Entlacken als Dienstleistung

Entwicklung der Dienstleistung der Entlackung in industriellen Oberflächenbehandlungsanlagen auf Basis von impulsgesteuertem Hochdruckwasser mit neuartiger, energieeffizienter Hochdruckwasserpumpe. Suche und Evaluierung von weiteren Anwendungsmöglichkeiten.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Entlacken ist eine Anforderung in allen Betrieben, die metallische Werkstoffe oder Kunststoffe lackieren oder beschichten. Dies betrifft ca. 100 Betriebe in Österreich mit einer zu entlackenden Gesamtfläche von ca. 50- bis 100.000 m².

Beim Beschichten in industriellen Anlagen werden üblicherweise auch Anlagenteile, wie z.B. Gehänge, auf denen die zu lackierenden Teile montiert sind, oder Gitterroste am Boden im Laufe der Zeit mit Lack bedeckt. Diese müssen daher regelmäßig entlackt werden. Dieses Entlacken geschieht heute einerseits chemisch, durch den Einsatz von Lösungsmitteln, oder thermisch, durch das Abbrennen der Lackoberflächen oder durch Sandstrahlen oder Bürsten. Am häufigsten werden in Österreich die zu entlackenden Teile per LKW nach Ungarn oder in die Slowakei transportiert und dort thermisch entlackt.

Ziel des Projektes "Entlacken als Dienstleistung" war es, die Komponenten für eine impulsgesteuerte Wasserstrahlhochdruckanlage zu entwickeln und eine Pilotinstallation beim Kunden zu errichten, die in der Lage ist, den Entlackungsvorgang mit einem impulsgesteuertem Wasserstrahl durchzuführen. Gleichzeitig soll dem Kunden die gesamte Dienstleistung des Entlackens vor Ort inklusive Transport und Austausch der zu entlackenden Teile, Qualitätssicherung, Abrechnung und Vertragsgestaltung angeboten werden.

Die Anlage beruht auf einer Kombination aus impulsgesteuertem Wasserstrahl und selbst regelnder, energieeffizienter und ohne Verschleiß arbeitender Hochdruckpumpe (basierend auf dem österreichischen Gebrauchsmuster AT 004489U1) und wurde weltweit noch nicht eingesetzt. Die Impulssteuerung des Hochdruckwassers unterbricht den Wasserstrahl bis zu 50 mal pro Sekunde, sodass durch die geschoßähnliche Wirkung eine hohe Reinigungsleistung bei niedrigeren Drücken erzielt werden kann. Das Wasser wird dabei im Kreislauf geführt. Als Abfall fällt nur der Lackschlamm an. Der Einsatz von aggressiven chemischen Lösungsmitteln oder von großen Mengen an thermischer Energie entfällt.

Die angewendete Methodik zur Entwicklung der gesamten Dienstleistung basiert auf einem systemanalytischen Ansatz zur Erstellung eines Kundenmodells und eines Prozessmodells.

Die Funktion des Wasserwerkzeuges in Kombination mit der Hochdruckpumpe wird mit einer Hochgeschwindigkeitskamera dargestellt und analysiert.

Die Entwicklungsarbeit, der Bau und die Installation der Pilotanlage erfolgten im Wesentlichen wie geplant. Aufgrund der vorerst unbefriedigenden Reinigungsleistung gestaltete sich die Testphase wesentlich länger und aufwändiger als ursprünglich angenommen. Bei bestimmten Lacken werden mit der Anlage im Automatikbetrieb bereits beachtliche Reinigungsleistungen erzielt. Der Betrieb mit der Handlanze ist derzeit noch nicht zufriedenstellend, da die Unterbrechung des Wasserstrahls vom Verbindungsschlauch zwischen der Anlage und der Handlanze nicht übertragen wird. Dies konnte mit einer Hochgeschwindigkeitskamera visualisiert werden.

Publikationen

Entlacken als Dienstleistung

Schriftenreihe 45/2010 P. Deixelberger, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 39 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

Mag. Peter Deixelberger
Zeltweg Managementberatung
E-Mail: peter@deixelberger.com

Projekt- und Kooperationspartner

Kontaktadresse

IPUS Industrie-, Produktions- und Umwelttechnisches Service GmbH
Dr. Josef Steiner
Werksgasse 281, 8786 Rottenmann
Tel.: +43 (3614) 31330
E-Mail: office@ipus.at
Web: www.ipus.at