Optimierung der Ressourceneffizienz der Holznutzung
Kurzbeschreibung
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Bei der Umstellung auf eine erneuerbare Ressourcenwirtschaft, wie sie den Forderungen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes entspricht, kommt einer effizienten Ressourcennutzung höchste Bedeutung zu. Obwohl bereits maßgebliche Effizienzsteigerungen erreicht wurden, wird die potenzielle Leistungsfähigkeit von Holz noch nicht ausgeschöpft und es geht technischer Wert und auch mögliche Wertschöpfung in der Prozesskette Holz verloren.
Die Arbeit zielte auf die Erstellung eines Prozessmodells für die österreichische Holz- sowie Papier- und Zellstoffindustrie ab, mit dem der Einsatz von forstlicher Biomasse für die Herstellung von Werkstoffen hinsichtlich der Ressourceneffizienz, der ökologischen Aspekte und der erzielten Wertschöpfung analysiert und optimiert werden kann. Es ist so aufgebaut, dass in Szenarien zukünftige Entwicklungen auf ihre Auswirkungen auf wesentliche Leistungsparameter untersucht werden können.
Es setzt bei der Entnahme aus dem Forst an, geht über die einzelnen Verarbeitungsprozesse, die den Detaillierungsgrad bis hinunter zu den Prozessen in den Anlagen der Betriebe aufweisen und endet beim Produkt unter Berücksichtigung der End-of-Life Optionen. Ohne derzeit die Nutzungsphase mit einzubeziehen, werden die möglichen Verwertungen nach dem Lebensende der Produkte im Modell berücksichtigt. Damit wurde auch ein konsistenter Rahmen für die Zusammenführung der Daten von Forst, Holzverarbeitung, Papierindustrie bis hin zu den Abfalldaten dieser Produkte geschaffen. Die im Zuge des Projekts erkannten fehlenden Übereinstimmungen der Daten sollen nun mit den jeweiligen Stellen besprochen und abgeglichen werden.
In Anwendung des Modells wurde exemplarisch aufgezeigt, wie in Szenarien zukünftige Veränderungen auf ihre Effekte untersucht und die Veränderungen der Leistungs- und Umweltcharakteristik des Gesamtsystems dargestellt und verglichen werden können. Die Ergebnisse scheinen plausibel, sie wurden mit verschiedenen Darstellungen untereinander verglichen und auf Aussagen hin mit Kennzahlen und Netzdarstellungen ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigten nachfolgende Schwerpunkte für zukünftige Entwicklungsrichtungen:
- Verstärkte Integration zwischen Zellstoff- und Papierherstellung
- Weitere Steigerung der Energieeffizienz verbessert die Umweltperformance
- Verstärkte stoffliche Nutzung von Altstoffen
- Maßgebliche Potenziale für den Energiebereich im Altholz
Mit dem Modell steht nun ein Werkzeug zur Verfügung um technologische Verbesserungen, geänderte Rahmenbedingungen (z.B. Änderungen in der Rohstoffverfügbarkeit oder im Energiemix) und geänderte strukturelle Verhältnisse (z.B. Abwanderung der Zellstoffproduktion aus Österreich ins Ausland) sowie Synergien mit anderen Wirtschaftsbereichen (z.B. Verwertung von Rückständen) zu untersuchen. Spezifische Szenarienrechnungen, sind in Zukunft in Zusammenarbeit mit den Verbänden der betrachteten Fachbereiche geplant.
Publikationen
Optimierung der Ressourceneffizienz der Holznutzung
Modellierung der Holzverarbeitungsprozesse zur Darstellung der Auswirkungen von Entwicklungen auf die Leistungscharakteristik
Schriftenreihe 62/2010
A. Windsperger, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 220 Seiten
Downloads zur Publikation
Projektbeteiligte
Projektleiter
Doz. Dr. Andreas Windsperger
Institut für Industrielle Ökologie (IIÖ)
MitarbeiterInnen
Brigitte Windsperger, DI Marcus Hummel, Dipl.Geoökol.Christian Ott
Institut für Industrielle Ökologie (IIÖ)
Projekt- und Kooperationspartner
- Prof. Dr. Alfred Teischinger, Marie Louise Zukal, Franz Neumüller
BOKU Wien - Prof. Dr. Wolfgang Bauer, DI Lisbeth Kappel, Dr. Ulrich Hirn
TU Graz
Kontaktadresse
Doz. Dr. Andreas Windsperger
Institut für Industrielle Ökologie
Rennbahnstraße 29 c
3100 St. Pölten
Tel.: +43 (2742) 9005-15 162
E-Mail: andreas.windsperger@noe-lak.at