Neue Nutzungspotentiale von Laubschwachholz in der Forst- und Holzwirtschaft

Anhand der Wertschöpfungsketten vom Waldort bis zum Verarbeiter (Holz verarbeitende Gewerbe bzw. Industrie) wurden die Potenziale von Laubschwachholz (LSH) in Österreich aufgezeigt, die über die Nutzung nur zur Energiegewinnung oder als Industrieholz hinausgehen.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Aus forstwirtschaftlichen Überlegungen wurde verstärkt der natürliche Anflug und die Auspflanzung von Laubhölzern forciert. Damit steht heute eine steigende Menge an Laubholz in den betroffenen Waldregionen zur Verfügung. Niederösterreich verfügt mit einem Laubholzanteil von 37 % über ein hohes Potential der wirtschaftlichen Nutzung dieser natürlichen Rohstoffressource. Im Vergleich dazu beträgt der Laubholzanteil an der österreichischen Waldfläche 24 %. Die jährliche Nutzung des niederösterreichischen Laubholzes beträgt mit ca. 1 Mio. Festmeter etwa 1/3 der Gesamtnutzung österreichischer Laubholzressourcen. Dies unterstreicht die lokale Bedeutung des Laubholzes für Niederösterreich. Trotz steigender Verfügbarkeit können aber aufgrund fehlender Nutzungspotentiale von Laubholz mit geringen Durchmessern (s.g. Laubschwachholz = LSH) wichtige Durchforstungsmaßnahmen nur ungenügend durchgeführt werden.

Anhand der Wertschöpfungsketten vom Waldort bis zum Verarbeiter (Holz verarbeitende Gewerbe, bzw. Industrie) sollen die Potenziale von Laubschwachholz (LSH) in Österreich aufzeigt werden, die über die Nutzung nur zur Energiegewinnung oder als Industrieholz hinausgehen. Dadurch soll eine Erweiterung der Absatz- und Ausformungsmöglichkeiten für den Waldbesitzer einerseits und Innovation in der Produktentwicklung und gesicherte Versorgung mit LSH für den Abnehmer andererseits initiiert und demonstriert werden. Durch die Analyse und Bewertung der Verfügbarkeit, der Qualität sowie des Markpotentials von LSH soll eine Entscheidungshilfe für eine gesteigerte stoffliche Nutzung zur Erhöhung der Wertschöpfung dieser Sortimente für den Waldbesitzer und den Weiterverarbeiter erarbeitet werden.

Gemeinsam mit den Partnerunternehmen aus der niederösterreichischen Forstwirtschaft wurden geeignete Versuchsflächen ausgewählt und die Schlägerungen durchgeführt. Die standörtlichen Potentiale wurden auf Einzelbaum- und Bestandesebene analysiert. In einem umfassenden Materialassessment konnten keine Nachteile für LSH festgestellt werden. Potentielle Wald-Holz-Ketten in der Region wurden aufgezeigt und bewertet. Für ausgesuchte Holzarten und Bereitstellungsketten ist die stoffliche Nutzung auch aus ökonomischen Aspekten sinnvoll und anderen Verwertungsmöglichkeiten zu bevorzugen. Eine kombinierte Waldholz-Kette mit erhöhtem Schnittholzanteil durch Wertastung und einer thermischen Verwertung des Restmaterials erscheint besonders vorteilhaft hinsichtlich Ökonomie und Nachhaltigkeit. Schließlich wurde eine Datenbank zur Nachhaltigkeitsbewertung für die Region Niederösterreich mit Stand 2010 erstellt. Darin enthalten sind alle Prozessdaten und Algorithmen für die Indikatorenberechnung potenzieller LSH-Ketten und wird interessierten Akteuren in der Region für weiterführende Anwendungen bereitgestellt.

Publikationen

Neue Nutzungspotenziale von Laubschwachholz in der Forst- und Holzwirtschaft

Schriftenreihe 48/2011 C. Hansmann, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 47 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

DI Dr. Christian Hansmann
Kompetenzzentrum Holz GmbH

Projekt- und Kooperationspartner

  • Univ.Prof. DI Dr. nat.techn. Alfred Teischinger
    Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik
    Universität für Bodenkultur Wien
    Peter Jordan Straße 82
    1190 Wien, Österreich
    Tel.: +43-1-47654-4250
    E-Mail: a.teischinger@kplus-wood.at
  • DI Dr. Bernhard Wolfslehner
    Department für Wald- und Bodenwissenschaften
    Universität für Bodenkultur Wien
    Peter Jordanstrasse 82
    1190 Wien, Österreich
    Tel.: +43-1-47654-4057
    E-Mail: bernhard.wolfslehner@boku.ac.at
  • DI (FH) Hermann Huber
    timberfreaks Holztechnik GmbH
    Aufeld 21
    5301 Eugendorf, Österreich
    Tel.: +43- 6225-28452-11
    E-Mail: hermann@timberfreaks.com
  • DI Ludwig Köck
    NÖ Landwirtschaftskammer
    Forstabteilung, Holzwerbefonds der NÖ Landwirtschaftskammer
    Wienerstraße 64
    3100 St. Pölten, Österreich
    Tel.: +43- 2742-259-4204
    E-Mail: ludwig.koeck@lk-noe.at
  • DI Dr. Herbert Tiefenbacher
    Forstverwaltung Grafenegg
    Grafenegg 1
    3485 Haitzendorf, Österreich
    Tel.: +43-2735-2205-33
    E-Mail: tiefenbacher@grafenegg.at
  • Dipl.- Ing. Hubertus FLADL
    Forstbetriebsleiter im Stift Klosterneuburg
    Stiftsplatz 1
    A-3400 Klosterneuburg
    Tel.: +43- 2243-411-222
    E-Mail: forst@stift-klosterneuburg.at
  • DI Johannes Wimmer
    ÖSTERREICHISCHE BUNDESFORSTE AG
    FB Wienerwald
    Pummergasse 10-12
    3002 Purkersdorf, Österreich
    Tel.: +43- 2231-633 41
    E-Mail: johannes.wimmer@bundesforste.at
  • DI (FH) Rainer HANDL
    Schwarzenbergplatz 4
    1037 Wien, Österreich
    Tel.: +43- 1- 7122601-18
    Fachverband der Holzindustrie Österreichs
    E-Mail: handl@saege.at
  • Johann BERGER
    DendroLight Holzwerkstoffe GmbH
    Windpassing 62
    3323 Neustadtl an der Donau, Österreich
    Tel.: +43-7471-2570
    E-Mail: office@berger-solutions.eu

Kontaktadresse

DI Dr. Christian Hansmann
Kompetenzzentrum Holz GmbH
Bereich Massivholz und Holzverbundwerkstoffe
c/o Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Holzforschung
Peter Jordan Straße 82
A-1190 Wien, Österreich
Tel.: +43 (1) 47654-4261
E-Mail: c.hansmann@kplus-wood.at
Internet: www.wood-kplus.at