Analyse der Sperrwasserkosten in der Papier- und Zellstoffindustrie

Aus den erhobenen Daten soll ein Werkzeug zur Selbstanalyse für die Betreiber von Stoffpumpen entwickelt werden, welches das Einsparungspotential (Energie, Betriebskostosten, Frischwassermenge, ... ) ermittelt.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Motivation: Das Institut für Hydraulische Strömungsmaschinen der TU Graz führte Anfang dieses Jahres eine Betreiberbefragung in Österreich und Deutschland zum Thema "Kreiselpumpen in der Papier- und Zellstoffindustrie" durch. Bei der Auswertung dieser Befragung stellte sich unter anderem heraus, dass das Thema "Sperrwasser" für viele Betreiber aus folgenden Gründen eine wichtige Rolle spielt:

  • Verschmutzung der Umwelt
  • Abwasserreinigung
  • Energie- und Wasserverbrauch
  • Betriebskosten (Standzeiten der Dichtungen,...)

Hieraus entstand die Idee zum oben genannten Projekt.

Ziele: Ziel dieses Projektes ist es, durch eine detaillierte Bestimmung der Sperrwasserkosten (unter Berücksichtigung aller Einflussgrößen) den Betreibern aufzuzeigen, dass es für sie nicht nur ökologischen Motiven, sondern vor allem aus ökonomischen Gründen sinnvoll ist, in Zukunft auf Systeme, welche Sperrwasser benötigen, zu verzichten. Neben der Kostenersparnis für die Betreiber würde dies auch zu einer immensen Frischwassereinsparung führen. Fundierten Schätzungen zufolgen könnten jährlich 8-10 Mio. m3 allein in der Papier- und Zellstoffindustrie in Ö und D eingespart werden, was dem wöchentlichen Wasserverbrauch der Österreicher entspricht (ohne Industrie und Landwirtschaft).

Inhalt: Bei der o.g. Befragung wurden 60 Unternehmen befragt, welche ungefähr die Hälfte der Jahresproduktion abdecken und insgesamt mehr als 30.000 Pumpen im Einsatz haben, wovon etwa 12.000 sogenannte Stoffpumpen sind. Bei den eingesetzten Kreiselpumpen im Stoffbereich (Stoffpumpen) kommen verschiedene Dichtungssysteme zum Einsatz (Stopfbuchse, Einfache Gleitringdichtung, Doppelte Gleitringdichtung mit Quench oder Sperrflüssigkeit, Hydromechanische Dichtung), welche zum Teil einen großen Bedarf an Sperrwasser benötigen. Die Sperrwasserproblematik wird von vielen Betreibern als "notwendiges Übel" in Kauf genommen, wobei keiner die daraus resultierenden Kosten benennen kann.

Durchführung (grober Projektablauf): Die Projektdurchführung erfolgte in Zusammenarbeit mit Vertretern der österreichischen Papier- und Zellstoffindustrie, deren Mitglieder auch direkt von den Ergebnissen profitieren können. Die Erhebung der erforderlichen Daten erfolgte in der Industrie bei ausgewählten und repräsentativen Unternehmen.

Ergebnisse: Projektergebnisse sind die Kenntnis der Sperrwasserkosten (als auch der Einflussparameter) für die Betreiber, sowie das mögliche Einsparungspotential beim Einsatz von sperrwasserlosen Dichtungssystemen. Aus den gewonnen Daten der beteiligten Projektpartner wurde im Rahmen dieses Projektes ein allgemein anwendbares Werkzeug zur einfachen und effizienten Bestimmung der Sperrwasserkosten bzw. des möglichen Einsparungspotentials entwickelt, auf welches sämtliche Betreiber derartiger Pumpen zurückgreifen können (Werkzeug zur Selbstanalyse). Weiter hat das Projekt klar aufgezeigt, dass eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise (Einsparung großer Frischwassermengen, Energieeinsparung, Abwassermengenreduktion,...) auch wirtschaftliche Vorteile (geringere Produktionskosten) mit sich bringen kann.

Publikationen

Analyse der Sperrwasserkosten in der Papier- und Zellstoffindustrie

Schriftenreihe 07/2006 H. Jaberg, K. Senfter, G. Weinhofer, B. Ulm, W. Kronsteiner, P. Vogl, J. Schachinger, S. Gruber, St. Moitzi
Deutsch, 103 Seiten, vergriffen

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Projektbeteiligte

Projektleiter
DI Klaus Senfter
Tel.: +43 (0) 316/ 873-7573
E-Mail: klaus.senfter@hfm.tugraz.at

Beatrix Kohlbacher
Tel.: +43 (0) 316/ 873-7571
E-Mail: beatrix.kohlbacher@hfm.tugraz.at

Projekt- bzw. Kooperationspartner
Neusiedler AG
UPM Kymmene Austria (Steyrermühl AG)
SCA Laakirchen

Kontakt

O.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Helmut Jaberg
Kopernikusgasse 24/IV, 8010 Graz
Tel.: +43 (0) 316/873-7571
Fax: +43 (0) 316/873-7577
E-Mail: helmut.jaberg@hfm.tugraz.at