Management der Belastungen aus dem Einzugsgebiet von Verbandskläranlagen im Sinne eines nachhaltigen Least Cost Plannings - ARAFIT

ARAFIT entwickelt einen regionalen, partizipativen Ansatz zum Management der Belastungen aus dem Einzugsgebiet von Verbandskläranlagen im Sinne eines nachhaltigen Least Cost Plannings. So werden im Bereich der regionalen Infrastruktur ressourceneffiziente, flexible, zukunftssichere Lösungen erreicht.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Die kommunale Wasser- und Abwasserbewirtschaftung bedarf vor dem Hintergrund geltender rechtlicher nationaler und internationaler Rahmenbedingungen neuer Lösungsansätze, die über produktionsintegrierten ressourcenminimierenden oder überhaupt abwasserfreien Neukonzeptionen von Produktionsprozessen bis hin zu nachhaltigen regionalen Bewirtschaftungsstrategien reichen.

Das vorliegende Projekt setzt sich zum Ziel, in einem iterativen Prozess konzeptionelle Strategien und Grundlagen zu erarbeiten, welche den Anforderungen der optimierten nachhaltigen Wasserbewirtschaftung gewerblich/industrieller Prozesswässer und häuslicher Abwässer gerecht werden. Über singuläre Optimierungsansätze hinausgehend, werden beispielhaft Vorgehensweisen und Lösungsmodelle für eine gesamte Verbandstruktur aufgezeigt, die in weiterer Folge zur Umsetzung gelangen sollen. ARAFIT will damit einen Beitrag zum Gesamtziel der Programmlinie "Fabrik der Zukunft" leisten, indem im Umgang mit der Ressource Wasser entlang der Ursachen-Wirkungskette einer regionalen Wasserwirtschaft, nutzungsorientierte und kooperative Lösungsansätze zur Vermeidung von Umweltbelastungen bei möglichst effizienten Betrieb von Infrastrukturen, erarbeitet werden.

Die generierten Erkenntnisse des Projektes werden künftig eine wesentliche Hilfestellung in der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie darstellen, die eine verstärkte Einbeziehung von Verursachern in einem Gesamtabwassermanagement innerhalb von Einzugsgebieten fordert.

Die thematische Ausrichtung des Vorhabens ist im mehrfachen Sinne anwendungsorientiert, indem sie auf Verfahren der Stoffgewinnung (Wasser, Brauchwasser, Wertstoffe) ausgerichtet ist, den Qualitätsansprüchen der Produktion und Produktionsbedingungen gerecht wird, Optimierungspotentiale im Ausgleich industriell/gewerblicher Indirekteinleiter und des häuslichen Abwasseranfalls verfolgt, sowie ressourcenschonend und umweltgerecht, nach dem Grundsatz der Verteilungsgerechtigkeit, eine Unterstützung in Richtung nachhaltiger Wasserwirtschaft darstellt.

Zur Projektbearbeitung haben sich wesentliche regionale Akteure einer Modellregion (Abwasserverband Knittelfeld u. Umgebung, Großbetriebe, Innungsmeister der KfZ-Branche), zu einem Projektteam zusammengefunden. Dieses umfasst den Betreiber der regionalen Wasserver- und Entsorgung, wesentliche wasserverbrauchende Betriebe innerhalb des Verbandes, den Planer des Kanals und Kläranlage, sowie wissenschaftliche Berater, die über Kompetenzen in der Systemanalyse und der Datensammlung und - Interpretation und der Moderation von komplexen Entwicklungsprojekten verfügen.

Durch den Aufbau von nachhaltigen Kooperationen zwischen Betrieben und zwischen den Betrieben und dem Abwasserverband erwarten wir die Erschließung eines zusätzlichen Potentials für Optimierungen durch die Koordination und Identifikation von Maßnahmen im System. Diese umfassen den Austausch von Stoffströmen zwischen den Betrieben der Region, der zeitlichen Abstimmung der Wasserverbraucher, Nutzung von Pufferpotentialen im Einzugsgebiet, Maßnahmen zur Reduktion betrieblicher Abwasserfrachten hinsichtlich hydraulischer Maxima und qualitativer Zusammensetzung.

Das Projekt besteht aus den 3 Modulen:

Systemanalyse und Datenerhebung, Mediationsmodell, Erstellung des Leitfaden.

Die Systemanalyse umfasst umfangreiche chemisch-physikalische und hydraulische Erhebungen der abwasserbezogenen Ist-Situation von Hauptemittenten, dem öffentlichen Kanalnetz und dem Kläranlagenbetrieb sowie betriebliche Prozess- und Stoffstromanalysen. Für die Messungen werden in Österreich erstmals neuartige Sonden eingesetzt, die die benötigten Daten zu einem Bruchteil der Kosten bisheriger Analysetechniken beschaffen können. Auf dieser Basis werden beispielhaft nachhaltige Strategien zur ökologisch nachhaltigen und kosteneffizienten Behandlung von Abwässern aus betrieblichen Indirekteinleitern und den häuslichen Abwässern erarbeitet. Im Rahmen des Mediationsmodells werden gemeinsam mit den relevanten Akteuren die Zusammenhänge auf der Basis der Systemanalyse und den erhobenen Daten erläutert und diskutierte sowie konkrete Umsetzungsmaßnahmen erörtert.

Die Ergebnisse werden in Form eines praxisorientierten Leitfadens für Betreiber von Kläranlagen zusammengefasst bestehend aus einem Vorgehensmodell und Arbeitsmaterialen für die einzelnen Schritte. Das Vorgehensmodell erläutert die einzelnen Analyse- und Moderationsschritte im Gesamtprozess, während die Arbeitsmaterialien aus kurzen schriftlichen Unterlagen als Hintergrundinformation, Präsentationsmaterialien, Beispielen und Arbeitsblättern bestehen. Der Leitfaden wird als CD-Rom verfügbar gemacht.

Projektbeteiligte

Projektleiter
(Kontaktadresse)

STENUM GmbH
Dr. Johannes Fresner
Geidorfgürtel 21
8010 Graz
Tel.: +43 (0) 316 367156-20
Fax: +43 (0) 316 367156-13
E-Mail: j.fresner@stenum.at
Internet: http://www.stenum.at

Projekt- bzw.
Kooperationspartner
Mag. Gudrun Engelhardt
Mag. Petra Wolf

JOANNEUM RESEARCH FORSCHUNGSGESELLSCHAFT mbH
Dr. Arnold Stuhlbacher
Mag. Dr. Marion Reinhofer

Plank Bachselten
DI Andreas Plank-Bachselten

Dr. Karl Hörner Technisches Büro für Biologie
Dr. Karl Hörner

Abwasserverband Knittelfeld
Ing. Dieter Kletzmayr