BLISS: Sozial nachhaltige Unternehmensführung - Guidelines für ein österreichisches Unternehmen
Kurzbeschreibung
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Der Begriff "Nachhaltigkeit" wird seit mehreren Jahren intensiv diskutiert und hat mittlerweile auch in Unternehmen Einzug gehalten. Dabei bezieht sich der Begriff auf wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche/ soziale Bereiche. Sah man zunächst die Umweltfragen im Zentrum der Bemühungen um Nachhaltigkeit, so trat im Laufe der Zeit die soziale Nachhaltigkeit mehr und mehr in den Vordergrund. Seit einiger Zeit wird vor allem in Bezug auf Unternehmen oftmals der Begriff "CSR" (Corporate Social Responsibility) anstelle des Begriffes "soziale Nachhaltigkeit" verwendet. Die Idee von CSR besteht darin, Unternehmen zu motivieren, auf freiwilliger Basis soziale und ökologische Belange in ihre Unternehmenstätigkeit zu integrieren. Dabei bedeutet soziale Verantwortung, dass nicht nur gesetzliche Regelungen erfüllt werden, sondern dass darüber hinausgehend freiwillig in MitarbeiterInnen, die Umwelt und die Beziehungen zum Unternehmensumfeld investiert wird.
Bisherige Programme und Initiativen zu "Corporate Social Responsibility" (CSR) leisten einen wichtigen Beitrag zu Bewusstseinsbildung und Thematisierung von "sozialer Verantwortung", bedürfen aber einer Ergänzung durch zusätzliche Instrumente. Diese sollen es Unternehmen ermöglichen, ausgehend von ihren tatsächlichen Gegebenheiten und Bedürfnissen, eine genauere Vorstellung über die Wirksamkeit ihrer bisherigen Vorgangsweise zu erlangen, etwaigen Verbesserungsbedarf zu erkennen und Erfolgspotenziale von Maßnahmen einschätzen zu können.
Zentrales Ziel des Projektes BLISS ist es, beispielhaft für ein österreichisches Unternehmen eine praxistaugliche Anleitung ("Business GuideLines Inducing Social Sustainability - BLISS") zur Integration der sozialen Nachhaltigkeitsdimension in sein strategisches sowie operatives Management zur Verfügung zu stellen.
Als Pilot-Unternehmen nahm die in der Oststeiermark ansässige Unternehmensgruppe "Strobl Bau Weiz - Strobl Holzbau - DieNeuen" am Projekt teil. Nach Vorgesprächen mit der Geschäftsleitung und der Aufbereitung von statistischen Daten wurde der aktuelle Ist-Zustand zu spezifischen Themen sozialer Nachhaltigkeit im Unternehmen erhoben. Die im Analyse-Modell vorgesehene Vorgangsweise beruht dabei auf einem kombinierten top-down und bottom-up-Ansatz: Erste Anhaltspunkte bieten - neben den statistischen Daten - Interviews mit Führungskräften, Personalverantwortlichen und Betriebsräten. Workshops mit MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen und Hierarchie-Ebenen nutzen die Erfahrungen und das Lösungspotenzial der MitarbeiterInnen selbst, um für identifzierte Problem- bzw. Schwächefelder praxisgerechte Lösungen zu erarbeiten. Eine anschließende schriftliche Befragung erweitert den Kreis der eingebundenen Personen nochmals und bietet die Möglichkeit, ergänzend zu den allgemein für soziale Nachhaltigkeit im Unternehmen relevanten Fragestellungen Einschätzungen und Vorschläge einer für das Gesamt-Unternehmen repräsentativen Gruppe einzuholen.
Das Pilot-Unternehmen erhielt nach Durchführung dieser Analyse, in einem Analyse-Bericht zusammengefasst, einen detaillierten Überblick über seinen derzeitigen sozialen Ist-Zustand. Auf Grundlage der Analyse und unter Berücksichtigung von Schnittstellen zu Managementmodellen (wie zB EFQM) und Nachhaltigkeitsberichterstattung (Richtlinien der GRI) wurden unternehmensspezifische Guidelines erarbeitet, welche dieses Unternehmen in die Lage versetzen, zielführende Schritte zur Implementierung sozialer Nachhaltigkeit zu setzen. Die Fokussierung auf ein Unternehmen und die damit verbundene unternehmensspezifische Ausrichtung der erarbeiteten Materialien stellen sicher, dass die erarbeiteten Guidelines sowohl "maßgeschneidert" als auch umsetzungsrelevant sind.
Publikationen
Guidelines fur sozial nachhaltige Unternehmensfuhrung
Schriftenreihe 30/2006
U. Seebacher et al.
Deutsch, 155 Seiten, vergriffen
Downloads zur Publikation
Projektbeteiligte
Projektleiter
Dr. Ulrike Seebacher
Tel.: +43 (0) 316/813909-25
E-Mail: seebacher@ifz.tugraz.at
Projekt- und Kooperationspartner
- alpha nova Betriebsgesellschaft m.b.H
Mag. Gerhard Liebmann - Institut für Innovations- und Umweltmanagement
Dr. Ulrike Gelbmann - Unternehmensgruppe Baufirma Strobl
Kontaktadresse
Interuniversitäres Forschungszentrum (IFZ)
Dr. Ulrike Seebacher
Schlögelgasse 2
8010 Graz
Tel.: +43 (0) 316/813909-25
Fax: +43 (0) 316/810274
E-Mail: seebacher@ifz.tugraz.at