Multifunktionale Energielösungen im Tourismus - Energiezentrale Alpendorf
Kurzbeschreibung
Mit dem vorliegenden Endbericht sollen Grundlagen für die mittelfristige Realisierung der Energiezentrale Alpendorf-St.Johann am Beispiel eines Konzeptes aufgezeigt werden. Mit der Weiterentwicklung und Optimierung bestehender Energiekooperationen soll diese Tourismus-Kleinregion das Potential nachhaltiger Ressourcenbewirtschaftung aufzeigen und Vorbild für andere Tourismus-Kleinregionen sein.
Die Erfahrungen aus Österreich und der Schweiz bestätigen, dass große Unterschiede in der Energieeffizienz von Tourismusbetrieben erkennbar sind. Als Richtgröße kann gelten, den Anteil der Energiekosten am Umsatz unter 2% zu halten. Technologien, um diesen Kennwert zu erreichen, sind am Markt vorhanden, ebenso gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten. Was fehlt, ist eine breite und konsequente Anwendung auf einzelbetrieblicher Ebene.
Inhaltlich setzt sich die Arbeit daher mit der Erstellung des Konzeptes "Energiezentrale Alpendorf" auseinander. Anhand von vier Schritten (Analyse der Energiesituation, Regionale Ressourcen, Erhöhung der Energieeffizienz, Technologien zur Energieerzeugung), wird die theoretische Realisierung der Energiezentrale beschrieben. Den Abschluss bildet die Ableitung des zusätzlichen Forschungsbedarfs in energierelevanten Tourismusfragen.
Der Schwerpunkt der Projektarbeit lag im Bereich der Erhöhung der Energieeffizienz in Tourismusbetrieben. Demnach liegen Detailkonzepte für die Themenfelder Gebäudehülle, Stromeffizienz, Wärmeverteilung und Energiemanagement vor. Verbundlösungen im Tourismus sind als wesentliche Ausgangsbasis für die nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung anzusehen, daher wurden aktuelle Energiemanagementlösungen und deren Implementierung, sowie bisherige Erfahrungen dazu, berücksichtigt. Folgende Ergebnisse können vorgelegt werden:
- Anleitung zur Konzepterstellung "Energiezentrale Alpendorf"
- Energiesituation der Alpendorf-Hotelbetriebe und allgemeine Rückschlüsse auf die Energiesituation in vergleichbaren Tourismusbetrieben
- Quantitativer Überblick über vorhandene regionale Ressourcen
- Darstellung der rechtlichen/organisatorischen Rahmenbedingungen für Tourismusbetriebe und deren Einfluss auf Projekte und Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz
- Aufzeigen wesentlicher Potentiale zur Erhöhung der Energieeffizienz und Erstellung von Checklisten zur Fehlervermeidung bei zukünftigen Zu- und Umbaumaßnahmen für die Bereiche Gebäudehülle, Stromeffizienz, Wärmeverteilung.
- Beschreibung und Umsetzungsentwürfe von Energiemanagementlösungen für Tourismusbetriebe
- Untersuchung einzelner Technologiebereiche (Kälteerzeugung, Solarthermie, Wärmerückgewinnung, Blockheizkraftwerk) sowie die Darstellung des Einflusses von Technologieeinsatz und Marketingeffekten
- Ableitung des zusätzlichen Forschungsbedarfs
- Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit der Projektergebnisse
Schlussfolgerungen
Investive Maßnahmen werden im Wesentlichen zur Erhöhung des Gästekomforts, zur Erweiterung der Betriebskapazität oder zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes der Hotelanlagen getätigt. Innovative Maßnahmen im Bereich Haustechnik, thermische Sanierung der Gebäudehülle oder Energieträgerumstellung unterbleiben gänzlich oder werden nicht mit aktuell zur Verfügung stehenden Technologien umgesetzt. Als Begründung könnte die fehlende touristische Vermarktbarkeit dieser Maßnahmen, geringe ökonomische Relevanz sowie mangelnde strukturelle Innovationsbereitschaft von Betriebseigentümern vermutet werden. Fragestellungen zur Verbesserung der Schnittstelle Technologie-NutzerInnen und zur Stärkung der Beratungsarbeit müssen daher in verstärktem Ausmaß als bisher berücksichtigt werden. Aus der Sicht, der am Projekt beteiligten Personen sind dazu in folgenden Bereichen Schwerpunkte zu setzen:
- Neue Anreizsysteme zur Förderung der Energieeffizienz
- Etablierung von Benchmark-Gruppen im Tourismus
- Flankierende Maßnahmen:
- z.B. Informationsplattform "Energie und Tourismus":
- z.B. Trainings- und Qualifizierungsprogramme für Energieberater
Projektstatus
abgeschlossen
Publikationen
Energiezentrale Alpendorf
Schriftenreihe 43/2006
H.Strasser
Deutsch, 93 Seiten, vergriffen
Downloads zur Publikation
Projektbeteiligte
Projektleiter
Dipl. Ing. Helmut Strasser
SIR - Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen
Alpenstraße 47, A-5020 Salzburg
Tel: +43 (662) 623455-26
Fax: +43 (662) 629915
E-Mail: helmut.strasser@salzburg.gv.at
Projekt- bzw. Kooperationspartner
- Österreichisches Ökologie-Institut (Werkvertragspartner)
- SEEGEN Salzburger Erneuerbare Energie Genossenschaft (Werkvertragspartner)
- Johannes Haas, Energie- und Umweltberater (Werkvertragspartner)