EU-Kommission: Energy and Transport Trends to 2030 (Update 2007)
Ziel
In einem Baseline Szenario soll dargestellt werden, wie sich der Energiebedarf und die daraus ableitbaren Treibhausgasemissionen innerhalb der EU-27 bis 2030 entwickeln, sofern keine weiterführenden Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit getroffen werden. Hierbei ist der Ausgangspunkt 2006. Alle Maßnahmen, die bis dahin verabschiedet waren, wurden auch in der Studie berücksichtigt.
Methode
Aufbauend auf den Publikationen aus 2003 und 2005 wurden die Daten 2007 aktualisiert. Die Daten wurden im PRIMES-Energiemodell aufbereitet.
Ergebnis
Bei den Anteilen der unterschiedlichen Energieträger ist ein Rückgang bei Kohle und Uran zu erwarten, der durch eine Zunahme an Gas und Erneuerbaren ausgeglichen wird. Insgesamt wird der Primärenergiebedarf der EU-27 2030 um 11% höher als 2005 liegen. Abbildung 1 stellt den Verlauf des Primärenergiebedarfs nach Energieträgern grafisch dar.
Während die energiespezifische Treibhauswirksamkeit im Energiesektor sinkt, sprich weniger Treibhausgasemissionen je generierter Megawattstunde erzeugt werden, wird die Summe der Treibhausgasemissionen aufgrund des erhöhten Energiebedarfs steigen. 2030 wird somit um rund 5% mehr Kohlendioxid im Energiesektor emittiert als im Jahr 1990. Die gesamten, europäischen Kohlendioxidemissionen sind in Abbildung 2 nach Sektoren dargestellt.
In der Stromversorgung sind 2020 20% erneuerbare Energieträger zu erwarten, wobei 2030 ein weiterer Zuwachs von 2 bis 3%-Punkten prognostiziert wird.
Vor allem im Verkehrssektor sind deutliche Zuwächse an treibhauswirksamen Emissionen zu erwarten. Industrie, Gewerbe und der Gebäudebereich werden gegenüber 1990 weniger Kohlendioxidemissionen verursachen. Im Energiesektor ist durch den Wegfall von Kernkraftwerken, die voraussichtlich zum Großteil mit Kohlekraftwerken ersetzt werden, eine Zunahme an klimarelevanten Emissionen anzunehmen.
Im Weiteren zeigt die Studie eine zunehmende Importabhängigkeit der EU im Energie- und Transportsektor bis 2030, wie in Abbildung 3 dargestellt.
Die gesteigerte Importabhängigkeit beruht vor allem auf den zu erwartenden geringeren Förderraten innerhalb der EU bei gleichzeitigem Anstieg des Energiebedarfs, der nur teilweise von erneuerbaren Energieträgern abgedeckt wird.
Autoren
Capros P. et al, 2008: European Energy and Transport Trends to 2030 - Update 2007. European Communities, Brussels.
Quelle
Im Volltext der Studie finden sich detaillierte Ausführungen zu Technologie- und Emissionsentwicklungen der unterschiedlichen Bereiche.