Erster Biogasbehälter aus Betonfertigteilen
Vorteile der Fertigteilbauweise:
- Erhebliche Reduktion der Errichtungskosten, da keine Einrüstungen und Schalungen hergestellt werden müssen,
- Wesentliche Verkürzung der Bauzeit aufgrund der raschen Fertigteilinstallation
- Erhöhung der Nutzungssicherheit durch eine industrielle und witterungsunabhängige Fertigung
Pilotprojekt in Bruck an der Leitha
Der Biogasbehälter mit 3.000 m³ Fassungsvermögen wurde in Bruck / Leitha, Niederösterreich als Erweiterung einer bereits bestehenden Anlage errichtet.
Bei der Produktion der Fertigteile kam das Bindemittel „Slagstar“ der Firma Wopfinger zum Einsatz. Dafür wird spezieller,gemahlener Hüttensand verwendet, der bei der Herstellung kein Kohlendioxidabgibt. Dieses neue Bindemittel weist eine fünfmal höhere Säurebeständigkeitals herkömmlicher Beton auf und macht eine kostenintensive Beschichtungüberflüssig.
Die Errichtung des Behälters erfolgte durch das Montageteam der MABA Fertigteilindustrie. Vor Ort wurde die Bodenplatte hergestellt und geschliffen,um eine millimetergenaue ebene Aufstandsfläche für das Versetzen derWandelemente zu ermöglichen.
Die Fertigteile wurden in Präzisionsschalungen mit 32 m2 Schalungsflächehergestellt. Für die Behälterwand waren 22 Elemente mit 11,6 m Höhe, 18 cmDicke und einem Einzelgewicht von 16 Tonnen erforderlich.
Die Länge der Seitenwände stellte eine besondere Herausforderung für dieMontagegruppe dar. Um ein Durchbiegen der Fertigteile zu verhindern, wurde eineigenes Stahlgerüst konstruiert, das die Kräfte bei der Montage aufnahm. Mitdieser Technik konnte jedes Element mit 32 m² Fläche innerhalb einer Stundeversetzt werden.
Eine Woche nach Montagebeginn waren Wände und Decke fertig montiert. In derdarauffolgenden Woche folgten der Verguss der Deckenelemente und dieWärmedämmung der Wände, um die nötige Betriebstemperatur mit möglichst geringemEnergieeinsatz zu erzielen. Die dritte Montagewoche war für die Befestigung derVorspannglieder reserviert.
Durch die Ausführung der Decke aus vergossenen Betonfertigteilen ist imGegensatz zu anderen Konstruktionen die Anbringung eines zentralen Rührwerksmöglich. Dies sorgt für eine bessere Durchmischung des Gärsubstrates und bringteinen optimalen Wirkungsgrad.
Etliche Rohrdurchführungen mit Flanschen und ein Mannloch für die jährliche Inspektion wurden bereits bei der Fertigteilproduktion berücksichtigt undermöglichen eine bessere Prozesskontrolle und Überwachung. Die sich darausergebende höhere Prozessqualität führt neben einer Kostenreduktion im laufendenBetrieb auch zu einer höheren Verfügbarkeit und Effizienz der Anlage.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Beim Biogasbehälter der MABA FTI handelt es sich um ein standardisiertesProdukt, dem bedeutende Zukunftsperspektiven eingeräumt werden. Mit derentwickelten Technologie können Behälter zwischen 2.000 und 4.000 m³ Fassungsvermögen errichtet werden. Durch den erfolgreichen Einsatz in Bruck/Leitha wurde gezeigt, dass die Fertigteile massivsten chemischen Angriffen ohnezusätzliche Beschichtung widerstehen. Außerdem wurde die Flüssigkeits- und Gasdichtheit nachgewiesen. Der entwickelte Behälter eignet sich daher auch fürandere Zwecke hervorragend, beispielsweise als Wasserspeicher oder Güllebehälter.
Dieses europaweit richtungweisende Projekt aus dem Forschungs- undTechnologieprogramm Fabrik der Zukunft wurde von einer internationalen Juryals Leuchtturmprojekt der Innovation mit großer Breitenwirkung ausgewählt. ImDezember 2009 wurde im Rahmen der Projektabschlussveranstaltung„Virtuelles Biogas“ die vom BMVIT verliehene Fabrik der ZukunftSchautafel enthüllt.
Projektbeteiligte
Projektleiter
DI Alexander Barnas - MABA Fertigteilindustrie GmbH
Projekt- und Kooperationspartner
- Ing. Eduard Leichtfried
Wopfinger - DI Gerhard Danzinger Biogas GbmH,
Bruck / Leitha - Dr. Friedrich Loibnegger, Dr. Franz Benjamin Schügerl, DI Harald König, DI Dr. Karl Deix
TU Wien, Technische Versuchs und Forschungsanstalt - Walter Graf
Ökogas - DI Johann Jandl
Austrotherm
Kontakt
MABA Fertigteilindustrie GmbH
DI Alexander Barnas
Industriestraße 28
A-2601 Sollenau
Tel.: +43 (2628) 410-300
E-Mail: alexander.barnas@maba.at
Internet: www.maba.at