Nachhaltige Energieversorgung: Produktion und Import von Biomasse und Biogenen Treibstoffen

Das Projekt bietet einen Überblick über Angebot und Nachfrage von Biokraftstoffen, der spezifisch auf die europäische Situation und die Situation von Schwellen- und Entwicklungsländern anhand von Fallbeispielen eingeht. Fallbeispiele: Schweden und Frankreich als Importländer aus der EU bzw. dem Senegal als (potentielles) Exportland.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Der stetig wachsende Energiebedarf im globalen Maßstab hat zwei Probleme hervorgerufen, zu deren Lösung die Produktion und Nutzung von Biokraftstoffen beitragen soll:

  • Die Produktion und Nutzung der fossilen Energie hat ohne Zweifel zum Klimawandel beigetragen.
  • Die Importabhängigkeit reduziert die Versorgungssicherheit mit Energie.

Die in Österreich, aber auch in der gesamten EU vorhandene Produktion von Biomasse als Vorprodukt zur Erzeugung von Biokraftstoffen der ersten Generation reicht nicht aus, um die Zielsetzungen zu erreichen. Zwar wird an der Marktreife von Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation gearbeitet, jedoch gehen Experten davon aus, dass dafür noch einige Zeit nötig sein wird. Importe aus Ländern außerhalb der EU sind deshalb notwendig, und auf den ersten Blick scheint dies auch unter dem Aspekt der Entwicklungszusammenarbeit eine Win-win-Situation zu ermöglichen. Das Projekt gibt einen Überblick über Angebot und Nachfrage von Biokraftstoffen, der spezifisch auf die europäische Situation und die Situation von Schwellen- und Entwicklungsländern anhand von Fallbeispielen eingeht. Als Fallbeispiele wurden Schweden und Frankreich als Importländer aus der EU einerseits, dem Senegal als (potentielles) Exportland andererseits ausgewählt.

In europäischen Dokumenten wird zwar häufig auf den doppelten Effekt des Einsatzes von Biokraftstoffen im Kampf gegen den Klimawandel und in Bezug auf die Entwicklungszusammenarbeit hingewiesen, dass dieser also eine Win-win-Situation bedeute. Dies gilt jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Biogene Treibstoffe unterscheiden sich deutlich hinsichtlich der Produktion und der Anwendung. Für den Antrieb von Kraftfahrzeugen kommen – neben den elektrisch betrieben Kraftfahrzeugen – Biodiesel, Bioethanol und Biogas in Frage. Auch Elektrizität kann aus Biomasse hergestellt werden. Während der ökologische Nutzen der Nutzung von Biodiesel verstärkt in Zweifel gezogen wird, sind die Meinungen der Expertinnen und Experten über die Nutzung von Bioethanol geteilt. Die Anwendung von Bioethanol für den lokalen Bedarf scheint aus ökologischer Sicht jedenfalls unbedenklich zu sein.

Für die exportierenden Schwellen- und Entwicklungsländer sind mit der Orientierung auf Exporte und verstärkte Wohlfahrtsgewinne aufgrund des höheren Anteils am Welthandel allerdings zahlreiche Risiken in ökologischer, sozialer und wirtschaftlich-technischer Hinsicht verbunden. Dies lässt Zweifel am erfolgreichen Bestehen einer "OPEC verte" und der damit verbundenen Win-win-Perspektive entstehen.

Österreichs Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit hat nicht jene Bedeutung, um sich aktiv in die Ausgestaltung großflächiger nationaler Entwicklungspläne einzuschalten. Im Zusammenhang mit der Produktion und dem Import von Biokraftstoffen bedeutet dies, in der Entwicklungszusammenarbeit auf die Kooperation mit der Zivilgesellschaft abzustellen und sich aktiv an der Diskussion im europäischen Kontext zu beteiligen.

Publikationen

Nachhaltige Energieversorgung

Produktion und Import von Biomasse und Biogenen Treibstoffen
Schriftenreihe 17/2011 R. J. Pohoryles, A. Vadrot, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 82 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

Ronald J. Pohoryles
Interdisziplinäres Forschungszentrum Sozialwissenschaften

Mitarbeiter:

Michael Schmidt, Katharina Zwieauer, Alice Vadrot

Kontaktadresse

Ronald J. Pohoryles
Interdisziplinäres Forschungszentrum Sozialwissenschaften
Schottenfeldgasse 69/1, 1070 Wien
Tel.: +43 (1) 524 1393 111
E-Mail: pohoryles@iccr-international.org