österreich dar, die Bereiche mit den größten Ausgaben sind dabei Bioenergie mit 20 Mio. Euro sowie F&E-Fragestellungen mit Bezug zu energieeffizienten Gebäuden (Planung, Materialien, Heizen, Lüften, Klimatisieren, Beleuchtung etc.) mit rund 15 Mio. Euro.

Mehr als drei Viertel (79 %) der Mittel [2008: 74 %] wurden dabei für angewandte Forschung eingesetzt, für experimentelle Entwicklung 16 % [2008: 14 %]. Grundlagenforschung machte 5 % aus [2008: 12 %].

Im Rahmen dieser Erhebung wurden an die 900 Projekte bzw. Aktivitäten mit Bezug zur Energieforschung erfasst und ausgewertet [2008: 715 Projekte].

Downloads

Energieforschungserhebung 2009

Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich Erhebung für die IEA
Schriftenreihe 74/2010 A. Indinger, M. Katzenschlager, Herausgeber: BMVIT
Mehrsprachig, 200 Seiten

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Projektbeteiligte

DI Andreas Indinger
Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
Phone: +43 (0)1 586 15 24 - 111
E-Mail: andreas.indinger@energyagency.at
Web: http://www.energyagency.at